-
Eichel, D.: ¬Die globalisierte Semantic Web Informationswissenschaftlerin (2010)
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- Abstract
- Die Transformation vom Web der Dokumente hin zum Web von Daten stellt die informationswissenschaftliche Gemeinschaft vor neue Herausforderungen. Der Beitrag zeigt, wie diese Aufgabe durch die gegenseitige Vernetzung untereinander und mit Experten außerhalb der eigenen Gemeinschaft bewältig werden kann. Mit Hilfe der Theorie " Communities of Practice" werden die essentiellen Elemente einer solchen Vernetzung bestimmt und vom Autor besuchte Veranstaltungen daraufhin evaluiert. Es wird deutlich, dass diese Art der Vernetzung besonders für junge Informationsspezialistinnen vorteilhaft ist.
- Series
- Tagungen der Deutschen Gesellschaft für Informationswissenschaft und Informationspraxis ; Bd. 14) (DGI-Konferenz ; 1
- Source
- Semantic web & linked data: Elemente zukünftiger Informationsinfrastrukturen ; 1. DGI-Konferenz ; 62. Jahrestagung der DGI ; Frankfurt am Main, 7. - 9. Oktober 2010 ; Proceedings / Deutsche Gesellschaft für Informationswissenschaft und Informationspraxis. Hrsg.: M. Ockenfeld
-
bibweb - Das Lernforum : Fit für die Bibliothek der Zukunft (2003)
0.14
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- Abstract
- Selten passten neue Herausforderungen so gut zu neuen Chancen der Weiterbildung wie im Zeitalter des Internet: Lernen ist keine Frage des Standorts mehr - Lernen ist vielmehr eine Frage der geeigneten Angebote. Die Zeit der Standardangebote ist vorbei. Zielgruppenspezifische Angebote, die die Bedürfnisse der Lernenden inhaltlich und in der Art der Vermittlung treffen, sind die Zukunft der Weiterbildung. Hier haben öffentliche Bibliotheken mit dem Projekt "bibweb - das Lernforum" den Anschluss an die Zukunft bereits gefunden. Ein exklusives Forum im Internet mit Weiterbildungsmodulen, Information und Kommunikation -speziell für die Bedürfnisse von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in öffentlichen Bibliotheken - erlaubt es, sich auch bei knappen Kassen und geringem Zeitbudget auf den aktuellen Stand bibliothekarischen Wissens zu bringen und mit den Veränderungen in der Bibliothek Schritt zu halten. Was als Projekt "bibweb - das Internettraining" der Bertelsmann-Stiftung und der ekz begann, hat sich im Nachfolgeprojekt "bibweb - das Lernforum" zu einem innovativen Weiterbildungsforum zu aktuellen bibliothekarische Fragen, wie "Kundenorientierung" und "Bibliothek für junge Kunden", entwickelt. Ein solches zielgruppenspezifisches E-Learning Angebot sucht in anderen Berufsfeldern seinesgleichen. Die Leistungsfähigkeit des Internet als Informationsressource und des Computers als Arbeitsgerät können kaum besser kennengelernt werden, als im aktiven Umgang damit.
-
Internet im Alltag : qualitative Studien zum praktischen Sinn von Onlineangeboten (2009)
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- Abstract
- Das Internet ist im Alltag angekommen. Die hier versammelten 14 Studien belegen dies eindeutig. Je nach Lebenswelt und Habitus schreiben die Nutzer dem Internet aber einen unterschiedlichen "praktischen Sinn" zu: Jugendliche suchen online nach ihrer Identität, Computerspieler nach Wettkampf, Spiegel Online-Leser nach einem Meinungsmacher und Arbeitslose nach Selbstbestätigung. Während eine umfassende qualitative Studie (Basis: 102 Deutsche ab 14 Jahren) ganz allgemein nach dem Internet "im Alltag" fragt, beschäftigen sich die anderen Beiträge entweder mit unterschiedlichen Lebenswelten (Kinder, Jugendliche, Studenten, junge Mütter, Homosexuelle und Arbeitslose) oder mit speziellen Internetangeboten (StudiVZ, süddeutsche.de, Spiegel Online, Twitter, Blogs, World of Warcraft und Counterstrike). Theoretische Klammer ist das Habitus-Kapital-Konzept von Bourdieu.
-
Schelske, A.; Wippermann, P.: Trendforschung im Netz der Zeichen (2005)
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- Abstract
- Trends der (Welt-)Gesellschaft zu ergoogeln ist ungefähr so erfolgsversprechend, wie Trends im städtischen Telefonbuch einer Stadt zu suchen. Die vielen Meiers und Schulzes sowie die weniger häufigen Hammadis oder Prezylebskas geben zwar vage Hinweise auf die Einwohner, aber wie die Benannten zukünftig handeln und miteinander kommunizieren werden, gibt das Telefonbuch niemals preis. Dafür ruft man am besten an, um sich über ihr geplantes Handeln zu erkundigen. Aber selbst die größte Zahl an Interviews lässt keinen Trend erkennen, wenn Trendforscher ohne Idee in den Daten nach einer Struktur suchen. Trendforschung beginnt mit der Wahrnehmung soziokultureller Strömungen: Diese »bezeichnen Veränderungen im Denken, Fühlen und Handeln, Veränderungen der Lebensziele und Werte, sie [artikulieren] [...] neue Bedürfnisse, Wünsche nach Veränderung oder sind Ausdruck von Anpassungsleistungen an veränderte Rahmenbedingungen« (Appel 2003: 393). Solche soziokulturellen Anpassungsleistungen beginnen mit schwachen Signalen - so genannten Weak Signals - und entwickeln sich zu kollektiven Handlungsmustern. Für Weak Signals im soziokulturellen Bereich ist das Internet ein viel versprechender Multiplikator - so wäre beispielsweise ohne das Internet nie das japanische Verkleidungsrollenspiel www.cosplay.com in Europa bekannt geworden. Im Cosplay verkleiden sich junge Erwachsene nach dem Vorbild japanischer Zeichentrickfiguren (Mangas, Anime), fotografieren sich und veröffentlichen diese Fotos auf einschlägigen Websites. Abseits des Mainstreams leben jene jungen Erwachsenen im Cosplay unterschiedliche Optionen gesellschaftlich möglicher Rollen aus. Vergleichbare Rollenoptionen haben die Musikerin Madonna und die Künstlerin Cindy Sherman im Musik- und Kunstmarkt umgesetzt. Solche »Signale« sind vielfach noch zu schwach, um einen Massenmarkt zu etablieren oder in einer repräsentativen Gesellschaftsstudie einen Trend zu begründen. Trotzdem ist in den global zugänglichen Nischenmärkten des Internet zu erkennen, wie Individuen sich zunehmend ihre Identitäten aus Optionen multimedialer Zeichenwelten zusammenstellen.
-
Teubener, K.: Chronos & Kairos : Inhaltsorganisation und Zeitkultur im Internet (2004)
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- Abstract
- Laut einer Studie des Marktforschers »Cyber Dialogue« haben im September 1999 bereits 27,7 Millionen Amerikaner aufgehört, das Internet zu nutzen, das sind 18,3 Millionen 'former users' mehr als zwei Jahre zuvor. Nur ein Drittel dieser Aussteiger kann sich vorstellen, in absehbarer Zeit wieder online zu gehen - ganz zu schweigen von den 108 Millionen erwachsenen US-Bürgern, die erst gar nicht in die Netzgemeinde aufgenommen werden wollen. Wissenschaftler der Brunel University haben herausgefunden, daß vor allem Teenager das anfangs enthusiastisch gefeierte Medium mittlerweile eher langweilig finden und sich - zumindest in Großbritannien und den Staaten - schon wieder nach neuen Experimentierfeldern umschauen. Doch auch finanzielle Gründe spielen nach Angaben der britischen Forscher eine nicht unwesentliche Rolle. Die ersten Kontakte mit dem Netz erfolgen zumeist in Schulen, Universitäten oder am Arbeitsplatz. Fällt der kostenlose Zugang weg, können sich viele, insbesondere junge Online-Nutzer, das Internet nicht mehr leisten. Den vielleicht wichtigsten Ausstiegsgrund sehen die Experten jedoch in der 'Benutzerunfreundlichkeit' des Netzes. Von den knapp 28 Millionen US-Amerikanern, die 1999 dem Internet abgeschworen haben, sollen viele von dem dort herrschenden Chaos genervt gewesen sein. Und in der Tat: Das Internet ist in den letzten Jahren erheblich komplizierter geworden. Was als geordnetes Hilfsmittel der akademischen Elite begann, hat sich in der Zwischenzeit zu einem hochgradig kommerziellen, schwer zu durchschauenden 'Ding' entwickelt.
- Source
- Wissensorganisation und Edutainment: Wissen im Spannungsfeld von Gesellschaft, Gestaltung und Industrie. Proceedings der 7. Tagung der Deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Wissensorganisation, Berlin, 21.-23.3.2001. Hrsg.: C. Lehner, H.P. Ohly u. G. Rahmstorf
-
Püschel, M.: ¬Der Gutenberg des 20 Jahrhunderts (2020)
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- Source
- Junge Welt. Nr.297 vom 19./20 12.2020, S.15
-
Opaschowski, H.W.: ¬Die digitale Revolution fällt aus (2001)
0.10
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- Content
- "Für Optimisten wie den amerikanischen Computerwissenschaftler Nicholas Negroponte bricht das kommende Digitalzeitalter wie eine Naturgewalt über uns herein. Als Zukunftsforscher kann ich jedoch nicht in den Tenor der üblichen kühnen Prophezeiungen der Medienbranche einstimmen. In Deutschland und den USA wird zwar viel über E-Commerce spekuliert. In Wirklichkeit nutzen aber die privaten Verbraucher dort Shopping, Reisebuchung und Bücherkauf per PC kaum (je unter 3 %), Hornebanking nur 5 % der Amerikaner und 3 % der Deutschen. Obwohl immer mehr Firmen online gehen, halten die Verbraucher weitgehend an ihren außerhäuslichen Konsumgewohnheiten fest. Bisher bietet das Netz gefühls- und erlebnismäßig einfach zu wenig. Auch 2010 werden über 90 % des privaten Verbrauchs nicht über OnlineGeschäfte getätigt. Selbst wenn sich der E-Commerce-Umsatz der privaten Verbraucher jährlich verdoppeln sollte, werden die Online-Geschäfte in Deutschland auch 2002 keine 3 % des Einzelhandelsumsatzes ausmachen (derzeit: 22 Milliarden Mark Einzelhandelsumsatz zu 2,5 Milliarden aus Online-Geschäften). Die Frage, warum Online-Shopping so wenig Resonanz findet, lässt sich auf folgende Ursachen zurückführen: Erlebniskonsum in den Shopping-Centern ist attraktiver; wachsende Ungeduld bei langem Laden der Website, Unzufriedenheit über verwirrend gestaltete Online-Shops, Enttäuschung über nicht verfügbare Produkte sowie Abbruch der Kaufabsicht, wenn das Shop-System abstürzt. Leider findet die digitale Revolution in Deutschland bisher fast nur auf Unternehmensseite statt, die Fragen nach den Bedürfnissen der Konsumenten bleiben weitgehend unbeantwortet.
E-Commerce bleibt für den Verbraucher nur ein ergänzendes Vehikel auf dem Weg zu einem schöneren Leben zwischen Spaß, Bequemlichkeit und Unterhaltung. - E-Communication wird persönliche Begegnungen ersetzen - Im 21. Jahrhundert wird E-Communication bedeutender als E-Commerce. Die junge Generation kommuniziert schon heute mehr über Medien als direkt mit Gleichaltrigen. Telekommunikation total ist angesagt: Mailen, Chatten, Telefonieren zu jeder Zeit, an jedem Ort - diese Art von Spaß wird zum Volkssport der jungen Leute. Die permanente Erreichbarkeit mit der Gewissheit, keine Mitteilung zu verpassen, übt einen besonderen Reiz auf sie aus. Das Leben mit dem großen "E" sorgt für Tempo, Spaß und Mobilität. Doch die Mobilität hat ihren Preis: Die junge Generation wird bald mehr Geld für ihr Handy ausgeben als für Kino und Kneipe. Das Handy wird für sie zur Grundausstattung gehören, Telefonieren ein Grundbedürfnis sein: eben eine der bestimmenden Alltagsbeschäftigungen. Schon heute ziehen es Jugendliche vor, zu telefonieren (66 %) als mit Freunden etwas zu unternehmen (60 %). Letzte Hoffnungen für das Internet richten sich deshalb auf die MobilfunkGeneration, die nächste Stufe der OnlineRevolution. Das Internet soll mobil werden und der Handybesitzer rund um die Uhr und überall kaufen und konsumieren. Doch die meisten jungen Handybesitzer werden Mühe haben, überhaupt ihre Telefongebühren zu bezahlen. - Die Informations-oder Wissensgesellschaft ist nur eine Vision - Auch für den privaten Gebrauch ist der Computer in erster Linie ein Kommunikations- und Unterhaltungsmedium und nur gelegentlich eine Informations- oder Einkaufsbörse. Die meisten Konsumenten nutzen ihren PC als Schreibmaschine zum Text- und E-Mail-Schreiben oder vergnügen sich bei Spielprogrammen. Die USA und Deutschland werden wie bisher mehr eine Leistungs- und Konsumgesellschaft als eine Informationsund Wissensgesellschaft sein. Die meisten konsumieren doch noch lieber als sich zu informieren. Das Internet wird das private Leben nicht revolutionieren, sondern nur helfen, es zu optimieren.
Wer sich ernsthaft um die eigene Zukunft Gedanken macht, wird die Altersvorsorge nicht nur als materielle, sondern auch als körperliche, soziale und mentale Daseinsvorsorge begreifen. Denn bessere Lebensbedingungen und medizinischer Fortschritt haben nicht nur die Lebenserwartung, sondern auch die durchschnittliche Rentenbezugsdauer verlängert (zum Beispiel 1960: 10 Jahre, 2000: 20 Jahre). Die meisten werden zukünftig ein Vierteljahrhundert im Ruhestand leben "müssen". Daher werden in der immer älter werdenden Gesellschaft Pharmaforschung, Bio- und Gentechnologien im Kampf gegen Krebs, Alzheimer oder Demenz boomen sowie gesundheitsnahe Branchen, die Care und Wellness, Vitalität und Revitalisierung anbieten. - Frauen bevorzugen weiterhin KKK und nicht WWW - Eine andere optimistische Prognose zum digitalen Zeitalter hält auch nicht stand. So verkündet eine aktuelle Werbekampagne der deutschen Bundesregierung den Slogan "Drei K sind out, WWW ist in. Kinder, Küche, Kirche sind für Frauen nicht mehr das Ein und Alles ..." Diese Behauptung geht weit an der Wirklichkeit des Jahres 2001 vorbei. Die Frauenpower von heute findet noch immer mehr in der Kirche als im World Wide Web statt. Nur 4 % der Frauen in Deutschland (Männer: 13 %) nutzen wenigstens einmal in der Woche privat Online-Dienste. Der Anteil der Frauen, die regelmäßig jede Woche in die Kirche gehen, ist fast fünfmal so hoch (19 %) - von den Besuchen in der Küche ganz zu schweigen; auch Kinder sind noch lange nicht abgeschrieben. Die Zuneigung der Deutschen zum Computer hält sich in Grenzen. Repräsentative Studien belegen, dass derzeit über 80 % der Bevölkerung in der Regel keinen PC zu Hause nutzen, dafür lieber an ihren alten TV-Gewohnheiten zwischen Tagesschau und Sportsendung festhalten, zwischendurch Handy-Kontakte aufnehmen oder den Anrufbeantworter "abarbeiten". Laut Verband der Elektrotechnik hat der Anteil der so genannten Computer-Muffel seit 1998 sogar zugenommen. Das PC-Zeitalter beziehungsweise Online-Jahrhundert ist offenbar schon zu Ende, bevor es überhaupt begonnen hat."
-
Stillich, S.: Heute ein König : Wieso Web-Aktivisten den achtjährigen Luke Taylor aus Kansas zur Protestfigur erkoren (2010)
0.10
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- Abstract
- Rache-Aktion irgendwo zwischen Kampf um Meinungsfreiheit und Lust auf Krawall: Wie Hunderte Internet-Aktivisten den achtjährige Luke Taylor zum Märtyrer erkoren.
- Content
- "Angriff der Porno-Krieger: Youtube-Streich Noch zum Jahreswechsel war Luke Taylor nur ein ganz normales, etwas pummeliges Kind aus Wichita im US-Bundesstaat Kansas. Ein Kind mit Brille, Knubbelkinn und einer Videokamera. Und dank dieser ist er für einige Tage zum König des Internets geworden - und für die Videoplattform "Youtube" zum Problem. Die Geschichte geht so: Im Juli vergangenen Jahres beginnt Luke damit, unter dem Namen "lukeywes1234" Filme auf Youtube zu laden. Seine Videos sind harmlose Kindereien. Luke spielt mit seinen Nintendo-Figuren Mario und Luigi, seine Großmutter filmt ihn, wie er mit einem Schwert in der Hand und einem selbst gebastelten Helm aus Alufolie auf dem Kopf "Geisterjäger" spielt. Nur zwei Handvoll Nutzer haben seine Videos zu dieser Zeit abonniert, das heißt: Sie werden sofort benachrichtigt, wenn Luke einen neuen Film online stellt. Freunde aus Wichita sind das vielleicht oder seine Verwandten. Am 27. Dezember lädt Luke Taylor einen neuen Film auf seinen Youtube-Kanal. Atemlos vor Aufregung erzählt er, wie sehr er sich freuen würde, im Februar 50 Abonnenten zu haben. An Neujahr werden die Nutzer des Forums "4chan" auf dieses Video aufmerksam. "4chan" ist so etwas wie ein Durchlauferhitzer im Netz, ein brodelnder Marktplatz von Nichtig- und Wichtigkeiten. Schnell finden sich 50 Nutzer, die die Filme von "lukeywes1234" abonnieren, und noch schneller werden es mehr. Tags darauf erscheint ein neues Video von Luke. Mit großen Augen bedankt er sich für die vielen neuen Abonnenten - 328 sind es jetzt. "Vielen Dank", sagt er immer wieder, "vielen, vielen Dank!" Am nächsten Tag ist die Zahl auf 5000 gestiegen. Bei 7000 Abonnenten dreht Luke ein neues Video. "Das ist verrückt", sagt er und verspricht weitere Folgen seiner "Mario- und Lugi-Supershow, die ihr alle, ähm, anscheinend so gerne mögt". Am 3. Dezember hat er 9000 Abonnenten, am nächsten Morgen sind es 15.000 - und damit einige Tausende mehr als der Videokanal von CNN. Dann, der Schock: Um elf Uhr vormittags sperrt Youtube den Nutzerzu-gang von "lukeywes1234" und löscht alle Filme.
Ein Sturm bricht los im Internet. "Warum wurde sein Zugang gelöscht?", fragen immer mehr Nutzer vor allem bei "4chan". Einen "Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen" wirft die Firma dem Jungen vor. Doch was soll das heißen? Youtube gibt dazu keinen Kommentar ab. Und das ist ein Fehler. - Hunderte Videos auf Youtube zollen Luke Tribut Denn nun werden die Diskussionen immer hitziger, und der Zorn der Netz-Gemeinde richtet sich gegen das Unternehmen - aus ehrlicher Sorge um die Freiheit des Netzes und freie Meinungsäußerung, oder einfach aus Lust an Ironie und Hysterie. Schnell tauchen die Filme von "lukeywes1234" wieder auf, hochgeladen von anderen Nutzern. Die Firma löscht sie sofort. Luke Taylor selbst meldet sich unter einem anderen Namen neu an - auch der Zugang wird geschlossen. Zu diesem Zeitpunkt gilt "lukeywes1234" bereits als Märtyrer im Netz, sein Nutzername ist bei Google einer der beliebtesten Suchbegriffe. Hunderte Videos auf Youtube zollen ihm Tribut, dem "Gott", dem "amerikanischen Helden", dem "Führer der freien Welt". "Er ist so lustig und so unschuldig", sagt ein Anhänger, "wir alle sehen ein Stück von uns selbst in diesem Kind." Stimmen, die mahnen, Luke sei doch höchstens acht Jahre alt und schlicht viel zu jung für einen eigenen Youtube-Kanal - das Mindestalter liegt laut den Geschäftsbedingungen bei 13 Jahren - sie gehen unter im digitalen Tumult.
In dieser Woche erreichte der Sturm auf die Videoplattform schließlich seinen Höhepunkt. Die "4chan"-Macher riefen einen "Youtube Porn Day" aus: Die Nutzer wurden aufgefordert, Pornofilme auf Youtube hochzuladen, um die Filterprogramme der Firma zum Absturz zu bringen, die sonst dafür sorgen, dass das Angebot jugendfrei bleibt. Und das ist schon an normalen Tagen schwierig, schließlich landen auf Youtube laut eigenen Angaben des Unternehmens 20 Stunden Videomaterial pro Minute. Am 6. Januar also folgen Hunderte dem Ruf nasch Rache für Lukeywes - warum auch immer. Im Sekundentakt wird Youtube mit Pornoschnipseln vollgepumpt. Das Unternehmen gibt zwar an, den Angriff abgewehrt zu haben - das wird aber einiges an Arbeit verursacht haben. Gezeigt hat der Aufruhr jedenfalls erneut, wie schnell sich im Netz Massen für und gegen etwas mobilisieren lassen - ohne dass dafür ein ernstzunehmender Grund vorliegen muss. Wie viel Luke Taylor von all dem mitbekommen hat, weiß leider niemand. Der zu junge Junge aus Wichita, Kansas, ist bislang auf Youtube (noch) nicht wieder aufgetaucht. Doch eines ist sicher: Seinen Platz als erster Online-Star dieses Jahrzehnts wird er für ewig behalten. Sein Name - oder zumindest sein Benutzername "lukeywes1234" - ist nun eingebrannt in das Gedächtnis des Internets. Ob er das auch noch mit 13 Jahren gut finden wird oder nicht."
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Kolodziejczyk, M.: Sucht nach Action, Sex und Waren : Internet kann in die Abhängigkeit führen (2008)
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- "Es ist aus unserem beruflichen wie privaten Alltag nicht mehr wegzudenken. Es liefert Informationen, erleichtert Kontaktaufnahme und -pflege, bietet Spaß und Zerstreuung: 43 Millionen Deutsche surfen einer Studie zufolge regelmäßig im Netz, so die European Interactive Advertising Association (EIAA), Branchenverband europäischer Onlinevermarkter. Jugendliche zwischen 16 und 24 Jahren verbringen im Schnitt an sechs Tagen pro Woche Zeit im World Wide Web. Auch für das Internet gilt: Zu viel des Guten ist gar nicht gut. Etwa zwei Millionen Menschen sollen hierzulande süchtig sein nach der schönen Online-Welt. Der Kick per Klick - ganz so einfach lässt sich das Phänomen nicht fassen, das nun auch den Ausschuss für Kultur und Medien des Bundestages auf den Plan gerufen hat. Sechs Experten stellten sich am Mittwoch in Berlin in einer öffentlichen Anhörung den Fragen von Politikern aller Fraktionen. "Wir ahnen sehr viel, wissen aber nur sehr wenig", skizzierte Raphael Gaßmann von der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) das wohl größte Problem der Onlinesucht: Es gibt kaum Studien, geschweige denn eine verbindliche Definition und Diagnose des äußerst heterogenen Krankheitsbildes. "Die einen laden sich problematische Inhalte runter, andere spielen zehn bis 15 Stunden täglich und fallen völlig aus sozialen Zusammenhängen heraus", sagte Gaßmann. Wieder andere verschleudern Unsummen bei Ebay. Depressionen, Kontrollverlust, aggressives Verhalten und Vereinsamung sind nur einige der möglichen Folgen. "Onlineabhängigkeit betrifft keineswegs nur Kinder und Jugendliche", betonte Gabriele Farke vom Verein Hilfe zur Selbsthilfe bei Onlinesucht (HSO) in der Anhörung. Nach ihrer Einschätzung als Beraterin ist die Hälfte der Online-Junkies sexsüchtig. "Das sind meistens relativ junge Männer, die noch nie eine Beziehung hatten." Ihr "Glücksgefühl" suchten sie im Internet, wodurch sie nicht nur "ein völlig falsches Frauenbild" bekämen, sondern Gefahr liefen, "irgendwann in Außenbereichen zu landen", auf Sado-Maso- oder Pädophilen-Seiten.
Für Henning Scheich, Professor am Leibniz-Institut für Neurobiologie in Magdeburg, entfaltet die Onlineabhängigkeit "ihr Vollbild und Suchtpotenzial am deutlichsten in der Sucht nach Action-Spielen". Immer wieder fielen in der Diskussion die Namen "Second Life" und "World of Warcraft", die den Experten als besonders riskant erschienen, weil sie zweifelhafte Handlungen honorierten und den Nutzern ermöglichten, soziale oder berufliche Misserfolge in der virtuellen Welt zu kompensieren. Anlaufstellen fehlen Ob Chat-, Kauf-, Spiel- oder Sex-Sucht: Experten und Politiker sind sich einig, dass etwas getan werden muss gegen die Onlineabhängigkeit. Vor allem Anlaufstellen für Betroffene müssten eingerichtet werden. Außerdem tue Aufklärung not: "Viele Eltern denken: Ach, mein Kind sitzt vor dem Computer und macht was Sinnvolles", schilderte Hartmut Warkus, Professor für Kommunikationswissenschaft an der Universität Leipzig. Doch die Übergänge zwischen intensivem Internetkonsum und Sucht seien fließend. Auch die Politik müsse das Problem ernst nehmen, forderte der Vorsitzende des Bundestagsausschusses, Hans-Joachim Otto (FDP). "Diese Menschen brauchen unsere Hilfe.""
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Kusenberg, P.: Freilwillige vor! : Bei Helpedia im Internet gibt es Ehrenämter für alle (2008)
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- "Eine pensionierte Grundschullehrerin aus Köln-Lindenthal möchte etwas tun, um anderen Menschen helfen. Sie kann sich beim Deutschen Roten Kreuz erkundigen, bei der Arbeiterwohlfahrt, der Caritas - oder sie ruft im Internet die Seite www.helpedia.org auf. Hier gibt sie ihre Wunsch-Tätigkeit ein, etwa Helferin in der Altenpflege, und sucht Köln-weit nach entsprechenden Angeboten. Tausende Jobs in der Datenbank Die Helpedia-Website enthält immerhin eines der umfassendsten Angebote gemeinnütziger Jobs und Veranstaltungen in Deutschland. Der Berliner Volkswirt Sebastian Schwiecker (siehe Interview) gründete die anerkannt gemeinnützige Organisation Helpedia im Sommer vergangenen Jahres und bemüht sich mit freiwilligen Helfern darum, das Angebot auszubauen. Vorbild sind amerikanische Internetplattformen wie www.networkforgood.org ünd www.volunteermatch.org, die als ehrenamtliche Netzwerke Millionen Nutzer aufweisen und sich zu ersten Anlaufstellen für hilfsbereite Amerikaner mausern. Auf der Suche nach vergleichbaren Angeboten in Deutschland sei er nicht fündig geworden, erklärt Schwiecker. Als ihm die Größe des gemeinnützigen Sektors klar wurde, begann er, Ideen weiterzuentwickeln und zusätzliche Mitstreiter zu gewinnen. Die Entscheidung, Helpedia zu gründen, veranlasste Schwiecker schließlich, seinen bisherigen Job zu kündigen, "da ich nicht glaube, dass man ein professionelles Angebot als Hobby betreiben kann." Helpedia beherbergt derzeit Tausende Job Angebote in seiner Datenbank: bei der Freiwilligen Feuerwehr in Dittelbrunn-Hambach, als ehrenamtlicher Blutspende-Helfer fürs Rote Kreuz oder als Koordinatoren beim Kinderferienparadies 2008. Die Helpedia-Betreiber weisen zudem auf gemeinnützige Veranstaltungen hin und bemühen sich um Partner, die die Datenbank des Portals bereichern und unterstützen. Derzeit arbeiten weniger als ein Dutzend junge Menschen für Helpedia - außer Geschäftsführer Schwiecker alle ehrenamtlich.
Helpedia leidet darunter, dass Internet-Betrüger gern vorgeben, gemeinnützig zu sein. Schwiecker kämpft daher besonders vehement um ein seriöses Image: "Das Finanzamt hat uns als gemeinnützige Organisation anerkannt", sagt er: "Bei neuen Partnern orientieren wir uns im Zweifelsfall daran, ob die entsprechende Organisation offiziell gemeinnützig und in einem der von uns vorgegebenen Bereiche tätig ist, damit keine schwarzen Schafe in unsere Datenbank geraten." Alle Helpedia-Aktionen macht Schwiecker im Internet publik, alle Einträge in der Datenbank enthalten nötige Kontakt-Daten sowie das Logo der jeweiligen Organisation, sei es "Brot für die Welt" oder die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft. Hilfs-Beitrag in der realen Welt Helpedia funktioniert schon jetzt gut, wie sich herausstellt: Besagte Kölner Lehrerin erhält auf ihre Anfrage immerhin zehn Treffer, darunter einen, der auf eine Betreuer-Arbeit bei einer unweiten Caritas-Dienststelle hinweist und gleich E-Mail-Adresse und Telefonnummer enthält. Wer sich bei Helpedia registrieren möchte, kann dies kostenlos und unverbindlich tun. Im Forum darf jeder Besucher Verbesserungsvorschläge machen, auf schwarze Schafe hinweisen - oder das Angebot loben, das im Gegensatz zu Quatsch-Portalen ä la StudiVZ einen Hilfs-Beitrag in der realen Welt zu leisten vermag."
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Kaminsky, P.: Vom armen Studenten zum "Million-Boy" : Mit winzigen Web-Werbeflächen macht Brite (21) das große Geld (2005)
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- "Das Internet hat einige Glückspilze rasant reich gemacht, vielen aber herbe Verluste gebracht: Der britische Studienanfänger Alex Tew (21) steht mit einer cleveren Geschäftsidee derzeit auf der Gewinnerseite. Er startete Ende August eine Internetseite mit dem verführerischen Namen "Million Dollar Homepage". Sein Ziel: ohne Aufwand schnell Geld zu verdienen. Dafür verkauft Tew winzig kleine Web-Werbeflächen. Keine aufregende Sache, mag man denken. Falsch. Die britische "Times" prüfte im Oktober die Kontendes "Million-Boy" ("Millionen-Junge"): 200.000 Euro waren eingegangen. Und die Seite boomt. "Ich war schon immer ein Mensch mit 1000 Ideen", erzählt der unauffällige 21-Jährige. Im Sommer hatten ihn Finanzsorgen geplagt. Sein Wirtschaftsstudium an der Universität Nottingham sollte allein im ersten Jahr 10.000 Euro für Unterkunft und Gebühren kosten. Der Ausblick, einen Schuldenberg anzuhäufen, sei "fürchterlich" gewesen. Also bot Tew eine Million Bildpunkte = Pixel genannt - auf seiner Web-Seite für je einen US-Dollar zum Kauf an. Werbekunden können dort ein Mini-Symbol platzieren. Kleinste Einheit ist ein Pixelquadrat aus 10 mal 10 Punkten für 100 Dollar - sonst ließe sich nichts erkennen. Der Clou: Beim Anklicken des Logos kommt der Nutzer direkt auf die Homepage des Kunden. Rund, sechs Wochen nach dem Start sieht die Seite des Briten aus wie ein wirres Sammelsurium: Online-Casinos, Poker-Runden und oft undurchsichtige Kreditanbieter stehen neben Hotel-Buchungsmaschinen, Vermittlern von Studienreisen nach China oder einem Händler von Anti-Bush-Stickern. Selbst der deutsche TÜV Rheinland hat sich ein Pixel-Quadrat gesichert. "Die Idee ist brillant in ihrer Schlichtheit", urteilt Professor Martin Blinks vom Innovationsinstitut der Uni Nottingham: "Ich denke, die Werbekunden sind von den Faktoren Neuheit und Kuriosität angezogen." Und die Web-Surfer ebenfalls. Wie nicht anders zu erwarten, wurde die Idee nach den ersten Presseberichten vielfach kopiert, auch in Deutschland. Stets mit leicht geänderten Namen. Doch die Nachahmer können längst nicht alle auf Geldströme hoffen - manche Seiten sind fast leer. Tews Pixelkäufer, die die "Times" befragte, kalkulieren offen mit dem Medieninteresse. Chris Magras von der US-Firma engineseeker.com ist zudem überzeugt, dass sein Pixelfeld Zulauf bringt: Wir hatten 40.000 Besucher am Tag auf unserer Seite - das ist auf 60.000 hochgegangen.« Tews lebt weiter in seiner kleinen Studentenbude. Eingekauft hat er dennoch: Reichlich Socken und eine Digitalkamera, wie er in seinem Web-Tagebuch erzählt. Nachdem die Geldsorgen vorbei sind, macht sich der Jungunternehmer nun Sorgen über zu wenig Zeit für Sport: "Geldverdienen macht dick." "
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Palfrey, J.; Gasser, U.: Generation Internet : die Digital Natives: Wie sie leben - Was sie denken - Wie sie arbeiten (2008)
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- Abstract
- Der Wandel, den die digitale Revolution ausgelöst hat, besteht nicht nur in ausgefeilten Suchmaschinen und neuen Geschäftsmodellen. Weit folgenreicher ist die wachsende Kluft zwischen denen, die im Sternzeichen Internet geboren sind, und jenen, für die das nicht gilt. Die Kinder einer neuen Generation, die sich ein Leben ohne Google nicht vorstellen kann, sind nun volljährig. Sie sind die ersten Digital Natives, deren Mediengewohnheiten unsere Wirtschaft, unsere Kultur, ja sogar unser Familienleben tiefgreifend verändern. Die bisher sichtbaren Veränderungen stellen dabei nur die Spitze des Eisbergs dar. Wie lebt diese global vernetzte Generation von Digital Natives? Wie unterscheiden sie sich von früheren Generationen? Wie gehen sie mit Informationen um? Wahren sie ihre Privatsphäre? Was bedeutet Identität für junge Menschen, die Online-Profile und Avatare haben? Wie müssen Unternehmen mit ihnen kommunizieren? Welche Chancen und Risiken ergeben sich für die Gesellschaft? Basierend auf aktuellen Forschungsergebnissen zeichnet dieses Buch der Internetexperten John Palfrey und Urs Gasser das Porträt einer digital geborenen Generation und gewährt faszinierende Einblicke für alle, die unsere digitale Gegenwart begreifen wollen, um zu wissen, wie die Zukunft zu gestalten ist.
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Schlüter, C.: Kaum Ruckeln : Träge plätschert das Meer ans menschenleere Ufer: Die Online-Dependence des Goethe-Instituts im Second Life (2008)
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- Content
- "Eigentlich nicht viel los bei Goethe. Vor zwei Wochen eröffnete das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland seine Dependance im Second Life. Vielleicht etwas spät, denn in dem virtuellen Paralleluniversum gibt es zwar immer noch einiges zu entdecken, aber der letzte Schrei ist es nicht mehr. Der große Hype um das 2003 von der kalifornischen Firma Linden Lab in Betrieb genommene Online-Portal liegt bereits einige Jahre zurück und fiel in die Zeit, als sich unter dem Stichwort Web 2.0 noch die Hoffnung auf eine ganz neue Dimension des Geldverdienens versammelte. Damit hat das Goethe-Institut selbstverständlich nichts zu tun. Vielmehr erwarten den Besucher in einem luftig-lockeren Ambiente etliche Bildungsangebote, kostenlos, versteht sich. Dazu gehört ein spartanisch eingerichtetes Klassenzimmer für Deutschkurse - einmal in der Woche und auf dem "Niveau A2", wie uns eine Hinweistafel erläutert. Eine Galerie zeigt die beiden Ausstellungen "Tropen" und "Junge deutsche Modefotografie" - um seinen Avatar, also den virtuellen Stellvertreter im Second Life, durch die engen Bildergassen zu lotsen, braucht es allerdings etwas Geschick. Auf Videoleinwänden lassen sich die Beiträge aus dem Kurzfilmwettbewerb "Die Macht der Sprache" anschauen - jedenfalls der Idee nach, denn das Handling der Videos erweist sich als schwierig. Das alles und noch einiges mehr: Wer zum Beispiel schon immer einmal wissen wollte, was die Goethe-Institute so treiben, kann auf einer begehbaren Weltkarte die Veranstaltungskalender vieler Zweigstellen einsehen. Doch die meiste Zeit herrscht auf dem virtuellen Goethe-Areal tote Hose. Nur ein leiser Wind ist hier und da zu vernehmen, schließlich befinden wir uns auf einer recht kleinen Insel im großen Meer, dem so genannten Grid, des Second Life. Doch das blaue Wasser plätschert träge. Selbst in das lichte Café, in dem von Montags bis Freitags ein "moderierter Deutsch-Chat" stattfinden soll, verirrt sich kaum eine Seele. Für jemanden, der nur wegen Goethe seinen Weg in dieses Geisterreich fand, eine kleine Enttäuschung.
Oder auch eine größere. Immerhin musste vor dem Eintritt die entsprechende Software heruntergeladen und installiert werden; dann gab es noch die Anmeldung und schließlich die zwangspädagogischen Maßnahmen in einem Auffanglager für Neuankömmlinge. Technisch gesehen ist die Menschenleere bei Goethe ein Segen: Da das Second Life zwar über elf Millionen registrierte "Einwohner" verfügen und bis zu 60.000 Nutzer gleichzeitig in das System eingeloggt sein sollen, aber innerhalb einer Inselregion nur 100 Avatare Platz haben, um die Server von Linden Lab nicht zu überlasten, gibt in der Online-Repräsentanz der deutschen Kultur kaum verwaschene Oberflächentexturen und nur wenig Ruckeln bei den Bewegungen. Anderswo, vor allem auf den überfüllten Lust- und Vergnügungsarealen, herrscht allzu häufig der spaßbremsende Stillstand. Aber macht der Online-Goethe denn Spaß? Wohl kaum, wenn niemand da ist! Ob sich daraus die "Nutzungskonzepte für die Zukunft" entwickeln lassen, die "genau auf die Bedürfnisse der Second-Life-Nutzer zugeschnitten sind", wie Klaus Brehm, der Leiter des Internet-Bereichs des Goethe-Instituts, erläutert? Schwer zu glauben. Denn im Second Life geht es um die großen und kleinen Fluchten - den schnellen Gewinn oder die leichte Befriedigung. Das kann zwar auch mühselig sein, aber Goethes "interkultureller Dialog und Spracherwerb" sind da wohl noch ein anders Kaliber. Immerhin ist das ganze Projekt deutlich billiger als die Eröffnung einer Zweigstelle im echten Leben: eine Sparmaßnahme mit Zukunft."
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Kruse, P.; Thurnes, M.: "Das Internet beginnt eigentlich erst jetzt, mit dem Web 2.0 seine Gesellschaft verändernde Kraft zu entfalten" (2009)
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- Abstract
- Der Zukunftsforscher, Unternehmensberater und Psychologe Peter Kruse hat sich den Ruf als Vordenker und Interpret komplexer Zusammenhänge im Netz erworben und spricht im FR-Interview über Gefahren und Chancen der Entwicklung im virtuellen Raum und welche Konsequenzen die haben müssen
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- " Das Internet feiert gerade seinen 40. Geburtstag und das World Wide Web ist vor kurzem 18 geworden. Wieso ist das Thema Internet derzeit wieder so aktuell in der öffentliche Diskussion? - Der erste Internet-Hype in den 90ern bezog sich auf die technischen Möglichkeiten und die Faszination, Zugang zu einer neuen Dimension des Informationsaustausches zu haben. Sie erinnern sich vielleicht noch an die AOL-Werbekampagne mit Boris Becker "Ich bin drin!". Damals ging es in erster Linie um das "Wie?" der Vernetzung. Aber bei der Betrachtung der Wirksamkeit von Netzwerken sind zwei Ebenen wichtig: Die eine Ebene ist die Ebene der Vernetzungsdichte und der Zahl der im Netz beteiligten Knoten. Je höher die Vernetzungsdichte, desto mehr Knoten miteinander verbunden sind, desto komplexer ist das Geschehen. Und jetzt? - Die zweite Ebene der Wirksamkeit dreht sich um die spontane Aktivität der beteiligten Knoten. Bezogen auf das Internet geht es heute weniger um das "Wie?" der Verbindung zwischen Menschen als vielmehr um das "Warum?" - um die Frage nach der Motivation, die die Internet-Nutzer dazu veranlasst, sich aktiv zu beteiligen. Weil immer mehr Menschen beginnen, im Internet nicht nur Informationen abzurufen, sondern sich selbst unaufgefordert und nachhaltig mit ihrer Kreativität einzubringen, erleben wir gerade wieder einen Internet-Boom. Erst mit der Entwicklung der sozialen Netzwerke des Web 2.0 beginnt das Internet seine eigentliche Gesellschaft verändernde Kraft zu entfalten. Verbindungsdichte trifft auf Spontanaktivität - das ist eine explosive Mischung. Das klingt ja so fast ein wenig bedrohlich. Was genau meinen Sie damit? - In Netzwerken mit hoher Verbindungsdichte und hoher Spontanaktivität der beteiligten Knoten steigt die Wahrscheinlichkeit von Aufschaukelungseffekten. Über Resonanzbildung und Rückkoppelung ist es jederzeit möglich, dass aus einer Mücke der sprichwörtliche Elefant wird oder "der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien einen Tornado in Texas auslöst" - wie es der Chaosforscher Edward N. Lorenz einmal auf den Punkt gebracht hat. Die Auswirkungen dieser Eigenart von Netzwerken kann man inzwischen fast täglich erleben und die Beispiele werden zunehmend bedeutsamer.
Woran machen Sie das fest? - Dass die 47 jährige Britin Susan Boyle über Nacht zu einer der bekanntesten Frauen der Welt geworden ist, hat sie selbst anscheinend mehr überrascht als die Zuschauer der Casting Show Britain's Got Talent. 30 Millionen Aufrufe der Video-Aufzeichnung ihres Auftritts bei Youtube in nur einer Woche - man hat sich inzwischen fast schon an derartige "Hypes" gewöhnt. Vielleicht erstaunt es aber doch noch, wenn man erfährt, dass die 13- jährige Amerikanerin Tavi Gevinson mit ihrem Online-Tagebuch "Stile Rooky", das sie erst 2008 startete, inzwischen monatlich über 1,5 Millionen Leser erreicht. Die junge Bloggerin mischt die etablierte Mode-Szene auf und hat es auf die Titelseiten diverser internationaler Modemagazine geschafft. Wirklich nachdenklich machen sollten einen aber spätestens die von Franziska Heine eingereichte Petition gegen die Indizierung und Sperrung von Internetseiten, die in wenigen Tagen 134.015 Unterstützer aktivierte und quasi ansatzlos die Hürde zur politischen Wirksamkeit übersprang. Früher musste man auf die Straße gehen, den langen Weg durch die Institutionen antreten oder viel Geld in aufwändige PR-Kampagnen stecken. Heute wartet ein reaktionsbereites Netzwerk immer und überall auf eine Idee, die den Nerv der Zeit trifft. Die Lunte brennt Tag und Nacht. Man muss nur wissen, ahnen oder ausprobieren, wo das trockene Pulver liegt. In den Medien und in der Politik sind die Entscheider zumeist älter als 40 oder 50 Jahre alt. Ist diese Generation denn überhaupt noch in der Lage, sich auf die Welt des Web 2.0, also auf Facebook, Youtube, Twitter und Co. einzustellen? - Sie werden es müssen. Entwicklungen wie diese lassen sich nicht zurückdrehen. Das ganze Ausmaß der Veränderung fängt ja gerade erst an, sichtbar zu werden. Wie grundlegend die Regeln medialer und politischer Machtentfaltung tatsächlich neu geschrieben werden, lässt sich erahnen, wenn man den Flächenbrand der Unzufriedenheit betrachtet, der sich seit einer Woche unter dem Twitter-Kennwort "unibrennt" vom Audimax der Universität Wien über Österreich ausbreitet und gerade auch Deutschland erreicht. Nahezu ohne Rückgriff auf die Strukturen etablierter Studentenvertretung organisierte sich blitzschnell ein machtvoller und zielgerichteter Protest gegen die Bildungspolitik: mit tausenden Kurzmeldungen auf Twitter, hunderten Videos auf Youtube, ungezählten Diskussionsbeiträge in Foren und am 28. Oktober mit 50 000 Menschen auf den Straßen der Wiener Innenstadt - und dabei haben die "alten" Medien am Anfang so gut wie keine Notiz davon genommen."
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Zschunke, P.: "Mehr Informationen als die Stasi je hatte" : Soziale Netzwerke (2008)
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- "Millionen von Internet-Nutzern drängen in soziale Netze wie StudiVZ und Facebook. Diese Online-Plattformen für die Vernetzung von persönlichen Web-Auftritten entwickeln sich zu einer neuen Art von Massenmedium, wie der Digitale-Medien-Experte Hendrik Speck sagt. Völlig offen sei aber bislang die Frage nach der gesellschaftlichen Verantwortung der "Social Networks". "Die haben mehr Informationen, als die Stasi je hatte", sagt der Informatik-Professor der Fachhochschule Kaiserslautern im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AP. Bei den drei Plattformen Facebook, MySpace und Xing hat Speck insgesamt 120 persönliche Attribute gezählt, die auf den persönlichen Seiten der Mitglieder angegeben werden können - angefangen bei Alter und Wohnort über Lieblingsfilme und -musik bis hin zu politischer Neigung und sexueller Ausrichtung. "Wir sehen da einen völlig irrationalen Zugang zu den eigenen Daten", kritisiert der Social-Networks-Forscher. Was aber treibt die Internet-Nutzer zu dieser Art von "digitalem Exhibitionismus"? Speck und seine Studenten haben die Kommunikation in den Netzen mit Hilfe von Software-Agenten und "Crawlern" zu erfassen versucht - das sind Programme, die auf die Seiten dieser Communities vordringen und die Inhalte auswerten. "Wir stellen fest, dass da unheimlich viel offen liegt", sagt Speck. Suche nach Anerkennung und Aufmerksamkeit Als wichtige Antriebskraft hat der Wissenschaftler das Motiv ausgemacht, über den stetig wachsenden Kreis von registrierten "Freunden" Anerkennung und Aufmerksamkeit zu erringen. Bei MySpace oder im SchülerVZ kann sich jeder auf eine Weise präsentieren, wie es in den klassischen Medien kaum möglich ist. Und weil die persönlichen Profile mit wenigen Mausklicks schnell erstellt sind, ist die Eintrittsschwelle sehr viel geringer als bei den Netz-Communities der ersten Stunde, etwa der schon 1985 gegründeten virtuellen Gemeinschaft "The WELL".
Bislang sind es meist Jugendliche und junge Erwachsene bis etwa 35, die die Mehrheit der Community-Mitglieder ausmachen. Es gebe aber Bestrebungen, die Altersgruppe nach oben zu erweitern, sagt Speck. Die soziale Interaktion in den Social Networks kreist nach seinen Erkenntnissen immer wieder um die gleichen Dinge: 1) Unterhaltung - von Musik bis zu Stars und Sternchen 2) die gesellschaftlich geteilte Schadenfreude nach dem Motto "Pleiten, Pech und Pannen" 3) Flirten und sexuelle Beziehungen. Dabei kommen Männer direkter auf den Punkt als Frauen, die dies hinter anderen Interessen verstecken. Auf der anderen Seite stehen die Betreiber der Netze. Diese erzielen mit der Bereitstellung der Plattform zwar bislang meist noch keine Gewinne, haben aber wegen der gigantischen Zuwachsraten das Interesse von Internet- und Medienunternehmen geweckt, die wie Microsoft oder die Verlagsgruppe Holtzbrinck in Social Networks investieren. Der einzelne Nutzer ist 20 bis 22 Dollar wert Da die Technik der Webseiten nicht besonders aufwendig sei, liege der eigentliche Reichtum in den Nutzern und ihren Daten, erklärt Speck. Bei den großen Plattformen in den USA lasse sich aus den getätigten Investitionen für die Social Networks der Wert eines einzelnen Nutzers auf einen Betrag von 20 bis 22 Dollar (14 bis 15 Euro) schätzen. Der Gegenwert, den die Nutzer liefern sollen, wird vor allem in der Werbung gesehen. Neben der klassischen Bannerwerbung auf den eigenen Seiten versuchen die Betreiber der sozialen Netzwerke nach Darstellung Specks, in andere Dienste wie SMS-Werbung oder E-Mail vorzudringen. Um die Werbe-Zielgruppen immer feiner zu erfassen, werde auch untersucht, wer mit welchem Profil mit wem kommuniziere. "Je tiefer die Vernetzung, desto dichter werden die Informationen", erklärt Speck.
Der Wissenschaftler kritisiert, dass die Daten so behandelt würden, als gehörten sie nicht dem Nutzer, sondern den sozialen Netzwerken. Selbst wenn es die Möglichkeit gebe, einen Account zu löschen, blieben die Daten vielfach weiter bestehen. Und über die beliebten Mini-Anwendungen zur Integration in die eigene Profilseite erhielten auch die Entwickler dieser Applikationen einen Zugang zu den persönlichen Daten. "Da weiß man dann gar nicht, wer dahinter steckt." Weder "open" noch "social" Google hat Anfang November vergangenen Jahres unter der Bezeichung OpenSocial eine Initiative gestartet, um solche Anwendungen und Schnittstellen nach einheitlichen Standards programmieren zu können. Das Projekt sei aber weder "open" noch "social", weil nicht vorgesehen sei, den Nutzern eine transparente Kontrolle über ihre eigenen Daten zu geben, bemängelt der FH-Professor. Das Projekt bemühe sich um die "Datenportabilität" zwischen den kommerziellen Projektpartnern und unterstütze die Interaktionen zwischen einzelnen Communities, versage jedoch komplett bei der Interessenswahrnehmung der Nutzer in Hinblick auf informationelle Selbstbestimmung und einem verbesserten Schutz der Privatssphäre. Um die zahlreichen offenen Fragen nach der Verantwortung für die Millionen von persönlichen Daten zu klären, schlägt Speck einen Verhaltenskodex für soziale Netzwerke vor. Für die gemeinsame Entwicklung von ethischen Grundsätzen will er neben Datenschützern auch die Betreiber der Communities gewinnen und hofft, schon in wenigen Monaten eine entsprechende Initiative vorstellen zu können. http://www.hendrikspeck.com"
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Beuth, P.: Kurz und fündig : Microsoft setzt jetzt auf Kurzmeldungen (2009)
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- "Das große Gerangel um die Suchmaschine der Zukunft geht in die nächste Runde. Erst gab Microsoft am gestrigen Donnerstag bekannt, künftig auch die Nachrichten von Twitter- und Facebook-Nutzern in seine Suchergebnisse aufzunehmen. Und nur wenige Stunden später verkündete Google, einen ganz ähnlichen Deal mit Twitter abgeschlossen zu haben. Der mit Facebook könnte bald folgen. Die Konkurrenten integrieren damit in ihre Suchergebnisse, was sie bislang nicht hatten: die Echtzeit-Suche. Google-Vizepräsidentin Marissa Mayer nennt in einem Blog-Eintrag selbst ein Beispiel: "Wenn Sie das nächste Mal nach etwas suchen, bei dem Echtzeit-Beobachtungen hilfreich sind - sagen wir aktuelle Schneebedingungen in Ihrem Lieblings-Skigebiet - werden Sie bei Google auch Twitter-Einträge von Leuten finden, die bereits in dem Gebiet sind und von dort die neuesten Informationen verbreiten." Bei Twitter und Facebook, wo Millionen Nutzer zu jeder Zeit neue Nachrichten zu jedem beliebigen Thema verfassen, kommt bislang keine Suchmaschine mit. So schnell, wie in den Netzwerken etwas Neues veröffentlicht wird, ist keiner der Roboter, die für Google und Microsofts Suchmaschine Bing die Inhalte des Internets durchstöbern.
Profitieren können alle Beteiligten - Beide Unternehmen brauchen diese Daten aber, weil sich das Suchverhalten der Menschen ändert. Der Harvard-Professor Urs Gasser hat festgestellt, dass junge Internetnutzer die Relevanz einer Information "weniger an der Quelle" messen als daran, "was in ihrer Facebook-Gruppe gelesen und geschrieben wird." Anders ausgedrückt: Sie lassen nicht mehr Nachrichtenseiten oder Google-News entscheiden, was die wichtigsten Themen der Stunde sind, sondern ihre Freunde und Bekannten im Netz. Und die verbreiten ihre Favoriten eben über Facebook oder auch Twitter. In den Netzwerken kursieren vor allem auch Informationen, die bislang unter der Wahrnehmungsschwelle der Suchmaschinen liegen, weil sie nur für einige wenige Menschen und eine begrenzte Zeit interessant sind und deshalb keine entsprechende Internet-Präsenz haben. Zwar kann man auch auf twitter.com die aktuellen Einträge, sogenannte Tweets, nach Begriffen durchsuchen. Doch als eigenständige Suchmaschine ist Twitter der breiten Masse der Internetnutzer nahezu unbekannt. Zudem ist die Auflistung der Suchergebnisse streng chronologisch und zeigt damit viele nutzlose Informationen an. Die erste Betaversion von Bing sortiert die Tweets schon jetzt um einiges intelligenter (weiteres nach dem Seitenwechsel unten). Profitieren können von den Deals alle Beteiligten. Die Suchmaschinen können mehr und vor allem brandaktuelle Informationen anzeigen und werden damit für Werbekunden, die neben diese Suchergebnissen angezeigt werden wollen, interessanter. Denn auf twitter.com selbst gibt es bislang keine Werbung. Das Netzwerk selbst - wie auch Facebook - ist seit seiner Gründung ein Geschäft ohne Geschäftsmodell und auf wohlwollende Geldgeber angewiesen. Die Kooperation mit Google und Microsoft dürfte an sich schon mal eine größere Summe in die Kassen spielen, auch wenn sich bislang keines der Unternehmen dazu äußern will. Wahrscheinlich werden Twitter und Facebook aber auch an den Werbeeinnahmen beteiligt, die die Suchmaschinen mit den neuen Inhalten generieren. Außerdem werden die Netzwerke aufgewertet, weil sie ihre Reichweiten steigern und auch Nicht-Mitglieder erreichen.
Wie genau eine Suche nach Tweets über eine Suchmaschine aussehen wird, kann man bislang nur bei Microsoft in einer Betaversion unter bing.com/twitter sehen. Das Fachblog Search Engine Land erklärt den Ablauf: An oberster Stelle befindet sich ein Feld mit den derzeit meistdiskutierten Begriffen bei Twitter. Das ist ein erster Gradmesser für die Relevanz eines Themas. Wer dann einen Suchbegriff eingibt, etwa "Dan Brown", bekommt zwei Felder angezeigt. In einem stehen die jüngsten Twitter-Einträge, die sogenannten Tweets, zum Thema Dan Brown. Die jüngsten heißt im besten Fall: veröffentlicht vor einer Minute. Im zweiten Feld stehen die wichtigsten Links zum Thema Dan Brown, die aktuell über Twitter verbreitet werden. Entscheidend für die Qualität der Suchergebnisse ist der Filter von Microsoft. Die Suchmaschine durchwühlt nicht selbst alle Twitterprofile, sonder Twitter liefert in Echtzeit alle veröffentlichten Tweets an Bing über eine Art Standleitung. Dort werden zunächst möglichst alle Duplikate und nicht jugendfreien Inhalte aussortiert. Dann wird ein Ranking erstellt. Kriterien für die Filter sind die Popularität des Twitterers (abzulesen an der Zahl seiner Beobachter, der sogenannten Follower), die Zahl der Weiterleitungen (Retweets) und die Aktualität des Tweets. Das alles dauert noch einige Sekunden. In einer ausgereiften Version aber soll sie in der Lage sein, das millionenfache Gezwitscher nutzerfreundlich und ohne Verzögerung zu sortieren."
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Berberich, C.: Wie das Netz zwitschert : Zuerst wollten sich nur Freunde über Twitter austauschen - heute nutzen es Politiker und Firmen (2009)
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- "Was ist Twitter? - Twitter ist ein sogenannter Mikroblogging-Dienst. Bloggen bedeutet, im Internet selbst geschriebene Texte zu veröffentlichen. Beim Mikroblogging sind diese Texte sehr kurz - bei Twitter maximal 140 Zeichen. Ein solcher Eintrag heißt "Tweet", wer den Dienst nutzt, der "twittert" - er zwitschert. Twitter wurde 2006 von dem Software-Entwickler Jack Dorsey gegründet und hat seinen Sitz in San Francisco. Heute gilt twitter.com als eine der 50 populärsten Internetseiten weltweit und hat nach eigenen Angaben etwa 24 Millionen Nutzer. Wie funktioniert Twitter? - Jeder Nutzer richtet sich ein Profil ein und schreibt darin seine 140-Zeilen lange Texte. Zentrales Prinzip von Twitter: Jeder kann die Texte anderer Nutzer abonnieren, die er gleich nach Veröffentlichung in seinem Twitter-Postfach findet. So kann man sich über eine bestimmte Person ständig auf dem Laufenden halten. In der Twitter-Sprache ist man dann ein "Follower" - man folgt einem anderen Nutzer, man beobachtet seine Meldungen. Weil sich die Nutzer kreuz und quer verfolgen und es viele Follower-Ketten gibt, ist Twitter ein riesiges Netzwerk, über das sich Informationen blitzschnell verbreiten. Was ist die Idee dahinter? - Der Twitter-Gründer Dorsey wollte einfach immer wissen, was seine Freunde gerade so machen. Mit Twitter schuf er die Möglichkeit dazu und gab ihr einen technischen Rahmen. Jetzt können sich alle, die das möchten, gegenseitig auf dem Laufenden halten. Das produziert natürlich auch viele Null-Informationen ("Ich koche gerade Kaffee"), oft aber auch ernsthafte Diskussionen. Wer interessanten Menschen folgt, kann wertvolle Anregungen bekommen. Wer twittert? - Interessanterweise sind die meisten Twitterer keine Jugendlichen. Einer Umfrage unter deutschen Twitter-Nutzern zufolge ist der typische Zwitscherer 32 Jahre alt, männlich, hat Abitur und arbeitet in der Medien- oder Marketingbranche. Nach einer nicht repräsentativen Studie des Jugendreiseveranstalters RUF kennen 90 Prozent aller 11- bis 21-Jährigen in Deutschland Twitter überhaupt nicht.
Twitter im Wandel - Anfangs war Twitter noch etwas für Internet-Junkies. Seit aber Barack Obama den Dienst im US-Präsidentschaftswahlkampf 2008 intensiv nutze, ist Twitter auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Heute twittern sogar deutsche Politiker, Hubertus Heil (SPD) und Volker Beck (Grüne). Sie hoffen, damit vor allem junge Wähler für die Politik zu interessieren. Firmen nutzen Twitter zunehmend, um über Produkte zu informieren und sich mit Kunden auszutauschen. Die australischen Behörden versendeten Twitter-Warnungen über die Buschbrände in diesem Februar. Und während der Unruhen im Iran bekam Twitter eine wichtige politische Bedeutung als ungefilterter Nachrichtenkanal. Wer profitiert von Twitter? - Die Firma selbst bislang nicht - jedenfalls nicht finanziell. Twitter ist nach wie vor ein gewaltiges Zuschuss-Geschäft, in das risikifreudige US-Investoren ihr Geld stecken. Die Firma selbst zeigt eher wenig Interesse am Geldverdienen. Auf der Twitter-Internetseite heißt es: "Wir haben viele interessante Möglichkeiten, Geld einzunehmen. Aber wir wollen uns nicht von wichtigeren Arbeiten ablenken lassen." Und weiter: "Wir geben mehr Geld aus, als wir verdienen. Durch die Koopereation mit Google und Microsoft könnte sich das ändern: Die beiden IT-Riesen zahlen für den Deal. Twitter hat auch schon öfter angekündigt, Werbung auf seinen Seiten zu schalten. Wie steht es um den Datenschutz? - Im Gegensatz zu Konkurrenten wie StudiVZ ist Twitter bislang nicht durch einen Datenskandal aufgefallen. Allerdings sammelt die Firma Namen und E-Mail-Adressen ihrer Nutzer und behält sich das Recht vor, diese Daten zu vermarkten. Twitter-Anwender könnten also einmal viel Werbung in ihrem E-Mail-Postfach finden. Sollte Twitter aufgekauft werden, gehören auch die Nutzer-Daten zur Verkaufsmasse. Twitter in kritischer Diskussion - Wie fast jede neue Technik steht auch Twitter immer wieder in der Kritik. Nach einer Studie der englischen Psychologin Tracy Alloway macht zu viel Twittern dumm: Die kurzen 140-Zeichen-Meldungen unterforderten das Gedächtnis. Andere Forscher sehen einen positiven Effekt, da das ständige Schreiben und Kommunizieren die Kreativität fördere."
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Baumgärtel, T.: "Mosaic" der Datenwelt : Vor zehn Jahren erschien der erste einfache Webbrowser - und damit die Grundlage für den Erfolg des Internets (2003)
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- "Kornfelder. Nichts als Kornfelder, so weit das Auge reichte. Das sah Tim Berners-Lee aus dem Autofenster, als er auf dem Weg zum National Center of Supercomputing Applications (NCSA) in Urbana-Champaign zum ersten Mal in seinem Leben durch Illinois fuhr. Ein Elite-Informatik-Institut ist so ziemlich das Letzte, was man indem landwirtschaftlich geprägten amerikanischen Bundesstaat im mittleren Westen erwarten würde. Doch das NCSA spielt in der kurzen Geschichte des Internets eine entscheidende Rolle. An dem kaum bekannten Forschungsinstitut wurde vor zehn Jahren ein Computerprogramm entwickelt, dessen Bedeutung Technikhistoriker schon jetzt mit der der Dampfmaschine; oder des Telefons vergleichen: Am 22. April 1993 veröffentlichten Studenten und Mitarbeiter im Internet den Webbrowser "Mosaic" - eine Software, mit der man durch das Netz surfen kann. Auch wenn das Programm einer Öffentlichkeit jenseits von Informatikern und Netzfreaks unbekannt sein dürfte, ist seine Bedeutung gar nicht zu überschätzen: Vor "Mosaic" gab es auf der ganzen Welt einige hundert Websites, Ende 1993 waren es bereits einige tausend, und in den nächsten Jahren sollte sich ihre Zahl manchmal im Wochenrhythmus verdoppeln. Der Siegeszug des Internets begann mit "Mosaic". Das Programm hat das Internet zu einem Massenmedium gemacht. Ohne "Mosaic" gäbe es heute keine Online-Publizistik und keinen E-Commerce, kein Amazon und kein E-Bay. Nach einem halben Jahr hatten eine Million Internet-Surfer das Programm heruntergeladen. Heute finden sich Nachfolgerprogramme wie der "Netscape Navigator" oder der "Internet Explorer" auf so gut wie jedem Computer mit Internet-Anschluss. Schöpfer der historischen Software waren der Student Marc Andreessen und der wissenschaftliche Mitarbeiter Eric Bina: In einem Keller des NCSA hatte sie mit einigen Kommilitonen in nächtelangen Programmier-Sessions die erste Version von "Mosaic" geschrieben. Diese Leute wollte Tim Berners-Lee im März 1993 treffen, denn er war selbst der Schöpfer des World Wide Web (WWW): 1990 hatte der britische Physiker am Kernforschungszentrum Cern in Genf einige technische Regeln definiert, die es leichter machen sollten, im Internet, einem damals noch weitgehend unbekannten akademischen Computernetzwerk, Informationen zu veröffentlichen und zu lokalisieren. Das Web erfreute sich unter Wissenschaftlern schnell einer gewissen Beliebtheit, aber die Programme, mit denen man sich im WWW bewegte, waren für Laien zu schwierig und konnten nur Text anzeigen. "Mosaic" dagegen wurde per Mouse-Klick bedient und zeigte Bilder und Grafiken. Darauf hatte Berners-Lee schon seit einiger Zeit gewartet. Denn der Wissenschaftler mit dem bescheidenen, ja fast schüchternen Auftreten hatte eine große Vision: Er wollte aus dem Internet "ein einzigartiges, universelles und leicht zu bedienendes Hypertext-Medium machen, mit dem man jede Art von Information teilen kann, wie er später in Vorträgen und Interviews immer wieder betonte. Darum hatte er in der Anfang der 90er Jahre noch kleinen und unüberschaubaren InternetSzene geduldig und mit viel Diplomatie darauf hingearbeitet, dass sein Internet-Code namens Hypertext Markup Language (HTML) als Quasi-Standard für Daten im Web akzeptiert wurde. Nachdem ihm das gelungen war, musste nun ein Programm her, das die Daten lesen konnte. Berners-Lee unterstützte die Programmierer der ersten viel versprechenden Browser -"Cello", "Arena" oder "Lynx" - per E-Mail. Die Gruppe aus dem NSCA dagegen hatte es Anfang 1993 ganz unabhängig von ihm geschafft: ein Programm für das Internet, das nicht nur Informatiker bedienen konnten! Wie ein Besessener schrieb Andreessen, der sich zeitweise von Milch und Keksen ernährte, mit seinen Kommilitonen an immer neuen und verbesserten Versionen von "Mosaic".
Das Treffen mit Andreessen, Bina und den anderen verlief weit weniger herzlich, als Berners-Lee es erwartet hatte. In seinen Memoiren Weaving the Web vergleicht er das Meeting mit einer Pokerpartie: Die NCSA-Gruppe, so sein Eindruck, wollte seine Idee an sich reißen und versuchte, den Eindruck zu erwecken, das Web und "Mosaic" seien ein und dasselbe. Der bullige Andreessen erschien Berners-Lee wie ein Geschäftsmann, der vor allem Kundenwünsche befriedigen wollte. Berners-Lee empfahl bei dem Treffen, "Mosaic" einen Editor hinzuzufügen, mit dem man selbst Webseiten gestalten konnte. Denn Teil seiner Hoffnungen für das Internet war, dass man nicht nur passiv durch Informationen surfen, sondern auch selbst produzieren und mit anderen Internet-Usern kooperieren konnte. Andreessen lehnte das schlicht ab; Berners-Lee war enttäuscht. Besonders verärgert hat es ihn aber offenbar, dass Andreessen sich weigerte, sich bei einer Konferenz für ein Erinnerungsbild fotografieren zu lassen. Der Eindruck, dass es Andreessen vor allem ums Geschäft ging, hat Berners-Lee nicht getrogen. Ein knappes Jahr später gründete der junge Programmierer mit dem Silicon-Valley-Veteranen Jim Clark eine Firma namens Netscape, und zusammen mit den meisten seiner ehemaligen NCSA-Kollegen entwickelten sie in Kalifornien den ersten kommerziellen Browser. 1995 legte die Firma den erfolgreichsten Börsengang hin, den die Wall Street bis dahin gesehen hatte, und der Internet-Goldrausch der 90er Jahre begann. Der US-Softwarekonzern Microsoft hatte den Netz-Boom zunächst ignoriert, entwickelte dann aber mit dem "Internet Explorer" einen eigenen Browser und nutzte seine Herrschaft über die Betriebssysteme dazu aus, um schnell eine marktbeherrschende Position zu erreichen. Netscape wurde vom Markt verdrängt; AOL kaufte das Unternehmen - und Andreessen verließ die Firma kurz danach. Heute ist er Chef eines kalifornischen Unternehmens namens Oopsware, das Server-Software anbietet. Wahrscheinlich war es das Zusammenspiel von zwei so unterschiedlichen Charakteren wie Berners-Lee und Andreessen, das zum Erfolg des Web beigetragen hat. Während der Wissenschaftler Berners-Lee auf Offenheit und Zugänglichkeit bedacht war und sich dafür einsetzte, dass das Web nicht von einer bestimmten Nutzergruppe übernommen wurde, ging es dem Programmierer-Geschäftsmann Andreessen um Benutzerfreundlichkeit und kommerziellen Erfolg. Der US-Journalist Steven Levy hat "Mosaic" das "wahrscheinlich wichtigste Programm, das es jemals gab", genannt. Er hat Recht. Der Browser und die anderen, die folgten, haben unser Bild vom Computer verändert: Aus der Maschine für Textverarbeitung und Spiele wurde ein Kommunikationsinstrument, das den Zugang zu ständig neuen Informationen brachte. Andreessen ist darüber bis heute begeistert: "Das Beste an der ganzen Sache war zu sehen, wie wir ein paar Bausteine zusammenfügten, die sich andere Leute nahmen und daraus Dinge entwickelten, die wir nie erwartet hätten. Der Prozess, der sich schnell vollkommen unserer Kontrolle entzog, war sehr befriedigend." Marc Andreessen hat dabei gut verdient. Auf dem Höhepunkt der Dot-com Euphorie besaß er Netscape-Aktien im Wert von 80 Millionen Dollar und gilt noch heute als Multimillionär. Tim Berners-Lee hat vom Netz-Boom weniger profitiert. Er leitet heute das World Wide Web Consortium in Boston, das für die Einhaltung von Programmierstandards für das Web eintritt. Was er machen würde, wenn er plötzlich doch Millionär würde? Wahrscheinlich würde er ein Stück Land kaufen, das von Umweltzerstörung bedroht sei, vertraute er dem britischen Guardian nach einigem Nachdenken an. Vielleicht sehnt er sich ja nach Kornfeldern."
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Beuth, P.: ¬Das Netz der Welt : Lobos Webciety (2009)
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- Content
- "Es gibt Menschen, für die ist "offline" keine Option. Sascha Lobo ist so jemand. Zwölf bis 14 Stunden täglich verbringt er im Internet. "Offline sein ist wie Luft anhalten", hat er mal geschrieben. Der Berliner ist eine große Nummer in der Internet-Gemeinde, er ist Blogger, Buchautor, Journalist und Werbetexter. Er ist Mitarbeiter der Firma "Zentrale Intelligenz-Agentur", hat für das Blog Riesenmaschine den Grimme-Online-Award bekommen, seine Bücher ("Dinge geregelt kriegen - ohne einen Funken Selbstdisziplin") haben Kultstatus. Und politisch aktiv ist er auch: Er sitzt im Online-Beirat der SPD. Für die Cebit 2009 hat er den Bereich Webciety konzipiert. Dazu gehört der "Messestand der Zukunft", wie er sagt. Alles, was der Aussteller mitbringen muss, ist ein Laptop. Youtube wird dort vertreten sein, die Macher des Social Bookmarking-Werkzeugs "Mister Wong", aber auch Vertreter von DNAdigital, einer Plattform, auf der sich Unternehmen und Jugendliche über die Entwicklung des Internets austauschen. Webciety ist ein Kunstbegriff, der sich aus Web und Society zusammensetzt, und die vernetzte Gesellschaft bedeutet. Ein Großteil der sozialen Kommunikation - vor allem innerhalb einer Altersstufe - findet inzwischen im Netz statt. Dabei sind es nicht nur die Teenager, die sich bei SchülerVZ anmelden, oder die BWL-Studenten, die bei Xing berufliche Kontakte knüpfen wollen. Laut der aktuellen Studie "Digitales Leben" der Ludwig-Maximilians-Universität München ist jeder zweite deutsche Internetnutzer in mindestens einem Online-Netzwerk registriert. "Da kann man schon sehen, dass ein gewisser Umschwung in der gesamten Gesellschaft zu bemerken ist. Diesen Umschwung kann man durchaus auch auf der Cebit würdigen", sagt Lobo. Er hat angeblich 80 Prozent seiner Freunde online kennen gelernt. "Das hätte ich nicht gemacht, wenn ich nichts von mir ins Netz gestellt hätte." Für ihn sind die Internet-Netzwerke aber keineswegs die Fortsetzung des Poesiealbums mit anderen Mitteln: "Wovor man sich hüten sollte, ist, für alles, was im Netz passiert, Entsprechungen in der Kohlenstoffwelt zu finden. Eine Email ist eben kein Brief, eine SMS ist keine Postkarte."
Die moderne Kommunikationstechnologie hat die Gesellschaft verändert. Mittlerweile wächst eine Generation heran, die zwischen Internet und dem, was Lobo leicht spöttisch die Kohlenstoffwelt nennt, gar nicht mehr trennt. "Wenn man heute mit 13-,14-, 15-Jährigen spricht, und die sagen: 'Dann hat er mir das erzählt, und dann haben wir uns Fotos angeguckt', dann ist überhaupt nicht klar, ob man das Auge in Auge gemacht hat oder im Netz. Es ist aber auch gar nicht so wichtig." Diese Veränderungen haben aber auch ihre Schattenseiten. Beispiel: Rottenneighbor.com, wo Nachbarn anonym denunziert werden. Oder die Gefahr, dass Personalchefs kompromittierende Fotos von einem Bewerber im Netz finden, wofür der sich beim Vorstellungsgespräch rechtfertigen muss, wenn er denn noch eingeladen wird. Für Lobo überwiegen die Vorteile der Vernetzung: "Der Mensch ist ein soziales Wesen und braucht die Interaktion. Und wenn das im Elektronischen stattfindet, dann will er daran teilnehmen, weil das alle anderen auch machen." US-Präsident Barack Obama hat das sehr professionell für seinen Wahlkampf genutzt. Er hat Profile bei Facebook, MySpace und Twitter eingerichtet und allein mit seiner Online-Präsenz zigtausende junge Wähler erreicht - selbst wenn er über seinen Twitter-Account so gut wie nichts Persönliches verbreitete, sondern nur die nächsten Wahlkampftermine veröffentlichte. Wer sich gut vernetzt, profitiert aber auch im Alltag davon. Ein Beispiel, das auf Wirtschaftsvorträgen gerne genannt wird, ist das einer Praktikantin, die neu in der Stadt ist und einen Zahnarzt sucht. Die Kollegen empfehlen ihr zwei, die sie für gleich gut halten. Was tut die Frau? Sie prüft im Internet, welcher Arzt besser vernetzt ist, denn der, vermutet sie, verfügt wahrscheinlich auch über die modernere Ausstattung.
Auch ambitionierte soziale Projekte können gelingen: Refunite.org ist eine Art Suchmaschine, mit der Flüchtlinge weltweit nach vermissten Familienangehörigen suchen können. Lobo nennt als Beispiel die englische Seite fixmystreet.co.uk. Dort tragen Menschen ihre Postleitzahl ein und weisen auf Straßenschäden oder fehlende Schilder hin, oft bebildert mit selbst geschossenen Fotos. Die Eingaben werden an die zuständige Behörde weitergeleitet, damit die weiß, wo sie Schlaglöcher ausbessern muss. Online steht dann nachzulesen, was alles in einem Stadtteil verbessert wurde - und was nicht. "Das ist ein relativ simples Tool, das aber die Fähigkeit des Netzes, Informationen zwischen den Menschen neu zu sortieren, dazu nutzt, die Welt tatsächlich zu verbessern", sagt Lobo. 2009 feiert die Cebit also, dass wir alle online sind. In zehn Jahren wird sie feiern, dass wir das gar nicht mehr merken, glaubt Lobo: "Ich bin überzeugt davon, dass wir noch vernetzter sein werden." Halbautomatische Kommunikation nennt er das. "Dass zum Beispiel mein Handy ständig kommuniziert, wo ich gerade bin und diese Information einem ausgewählten Personenkreis zugängig macht. Dass mein Kalender intelligent wird und meldet, dass ein Freund zur gleichen Zeit in der Stadt ist. Vielleicht schlägt er dann vor: ,Wollt ihr euch da nicht treffen?' Solche Funktionen werden so normal sein, dass man im Prinzip ständig online ist, ohne dass es sich so anfühlt." Teilweise gibt es so etwas schon. Google hat mit "Latitude" gerade einen Ortungsdienst fürs Handy vorgestellt. Die Software sorgt dafür, dass ausgewählten Personen per Google Maps angezeigt wird, wo sich der Handybesitzer gerade aufhält. Der technophile Obama würde den Dienst wahrscheinlich mögen. Doch der Geheimdienst NSA wollte ihm sogar schon den Blackberry wegnehmen - damit der mächtigste Mann der Welt eben nicht ständig geortet werden kann."
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Kübler, H.-D.: Digitale Vernetzung (2018)
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- Abstract
- Vernetzung und Netzwerke finden sich allerorten, haben vielerlei Qualität und Materialität, erfüllen diverse Zwecke und Funktionen und konstituieren unterschiedliche Infrastrukturen, nicht nur kommunikativer und sozialer Art. Mit der Entwicklung und Verbreitung der Informationstechnik, der globalen Transport- und Vermittlungssysteme und endlich der anhaltenden Digitalisierung werden der Begriff und die damit bezeichnete Konnektivität omnipräsent und auf digitale Netze fokussiert, die im Internet als dem Netz der Netze seinen wichtigsten und folgenreichsten Prototypen findet. Dessen Entwicklung wird kompakt dargestellt. Die bereits vorhandenen und verfügbaren Anwendungsfelder sowie die künftigen (Industrie 4.0, Internet der Dinge) lassen revolutionäre Umbrüche in allen Segmenten der Gesellschaft erahnen, die von der nationalstaatlichen Gesetzgebung und Politik kaum mehr gesteuert und kontrolliert werden, neben unbestreitbar vielen Vorzügen und Verbesserungen aber auch Risiken und Benachteiligungen zeitigen können.