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Majica, M.: ¬Eine ganz große Nummer : dem User eröffnet die Umstellung viele ungekannte Möglicchkeiten - zumindest in Zukunft (2012)
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- Abstract
- An diesem Mittwoch ändert sich die Architektur des World Wide Web: Provider, Betreiber von Webseiten und Hersteller von Computern und Smartphones stellen auf den neuen Adressstandard IPv6 um.
- Content
- "Nun beginnt für das Internet eine neue Zeitrechnung. Die Organisation Internet Society spricht von einem Meilenstein auf dem Weg in die Zukunft: Am 6. Juni wird das neue Internet Protocol Version 6 eingeführt, Insidern besser bekannt unter der Abkürzung IPv6. Für diese technische Neuerung wurde es nach Ansicht von Experten höchste Zeit. Wir dokumentieren die wichtigsten Fragen zum Start, dem IPv6 Launch Day. IPv6 kommt - wird alles anders? In den Maschinenräumen des Internets schon. Doch so groß die Veränderungen im Inneren auch sind: Äußerlich wird sich erst mal nichts ändern. Auf den ersten, zweiten und auch dritten Blick wird das Internet nach diesem 6. Juni genauso funktionieren wie sonst. Warum wird diese Umstellung überhaupt gemacht? Weil die bisherigen IP-Adressen knapp geworden sind. Mit dem bisher üblichen System können rund vier Milliarden Adressen ausgeben werden. Da die Zahl der weltweiten PC, Tablet-Computer, Smartphone, Spiele-Konsolen und ähnlichen Geräten rasant gestiegen ist, gibt es längst zu wenige Adressen. Bisher funktioniert das Internet nur deshalb meist reibungslos, weil all diese Geräte nicht gleichzeitig online sind.
Wie viel mehr neue IP-Adressen sind denn nun möglich? Mit dem neuen IPv6 stehen 340 Sextillionen Adressen zur Verfügung - das ist eine 34 mit 37 Nullen. Das reicht zumindest fürs Erste. Was sind IP-Adressen überhaupt? Sie sind quasi die Adresse von Computern, an die Daten oder Anfragen geschickt werden. Jede Homepage hat eine eine solche Adresse, und jeder Internetnutzer auch. IP-Adressen in der bisher gängigen Version 4 bestehen aus vier Blöcken maximal dreistelliger Zahlen mit Werten zwischen 0 und 255. So hat etwa die Webseite des Chaos Computer Clubs die IP-Adresse 213.73.89.122. Da sich aber www.ccc.de leichter merken lässt, übersetzen sogenannte DNS-Server zwischen den Wort- und den Zahl-Adressen. Und was ist anders an IPv6? Die Adressen sehen zum einen anders aus: Der Wikipedia-Eintrag zu IPv6 findet sich etwa unter 2001:0db8:85a3:08d3:1319:8a2e:0370:7344. Zum anderen enthalten sie 128 Bit Information statt bisher 32 Bit. Dadurch vergrößert sich die Anzahl möglicher Adressen, der sogenannte Adressraum. Außerdem wird durch den neuartigen Aufbau auch die Verwaltung in den Innereien des Internets vereinfacht. Deshalb haben zahllose Unternehmen und Initiativen seit Jahren an der Einführung des neuen Protokolls gearbeitet. Große Software-Firmen wie Microsoft, Apple oder Google haben die meisten aktuellen Programme längst so überarbeitet, dass sie IPv6 "sprechen". Sind die alten Adressen damit überholt? Für einige Jahre werden beide Protokoll-Versionen parallel laufen, auch um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Die Netzbetreiber müssen sich bei der Umstellung auf IPv6 ohnehin erst vom Skelett des Internets zum einzelnen Kunden vorarbeiten. Während die zentrale Infrastruktur etwa bei der Telekom bereits IPv6 beherrsche, wie deren Sprecher Ralf Sauerzapf erläutert, soll es bis Ende dieses Jahres immerhin bei bis zu 800.000 Endkunden angekommen sein. Dies gelte aber nur für Kunden, die auf neue "IP-Anschlüsse" umstellen.
Ist durch IPv6 mit Ausfällen und Problemen zu rechnen? Da die Umstellung seit längerem vorbereitet wurde und schrittweise umgesetzt wird, rechnen Experten nicht damit. An der Einführung beteiligen sich nun alleine in den USA eine ganze Reihe großer Netzbetreiber wie AT&T, aber auch Hardware-Hersteller wie Cisco und D-Link und große Internet-Konzerne wie Google, Facebook, Microsoft und Yahoo. Verändert sich für den Internet-Nutzer etwas im Alltag? Zunächst eher nicht, perspektiv aber schon. Durch die nahezu unendliche Zahl an Adressen entstehen neue Anwendungs-Möglichkeiten. Bisher werden in den meisten Netzwerken, etwa im heimischen W-Lan, regelmäßig neue IP-Adressen vergeben, um die beschränkten Ressourcen flexibel zu nutzen. In Zukunft könnte jedem einzelnen Gerät eine einzige IP-Adresse für seine gesamte Lebenszeit zugewiesen werden. Damit könnten auch Geräte wie ein Kühlschrank, die Heizungsanlage oder Stromzähler eine Adresse bekommen (siehe Text nebenan) und ansteuerbar sein. Jedoch wäre dann jedes Internet-Gerät eindeutig identifizierbar. Datenschützer haben deshalb bereits Protest angemeldet. Lassen sich IPv6-Adressen nicht anonymisieren, wie bei der Rufnummernunterdrückung? So etwas planen Netzbetreiber. Die Telekom hat etwa angekündigt, den Netzwerk-Teil am Anfang der Adresse alle 24 Stunden neu zu codieren, auf Wunsch des Nutzers auch häufiger. Der Betreiber 1&1 hat in einem Firmenblog angekündigt, auch mit IPv6 die Adressen dynamisch zu vergeben, also immer wieder neu. Zudem wird auf der Internetseite 1und1.de erläutert, wie man die Kennung des Endgerätes verschlüsselt, die in die zweite Hälfte der Adresse einfließt."
- Footnote
- Beispiel einer IPv6-Adresse: 2001:08e0:72d3:7d88:1122:33ff:fe44:5566 (1122:33ff:fe44:5566 ist dabei die Endgeräte-Adresse und entspricht der alten MAC-Adresse) Vgl.: http://www.fr-online.de/digital/internet-protocol-version-6-ipv6-ist-eine-ganz-grosse-nummer,1472406,16307336.html: "IPv6 ist eine ganz große Nummer".
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Seer, V.: Von der Schattenbibliothek zum Forschungskorpus : ein Gespräch über Sci-Hub und die Folgen für die Wissenschaft (2017)
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- Abstract
- Die so genannten Schattenbibliotheken sind vermutlich die radikalste Form, um Beschränkungen des Zugangs zu wissenschaftlicher Literatur zu umgehen. Sie nutzen die Möglichkeiten digitaler Medien und Netze und vermitteln konsequent, niedrigschwellig und umfangreich den Zugang zu digitalen Kopien von Monographien und Aufsätzen. Obschon offensichtlich in vielen Fällen urheberrechtswidrig, erfreuen sich diese Plattformen einer regen Nachfrage und zwar naturgemäß vor allem aus dem Bereich der Wissenschaft. Es scheint, als würden die Schattenbibliotheken Versorgungslücken schließen, die auch vergleichsweise gut ausgestattete Hochschulbibliotheken haben. Einer weiterer Aspekt könnte sein, dass die sehr einfache Benutzbarkeit verbunden mit der Aussicht, ein Paper garantiert herunterladen zu können, den Umweg über VPN-Einwahl und Bibliotheks-Login unattraktiv macht. Werden Schattenbibliotheken somit zur Konkurrenz für Hochschulbibliotheken? Und mit welcher Motivation setzen sich die Betreiber dieser Plattformen einer möglichen Strafverfolgung, die im Kontext der jüngsten Urteile nun wahrscheinlicher wird, aus? Im Juni diesen Jahres bekam der Wissenschaftsverlag Elsevier, der Gewinnmargen von 37% erzielt (siehe Holcombe 2015), von einem US-Gericht knapp 13 Millionen Euro Schadensersatz für die nicht genehmigte Verbreitung von 100 wissenschaftlichen Artikeln (siehe Scherschel 2017 und Strecker 2017) zugesprochen. Die Fachgesellschaft American Chemical Society (ACS) erhielt in einem zweiten Urteil den Anspruch auf knapp 4,1 Millionen Euro Schadenersatz für 32 zu Unrecht kopierte und verbreitete Werke (Siehe Ernesto 2017). Neben der zunehmenden Kriminalisierung erfährt Sci-Hub jedoch auch großen Zuspruch, der sich neben der starken Nutzung auch in Solidaritätsbekundungen manifestiert (siehe Barok, D. et al 2015).
LIBREAS hatte die Gelegenheit, sich mit einer an der Plattform Sci-Hub beteiligten Person zu unterhalten. Das Interview und die damit verbundenen informationsethischen Fragestellungen führten dabei redaktionsintern zu einigen Diskussionen. Auch stand die Frage im Raum, ob der Text überhaupt veröffentlicht werden sollte. Sci-Hub kann jedoch als mittlerweile sehr großer potentieller Forschungskorpus sowie aufgrund seiner starken Nutzung als wissenschaftliches Instrument trotz seines rechtlichen Status nicht ignoriert werden. Wir haben versucht, einzelne Behauptungen im Text mit Quellen zu belegen. Naturgemäß sind jedoch nicht sämtliche Angaben verifizierbar. Daher haben wir uns entschlossen größtenteils möglichst direkt die Aussagen des Interviewpartners wiederzugeben. Alle redaktionellen Anmerkungen sind durch eckige Klammern gekennzeichnet. Das Gespräch für LIBREAS führten Linda Freyberg und Ben Kaden.
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Dzeyk, W.: Effektiv und nutzerfreundlich : Einsatz von semantischen Technologien und Usability-Methoden zur Verbesserung der medizinischen Literatursuche (2010)
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- Abstract
- In der vorliegenden Arbeit werden die Ergebnisse des MorphoSaurus-Projekts der Deutschen Zentralbibliothek für Medizin (ZB MED) vorgestellt. Ziel des Forschungsprojekts war die substanzielle Verbesserung des Information-Retrievals der medizinischen Suchmaschine MEDPILOT mithilfe computerlinguistischer Ansätze sowie die Optimierung der Gebrauchstauglichkeit (Usability) der Suchmaschinenoberfläche. Das Projekt wurde in Kooperation mit der Averbis GmbH aus Freiburg im Zeitraum von Juni 2007 bis Dezember 2008 an der ZB MED in Köln durchgeführt. Ermöglicht wurde die Realisierung des Projekts durch eine Förderung des Paktes für Forschung und Innovation. Während Averbis die MorphoSaurus-Technologie zur Verarbeitung problematischer Sprachaspekte von Suchanfragen einbrachte und wesentliche Datenbanken der ZB MED in ein Testsystem mit moderner Suchmaschinentechnologie implementierte, evaluierte ein Team der ZB MED das Potenzial dieser Technologie. Neben einem Vergleich der Leistungsfähigkeit zwischen der bisherigen MEDPILOT-Suche und der neuen Sucharchitektur wurde ein Benchmarking mit konkurrierenden Suchmaschinen wie PubMed, Scirus, Google und Google Scholar sowie GoPubMed durchgeführt. Für die Evaluation wurden verschiedene Testkollektionen erstellt, deren Items bzw. Suchphrasen aus einer Inhaltsanalyse realer Suchanfragen des MEDPILOT-Systems gewonnen wurden. Eine Überprüfung der Relevanz der Treffer der Testsuchmaschine als wesentliches Kriterium für die Qualität der Suche zeigte folgendes Ergebnis: Durch die Anwendung der MorphoSaurus-Technologie ist eine im hohen Maße unabhängige Verarbeitung fremdsprachlicher medizinischer Inhalte möglich geworden. Darüber hinaus zeigt die neue Technik insbesondere dort ihre Stärken, wo es um die gleichwertige Verarbeitung von Laien- und Expertensprache, die Analyse von Komposita, Synonymen und grammatikalischen Varianten geht. Zudem sind Module zur Erkennung von Rechtschreibfehlern und zur Auflösung von Akronymen und medizinischen Abkürzungen implementiert worden, die eine weitere Leistungssteigerung des Systems versprechen. Ein Vergleich auf der Basis von MEDLINE-Daten zeigte: Den Suchmaschinen MED-PILOT, PubMed, GoPubMed und Scirus war die Averbis-Testsuchumgebung klar überlegen. Die Trefferrelevanz war größer, es wurden insgesamt mehr Treffer gefunden und die Anzahl der Null-Treffer-Meldungen war im Vergleich zu den anderen Suchmaschinen am geringsten.
Bei einem Vergleich unter Berücksichtigung aller verfügbaren Quellen gelang es mithilfe der MorphoSaurus-Technik - bei wesentlich geringerem Datenbestand - ähnlich gute Resul-tate zu erzielen, wie mit den Suchmaschinen Google oder Google Scholar. Die Ergebnisse der Evaluation lassen den Schluss zu, dass durch den MorphoSaurus-Ansatz die Leistungsfähigkeit von Google oder Google Scholar im Bereich der medizinischen Literatursuche durch eine Erweiterung der vorhandenen Datenbasis sogar deutlich übertroffen werden kann. Zusätzlich zu den Retrieval-Tests wurde eine Usability-Untersuchung der Testsuchmaschine mit Probanden aus der Medizin durchgeführt. Die Testpersonen attestierten dem Such-interface eine hohe Gebrauchstauglichkeit und Nützlichkeit. Der szenariobasierte Usability-Test hat zudem gezeigt, dass die Testpersonen bzw. User die integrierten Unterstützungs-maßnahmen zur Erhöhung der Benutzerfreundlichkeit während der Suche als sehr positiv und nützlich bewerten. In der Testsuchmaschine wurde diese Unterstützung z. B. durch das Aufklappen und Präsentieren von verwandten MeSH- und ICD-10-Begriffen realisiert. Die Einführung eines Schiebereglers zur effektiven Eingrenzung des Suchraums wurde ebenfalls überwiegend positiv bewertet. Zudem wurden nach Abschicken der Suchanfrage sogenannte Verwandte Suchbegriffe aus verschiedenen medizinischen Teilbereichen angezeigt. Diese Facetten-Funktion diente der Eingrenzung bzw. Verfeinerung der Suche und wurde von den Testpersonen mehrheitlich als ein sinnvolles Hilfsangebot bewertet. Insgesamt stellt das MorphoSaurus-Projekt - mit seinem spezifischen Ansatz - ein gelungenes Beispiel für die Innovationsfähigkeit von Bibliotheken im Bereich der öffentlichen Informationsversorgung dar. Durch die mögliche Anpassung der MorphoSaurus-Technologie mittels fachspezifischer Thesauri ist zudem eine hohe Anschlussfähigkeit für Suchmaschinen-projekte anderer Inhaltsdomänen gegeben.
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Schreiber, A.: Ars combinatoria (2010)
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- Content
- "Kürzlich bat mich ein Anhänger der Numerologie, ihm mein Geburtsdatum zu nennen. Wiederholte Quersummenbildung ergab 4, meine ,Geburtszahl`. Auf dieselbe Weise addierte er auch die Alphabet-Positionen der Vokale in meinem Namen zu 8, meiner ,Herzzahl`. Das nennt sich Gematrie. Einer Tabelle waren dann Charakter und Schicksal zu entnehmen, soweit sie mir aus kosmischen Einflüssen vorbestimmt sind. Kein Zweifel, Okkultes braucht den großen Rahmen. Der Kosmos darf es da schon sein - oder die Pythagoräer, auf die man sich gerne beruft, weil sie Zahlen und Dinge geradezu identifiziert haben. Ich ließ meinen Gesprächspartner wissen, dass ich diesen Umgang mit Zahlen und Zeichen für spekulatives, ja abergläubisches Wunschdenken halte. "Aber Sie sind doch Mathematiker", gab er triumphierend zurück, "dann beweisen Sie mir erst einmal, dass die Numerologie nicht funktioniert!". Das, natürlich, konnte ich nicht. Als weitere Quelle geheimer Gewissheiten diente ihm die jüdische Kabbalah. Gematrische Verfahren hat sie durch kombinatorische Zeichenmanipulationen erweitert wie Zeruph (Permutation) oder Temurah (zyklisches Vertauschen). Die Welt wird als Buch vorgestellt, vom Schöpfer geschrieben mit den 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets und den 10 dekadischen Ziffern (den "Sephiroth" eines urbildlichen Lebensbaums, mit denen Umberto Eco in seinem Roman Das Foucaultsche Pendel noch ein postmodernes Spiel treibt). Einer magischen Richtung zufolge wirken Um- und Zusammenstellungen von Buchstaben und Ziffern auf die Dinge selbst ein. So kann der Bestand verborgener Beziehungen ungehemmt wachsen. Doch "nur solche Beziehungen und Feststellungen haben objektive Bedeutung, die nicht durch irgend einen Wechsel in der Wahl der Etiketten ... beeinflußt werden". Dieses "Relativitätsprinzip" formulierte Hermann Weyl - ohne auf die Kabbalah anzuspielen - in dem Anhang Ars combinatoria zur 3. Auflage seiner Philosophie der Mathematik und Naturwissenschaft. Ihren Operationen verlieh die Kabbalah denn auch keine objektive, vielmehr eine mystische, in reiner Innenschau gewonnene Bedeutung.
In Studien dieser Art hatte sich der aus Mallorca stammende Ramon Llull (lat. Raimundus Lullus, 1235-1315) vertieft. Mit seiner Ars magna et ultima wurde er Ahnherr einer nicht erst heute naiv anmutenden Begriffskombinatorik. Diese besteht vor allem darin, mit konzentrischen, frei drehbaren Kreisscheiben Wahrheiten zu entdecken. Auf die Scheibenränder schrieb Lullus die zu kombinierenden Elemente, etwa die neun göttlichen Attribute der sog. Ersten Figur, durch Großbuchstaben B, C, D, ... , K bezeichnet und um das Zentrum A (= Aleph für Gott) herum gruppiert. Zwei von ihnen werden als erstes und letztes ausgewählt (auf 9 8 Arten); zwischen beide lässt sich noch eine adverbielle Bestimmung schieben als beliebige aus den restlichen 7 Attributen gebildete Menge. Danach wäre etwa CEKD einer von insgesamt 9216 (= 9*2**7*8) möglichen Sätzen, zu lesen als: Die Größe ist auf mächtige und ruhmvolle Weise dauerhaft. - Das Verfahren war völlig nutzlos für die Hervorbringung von Gedanken. Doch Lullus, dem unermüdlichen religiösen Eiferer, half es bei der Abfassung einer schwer fasslichen Fülle von Predigten und frommen Traktaten. An seinem gefahrvollen Ziel, die Muslime mit den ,zwingenden` Argumenten aus seiner Kreismaschinerie zum christlichen Glauben zu bekehren, ist er aber gescheitert. Martin Gardner gestand einmal in einem Essay über die Ars magna, man spüre eine "unleugbare Faszination, wenn die Kreisscheiben gedreht werden und der Geist den seltsamen Kombinationen nachsinnt, die sie hervorbrin- gen. Wohl auch deswegen blieb die Lullische Tradition für lange Zeit wirksam. Noch Gottfried Wilhelm Leibniz dürfte sie inspiriert haben, der 1666 zwangzig jährig seine Dissertatio de arte combinatoria vorlegte. In ihr finden sich erste Beiträge zu einer wissenschaftlichen Kombinatorik, aber auch hochfliegende Ideen zu einer universal anwendbaren, enzyklopädischen Über-Wissenschaft und Erfindungskunst. Leibniz sah darin "- wenn es wahr ist, daß alle großen Dinge aus kleinen zusammengesetzt sind, mögen sie Atome oder Moleküle heißen - den einzigen Weg, in die Geheimnisse der Natur einzudringen." Und an anderer Stelle: "Diese Lehre allein führt die sich fügende Seele an die Grenze der Unendlichkeit, sie allein erfaßt die Harmonie der Welt, die innere Struktur der Dinge und die Reihenfolge der Formen".
Der schwärmerische Ton dieser Eloge mag später Karl Friedrich Hindenburg (1739-1808) in der Hoch- oder besser Überschätzung seiner "Combinationslehre" bestärkt haben. Der gebürtige Dresdner war stolzer Gründer einer merkwürdig isoliert gebliebenen sog. kombinatorischen Schule und überzeugt, "der polynomische Lehrsatz" sei "das wichtigste Theorem der Analysis". Auch wenn man das für übertrieben hält, so ist doch die Kornbinatorik nach heutigem Stand eine Disziplin, die den Vergleich mit anderen Gebieten der Mathematik nicht zu scheuen braucht. - Was die universale Logik betrifft, die Leibniz sich ausgemalt hat, so kann sie nicht gelingen; doch ihre praktische Seite hat sich auf erstaunliche Weise im Computer verwirklicht: einer Maschine, die rechnen und - vor allem - Symbole verarbeiten kann. Auch außerhalb von Wissenschaft und Technik hat die bloß Idee gebliebene ars combinatoria eine anhaltende Wirkung auf die Einbildungskraft entfaltet. Sie führt die 'Kunst' (ars) in ihrem Namen und war ihr vielfach zu Diensten. Einiges spricht dafür, dass kombinatorische Verfahren im künstlerischen Feld immer dann vermehrt ins Spiel kommen, wenn die inhaltliche Seite des Schaffensprozesses an Bedeutung verliert: aufgrund mangelnder Vorgaben von außen (durch Auftraggeber, Mäzene) und brüchig gewordener Bindungen (an metaphysische Ideen, Anschauungen über Natur und Gesellschaft). Ein solches Stadium war zu Beginn des 20. Jhs. erreicht. Die damit verbundende "Entfesselung des Materials" (Adorno) verlangte vom Künstler, sich über den Rohstoff seiner Arbeit - Farben, Formen, Töne, Wörter, Buchstaben etc. - prinzipielle Gedanken zu machen. Wie ist mit den freigesetzten Elementen umzugehen und wie der Verdacht zu entkräften, es könne nun ziemlich beliebig zugehen? Zunächst behauptete man die Eigengesetzlichkeit des Materials. Adorno zufolge arbeitet der Künstler ganz "im strengen Anspruch der Richtigkeit, den sein Gebilde an ihn stellt". Der Urheber einer Komposition etwa ist darüberhinaus "einzig der, der sie zu lesen vermag und seine eigene Musik versteht"2. Ähnlich, aber nicht ganz so überraschend war das, was zuvor Wassily Kandinsky für die von gegenständlicher Darstellung sich ablösende Malerei reklamiert hatte, nämlich: einer "inneren Notwendigkeit" zu gehorchen - zweifellos eine mystische Kategorie.
Die in den 1960er Jahren ausgerufene "permutationelle Kunst" scheint auch mit diesem letzten Rest an Semantik aufzuräumen. In Kunst & Computer (1973) propagierte Abraham Moles eine radikale Form der ars combinatoria: "Der vom Sinn tyrannisierten traditionellen Kunst setzt die Permutation als formales Spiel die gleichmäßig dichte Erforschung des Möglichkeitenfeldes entgegen." Zunehmend wurde der Computer an der Kunstproduktion beteiligt, denn die "permutationelle Kunst klammert mit Absicht die Bedeutung aus" (S. 131). Zahllos sind inzwischen die Beispiele von computergenerierten Grafikserien, algorithmischen Kompositionen und Texten aus Poesie-Automaten, die rund um den Globus her- und im Internet ausgestellt werden. Wie aber ist ein "Möglichkeitenfeld" zu rezipieren? Muss nicht jemand eine Instanz auswählen und ihren Wert beurteilen können? Auch Moles hat das Problem erkannt und beruft sich aufs "Kunstvergnügen" und auf "Faszination". Diese entstehe in der "spielerischen Verschwendung einer kostenlosen Zeit", die wir als "Menschen in der westlichen Welt" einfach nicht haben. Die Fähigkeit, sich in kombinatorischer Leere zu verlieren, ließe sich aber aus "Lehren ... vom Orient übernehmen". Also doch wieder Mystisches? Alan Turing, ein Pionier der modernen Computerwissenschaft, brachte das Vordringen der Maschine in die Domänen menschlicher Intelligenz schon früh zur Sprache. Nicht einmal das Verfertigen von Sonetten stelle für ihn eine Grenzlinie dar, bekannte er, um sogleich einzuschränken: "The comparison is perhaps a little bit unfair because a sonnet written by a machine will be better appreciated by another machine." - Darin nun scheint mir ein bisher kaum beachteter (und von Turing nicht einmal so gemeinter) Hinweis zu liegen, wie das Rezeptionsproblem zu lösen sei. Der französische Schriftsteller Raymond Queneau hat die Pointe bemerkt und den Zitat-Nebensatz als Motto seiner Hunderttausend Milliarden Gedichtei gewählt. Wundersame Ironie ... !"
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Haffner, A.: Internationalisierung der GND durch das Semantic Web (2012)
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- Abstract
- Seit Bestehen der Menschheit sammelt der Mensch Informationen, seit Bestehen des Internets stellt der Mensch Informationen ins Web, seit Bestehen des Semantic Webs sollen auch Maschinen in die Lage versetzt werden mit diesen Informationen umzugehen. Das Bibliothekswesen ist einer der Sammler. Seit Jahrhunderten werden Kataloge und Bibliografien sowie Inventarnachweise geführt. Mit der Aufgabe des Zettelkatalogs hin zum Onlinekatalog wurde es Benutzern plötzlich möglich in Beständen komfortabel zu suchen. Durch die Bereitstellung von Daten aus dem Bibliothekswesen im Semantic Web sollen nicht nur die eigenen Katalogsysteme Zugriff auf diese Informationen erhalten, sondern jede beliebige Anwendung, die auf das Web zugreifen kann. Darüber hinaus ist die Vorstellung, dass sich die im Web befindenden Daten - in sofern möglich - miteinander verlinken und zu einem gigantischen semantischen Netz werden, das als ein großer Datenpool verwendet werden kann. Die Voraussetzung hierfür ist wie beim Übergang zum Onlinekatalog die Aufbereitung der Daten in einem passenden Format. Normdaten dienen im Bibliothekswesen bereits dazu eine Vernetzung der unterschiedlichen Bestände zu erlauben. Bei der Erschließung eines Buches wird nicht bloß gesagt, dass jemand, der Thomas Mann heißt, der Autor ist - es wird eine Verknüpfung vom Katalogisat zu dem Thomas Mann erzeugt, der am 6. Juni 1875 in Lübeck geboren und am 12. August 1955 in Zürich verstorben ist. Der Vorteil von Normdateneintragungen ist, dass sie zum eindeutigen Nachweis der Verfasserschaft oder Mitwirkung an einem Werk beitragen. Auch stehen Normdateneintragungen bereits allen Bibliotheken für die Nachnutzung bereit - der Schritt ins Semantic Web wäre somit die Öffnung der Normdaten für alle denkbaren Nutzergruppen.
Die Gemeinsame Normdatei (GND) ist seit April 2012 die Datei, die die im deutschsprachigen Bibliothekswesen verwendeten Normdaten enthält. Folglich muss auf Basis dieser Daten eine Repräsentation für die Darstellung als Linked Data im Semantic Web etabliert werden. Neben der eigentlichen Bereitstellung von GND-Daten im Semantic Web sollen die Daten mit bereits als Linked Data vorhandenen Datenbeständen (DBpedia, VIAF etc.) verknüpft und nach Möglichkeit kompatibel sein, wodurch die GND einem internationalen und spartenübergreifenden Publikum zugänglich gemacht wird. Dieses Dokument dient vor allem zur Beschreibung, wie die GND-Linked-Data-Repräsentation entstand und dem Weg zur Spezifikation einer eignen Ontologie. Hierfür werden nach einer kurzen Einführung in die GND die Grundprinzipien und wichtigsten Standards für die Veröffentlichung von Linked Data im Semantic Web vorgestellt, um darauf aufbauend existierende Vokabulare und Ontologien des Bibliothekswesens betrachten zu können. Anschließend folgt ein Exkurs in das generelle Vorgehen für die Bereitstellung von Linked Data, wobei die so oft zitierte Open World Assumption kritisch hinterfragt und damit verbundene Probleme insbesondere in Hinsicht Interoperabilität und Nachnutzbarkeit aufgedeckt werden. Um Probleme der Interoperabilität zu vermeiden, wird den Empfehlungen der Library Linked Data Incubator Group [LLD11] gefolgt.
Im Kapitel Anwendungsprofile als Basis für die Ontologieentwicklung wird die Spezifikation von Dublin Core Anwendungsprofilen kritisch betrachtet, um auszumachen wann und in welcher Form sich ihre Verwendung bei dem Vorhaben Bereitstellung von Linked Data anbietet. In den nachfolgenden Abschnitten wird die GND-Ontologie, welche als Standard für die Serialisierung von GND-Daten im Semantic Web dient, samt Modellierungsentscheidungen näher vorgestellt. Dabei wird insbesondere der Technik des Vocabulary Alignment eine prominente Position eingeräumt, da darin ein entscheidender Mechanismus zur Steigerung der Interoperabilität und Nachnutzbarkeit gesehen wird. Auch wird sich mit der Verlinkung zu externen Datensets intensiv beschäftigt. Hierfür wurden ausgewählte Datenbestände hinsichtlich ihrer Qualität und Aktualität untersucht und Empfehlungen für die Implementierung innerhalb des GND-Datenbestandes gegeben. Abschließend werden eine Zusammenfassung und ein Ausblick auf weitere Schritte gegeben.
-
Lehmann, K.: Geist? Welcher Geist? (2017)
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- Issue
- [04. Juni 2017].
-
Fournier, J.: Zum qualifizierten Umgang mit Forschungsdaten : ein Bericht über den Workshop "Wissenschaft im digitalen Wandel" am 6. Juni 2017 in der Universität Mannheim (2017)
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axk: Fortschritt im Schneckentempo : die Deutsche Digitale Bibliothek (2012)
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- Content
- "Die Bestände von rund 30.000 deutschen Kulturinstitutionen sollen als Online-Kopie zukünftig in der Deutschen Digitalen Bibliothek (DDB) zu finden sein. Doch dahin scheint es noch ein langer Weg zu sein: Das Online-Portal läuft bislang nur im internen Testbetrieb. Und die öffentliche Hand kann den Aufwand für die Digitalisierung der ganzen Werke kaum alleine stemmen, wie Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) bereits mehrfach betonte. Um die Verwandlung von gemeinfreien Kulturgütern in Bits und Bytes schneller voranzubringen, sollte über eine im April 2011 veröffentlichte Ausschreibung ein großes Unternehmen als Digitalisierungspartner gewonnen werden. Der Konzessionsinhaber hätte dann die Rahmenvereinbarung abnicken und auf dieser Basis die Verträge mit den einzelnen Kulturinstitutionen aushandeln müssen. Bei der Digitalisierung hätte der potentielle Partner aus der Wirtschaft der jeweiligen Einrichtung eine digitale Kopie überlassen müssen und ein nicht-exklusives Verwertungsrecht an der eigenen Kopie erhalten - all das auf "eigenes wirtschaftliches Risiko". Informierten Kreisen zufolge war diese Ausschreibung von vornherein auf den Suchmaschinenriesen Google zugeschnitten. Der kooperiert seit 2007 mit der Bayerischen Staatsbibliothek und digitalisiert auf eigene Kosten urheberrechtsfreie Bücher aus deren Beständen. Man ging wohl davon aus, dass sich Google aus Imagegründen auch für die unattraktiv gestaltete Lizenz zur deutschlandweiten Digitalisierung interessieren würde - was aber nicht der Fall war. Stattdessen musste die Ausschreibung mangels passender Bewerber erfolglos zurückgezogen werden, wie im Juni 2012 bekannt gemacht wurde. Neue Ausschreibungen für exklusive Partnerschaften soll es laut der Pressestelle des Kulturstaatsminister nicht geben, aber einzelne Kooperationen mit verschiedenen Unternehmen. Hier sollen bereits Verhandlungen mit nicht weiter benannten Interessenten laufen.
Immer wieder in die Kritik gerät die angesetzte Finanzierung der DDB: So sind seit 2011 jährlich 2,6 Millionen Euro für den Betrieb der Plattform vorgesehen, für die Digitalisierung von Inhalten stehen aber keine direkten Bundesmittel zur Verfügung. Dr. Ellen Euler zufolge, der Geschäftsführerin der Deutschen Digitalen Bibliothek, seien Aufstockungen zumindest im Gespräch. Von den Dimensionen der 750 Millionen Euro, die der damalige französische Premier Nicholas Sarkozy für die Digitalisierung in seinem Land zusagte, dürfte man jedoch noch weit entfernt sein. Derzeit wird die Digitalisierung der Inhalte vor allem von den Ländern und den ihnen unterstellten Einrichtungen vorangetrieben. So plant etwa das Land Berlin laut einer parlamentarischen Anfrage (PDF-Datei) 2012 und 2013 jeweils 900.000 Euro für ein eigenes "Kompetenzzentrum Digitalisierung" bereitzustellen, das die Arbeit von Bibliotheken, Archiven und Museen koordinieren soll. Inwgesamt richte sich ein Großteil der Bemühungen der Länder auf vom Verfall bedrohte Bestände, wie Dr. Euler verriet. Eine übergreifende Strategie seitens der Bundesregierung, wie sie auch von der Opposition gefordert wurde, gibt es derzeit nicht.
Der Anfang des Jahres vom Bundestag beschlossene Antrag für eine "Digitalisierungsoffensive" (PDF-Datei) überlässt es "vor allem auch Angebot und Nachfrage", was digitalisiert wird. Für den Ausgleich der Interessen sollen dabei das Kompetenznetzwerk Deutsche Digitale Bibliothek sorgen, in dem 13 große Einrichtungen vertreten sind, sowie ein Kuratorium mit Vertretern aus Bund, Länder und Kommunen. Immerhin plant die DDB laut Euler ein zentrales Register, mit dem die verschiedenen Institutionen ihre Vorhaben abgleichen könnten, um unnötige Doppeldigitalisierungen zu vermeiden. Nach wie vor offen ist auch noch, wann die Beta-Version der DDB nun endlich öffentlich zugänglich gemacht wird: Ursprünglich für Ende 2011 angekündigt, nennt die Webseite des Kulturstaatsministers zur Stunde noch das inzwischen abgelaufene zweite Quartal 2012 als Starttermin. Dr. Euler von der DDB sprach vom Herbst 2012, im September werde möglicherweise ein konkreter Termin bekanntgegeben."
-
Geyer, S.: ¬Die Klugschreiber : Michael König und Martin Zeise sind deutsche Wikipedia-Autoren der ersten Stunde (2010)
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- Abstract
- Sie ist das größte Nachschlagewerk in deutscher Sprache: Rund eine Million Artikel verzeichnet die deutsche Ausgabe von Wikipedia. Michael König und Martin Zeise sind Autoren der Mit-Mach-Enzyklopädie, und das von der ersten Stunde an.
- Content
- "An guten Tagen kommt Michael König das Ganze vor wie eine Selbsthilfegruppe für Menschen, die ihren Freundeskreis durch ständige Besserwisserei nerven. An schlechten Tagen glaubt er, alle hier hassen einander einfach nur. Und doch weiß er, dass er als Wikipedia-Autor am bisher erfolgreichsten nicht-kommerziellen Internetprojekt mitarbeitet. Am inzwischen wichtigsten Nachschlagewerk der Welt. An einer Wissensrevolution. König, 39, ist diplomierter Stadt- und Regionalplaner aus Frankfurt, der heute in Berlin lebt. Ein großer, stämmiger Typ mit Locken und Brille, der viel lacht. Bei Wikipedia heißt er "Magadan" und hat Zehntausende Beiträge geschrieben und bearbeitet. Als sein Bruder in Spanien war, als Al-Kaida die Anschläge auf Madrid verübte, suchte König online Informationen, stieß auf den Wikipedia-Eintrag und fand so viele Fehler, dass er einfach korrigieren musste, was er besser wusste. "Mein Klugscheißer-Gen", grinst König. Nach den Fehlern fand er Lücken in Artikeln zu seinem beruflichen Fachgebiet, und das Gen zwang ihn zum Ausbessern. Seitdem ist er süchtig, bekennt er.
Wissen kostenlos teilen Neben ihm sitzt an diesem Abend in einem Berliner Café "Mazbln", bürgerlich Martin Zeise, 51, einst Thüringer, heute Berliner und ebenfalls ein deutscher Wiki-Autor der ersten Stunde. Zeise gibt in seinem Profil nicht an, dass er Elektrotechnik studiert hat und heute als Projektleiter im Kraftwerkservice arbeitet, sondern welche Bands er gern hört. Anfangs schrieb er vor allem über Rockmusik und den Balkan, wo er eine Weile gearbeitet hat, und über Ecuador, weil er da mal im Urlaub war. Während König als Akademiker zur Wikipedia kam, der sein Wissen kostenlos teilen wollte, kam Zeise als Hobbyautor, der sich auch im Netz seinen Herzensthemen widmete. Menschen wie Zeise und König haben Wikipedia schon zum Standard-Nachschlagewerk für die meisten Westeuropäer gemacht. Gut eine Million angemeldete Benutzer zählt Wikipedia in Deutschland, doch nur wenige Tausend arbeiten aktiv daran mit. Seit Gründung der deutschen Ausgabe im Juni 2004 haben sie mehr als eine Million deutsche Einträge verfasst, redigiert, bebildert, verlinkt. Der 30-bändige Brockhaus hat 300.000 Einträge. Martin Zeise schätzt, dass er zwei Stunden seiner Freizeit in Wikipedia steckt. Er kennt viele Autoren, die noch deutlich mehr aufwenden. Bei König geht es zurzeit eher nach dem "Lustprinzip", sagt er. Im Sommer vermerkte er jedoch in seinem Wiki-Tagebuch, er sitze gerade ein sonniges Wochenende lang drinnen vorm PC und bearbeite österreichische Landkarten aus dem 18. Jahrhundert, die ein anderer User völlig unsortiert hochgeladen hatte. Was treibt einen zu solcher Anstrengung? König grinst. "Andere betreiben Sport als Hobby. Das ist auch anstrengend." Auch Zeise sieht seinen kostenlosen Schreiberjob nicht als Selbstausbeutung. "Ich sehe inzwischen viel weniger fern", sagt er. Immerhin sei es doch eine Anerkennung, wenn einer seiner Texte von den Lesern zum "ausgezeichneten Artikel" oder als "Artikel des Tages" für die Startseite gewählt wird.
Die Lizenz zum Löschen Inzwischen wurden König und Zeise ganz basisdemokratisch zu Administratoren gewählt, also zur Gruppe jener rund hundert Bearbeiter mit der Lizenz, Artikel zu löschen und Störenfriede zu sperren. "Seitdem komme ich kaum noch zum Schreiben", seufzt Zeise. So viel sei zu überprüfen, zu bündeln, so viel Streit um angeblich meinungsgefärbte und damit verbotene Einträge sei zu schlichten. "Doch gerade dadurch erreichen wir inzwischen in allen Studien die Qualität jedes anderen gedruckten Lexikons." Wir, sagt er, und das erklärt wohl nicht nur das Pflichtbewusstsein, mit dem er redigiert, sondern auch seine Aufopferung insgesamt. Etwa 1000 neue Einträge auf Deutsch legen angemeldete, aber auch anonyme Autoren täglich an. Die Hälfte wird von den Administratoren sofort gelöscht, weil sie zwischen Dopplungen mit anderen Artikeln und Blödsinn à la "Mein Lehrer ist doof" schwanken. König hat eine Sammlung dieser virtuellen Toilettensprüche in sein Wiki-Profil integriert, über das man Tränen lachen kann. Alles andere wird zur Diskussion gestellt - die dann nicht selten derart in Grundsatz- oder Glaubensdebatten ausufert, dass etwa König heute keine Artikel mehr zu seinem Fachgebiet schreibt. "Es ermüdet mich, mit irgendwelchen Hannoveraner Lokalpatrioten die Definition von ,Weltstadt' zu diskutieren." Zeise erwidert: "Mir macht gerade das Spaß." Einen Konsens zu erreichen, wie es das Wiki-Statut vorschreibt, sei auch eine grandiose Erfüllung. Natürlich haben beide auch noch Freunde, die sich nicht fürs Internet interessieren, sagen sie. Und natürlich können diese Freunde nicht verstehen, wie man so viel Energie ins Bearbeiten eines Gratislexikons stecken kann. "Ich habe nicht weniger Freunde als früher", sagt Zeise. "Vielleicht andere, aber Freundeskreise verändern sich ja bei jedem." Inzwischen sind auch Leute vom Berliner Wiki-Stammtisch dabei. Sie verabredeten sich zu Stadtspaziergängen, die sie "Knorke-Treffen" nannten. Sie nahmen an thematischen Führungen teil, lernten, lachten - und sammelten Fotos und Infos, die sie sofort bei Wikipedia veröffentlichten."
-
Sandner, M.: Neues aus der Kommission für Sacherschließung (2010)
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- Content
- Dieses Jahr bot uns bereits zahlreiche interessante Themen: von der Sacherschließung ausgehend schnupperten wir auch in benachbarte Arbeitsund Forschungsfelder und regten andererseits interessierte Zuhörer/-innen aus diesen Nachbargebieten dazu an, die Aspekte der Inhaltserschließung aus einem für sie relevanten Blickwinkel heraus näher kennenzulernen. Die beiden öffentlichen Kommissionssitzungen des ersten Halbjahres 2010 und das SE-Panel im Rahmen der ODOK´10 in Leoben stießen daher nicht nur im engeren Kreis der Sacherschließer/-innen sondern auch bei Titelaufnehmern/-innen und IT-Experten/-innen auf verdientes Interesse. Sämtliche Vortragsfolien und begleitendes Material sind auf der KofSE- Seite chronologisch zugänglich. Am 29. April traf sich in Wien zunächst der am Grazer Bibliothekartag ins Leben gerufene Arbeitskreis K-KONKORD zum zweiten Mal: wir hörten kurze Berichte über laufende Projektarbeiten und Masterthesen zum Thema Klassifikationen-Konkordanzen und beschlossen, bis zum nächsten Treffen im Herbst unsere bis dahin gesammelten "Mosaiksteine" nach und nach in einem gesonderten Bereich auf der KofSE-Seite innerhalb der VÖB-Homepage abzulegen. Danach begann die KofSE-Sitzung mit einem Kurzbericht von Kurt SCHAEFER aus der UB Wien über seinen unmittelbar davor liegenden Besuch beim EDUG-Meeting 2010 in Alexandria. Nicht nur seine noch ganz vom ägyptischen Klima "aufgeheizten" und durch eine Bilderfolge lebendig dokumentierten Reiseeindrücke sondern v. a. die erste Zusammenfassung aktueller Trends innerhalb der wachsenden europäischen DDC- Community waren - spontan mitkommentiert von Karin Kleiber (Sekretärin der European Dewey Users Group, EDUG) und ebenso spontan ergänzt von Lars Svensson, der mit einer Telekonferenzschaltung von Deutschland aus an dem Meeting teilgenommen hatte - diesmal ein höchst aktueller Einstieg ins Thema Klassifikation. Darauf folgten zwei Gastvorträge:
Lars SVENSSON von der Deutschen Nationalbibliothek, Frankfurt am Main gab seinem spannenden Vortrag über ein laufendes praxisorientiertes DNB-Projekt den Titel Panta rei: Die Versionierung der DDC - Probleme, Anforderungen und mögliche Lösungen. Einen kurzen Abschlussbericht über das mit diesem praktischen Lösungsansatz zu erzielende, möglicherweise adäquate IT-Handling von laufenden inhaltlichen Anpassungen der Klassifikation selbst - das Editorial Policy Committee (EPC) der DDC reagiert auf neue Bedürfnisse, LoC und OCLC führen passende Benennungen ein und adaptieren Klassen - sowie von durch die Nutzung unterschiedlicher DDC-Fremddaten entstehenden inhomogenen Gemengelagen dürfen wir im kommenden Frühjahr für die VÖB-Mitteilungen erwarten. Naoka WERR von der UB Regensburg präsentierte unter dem Titel RVK 2010 authentisch den aktuellen Stand und die zukünftigen Entwicklungen im Dienstleistungsportfolio dieser so weit verbreiteten Aufstellungssystematik und stellte sich gleichzeitig auch der neuen und etwas heiklen Kostenfrage. Sie erläuterte die geplante neue Vorgehensweise des RVK-Teams in Regensburg gegenüber den RVK-Anwenderbibliotheken und zeigte sich für nötige Anpassungen der vermehrt auch aus Österreich hinzutretenden Anwender im Rahmen des bewährten und relativ unkomplizierten redaktionellen Procederes aufgeschlossen. Der kleinen RVK-Community stand sie am Nachmittag im Anschluss an die gemeinsame Roundtable-Diskussion noch geduldig für aktuelle Fragen zur Verfügung. Wolfram SEIDLER von der UB Wien moderierte den Runden Tisch am Nachmittag. Er geleitete die diskussionsfreudigen Teilnehmer/-innen souverän aber unaufdringlich durch das zukunftsträchtige Thema Klassifikationen und Semantic Web, und viele haben aus diesem - wörtlich gemeinten - Kreis Anregungen mitgenommen, die dazu verleiten werden, am Ball zu bleiben und auf die Entwicklungen im Semantic Web in Zukunft aufgeschlossener, also konstruktiv statt skeptisch, mit einem Wort sachkundiger zu reagieren. Gelegenheit dazu sollte sich schon im September, nämlich bei unserem Themenvormittag rund um Sacherschließung und Linked Data, einem neuen Forschungsfeld vor dem Hintergrund des Semantic Web, bieten.
Die zweite KofSE-Veranstaltung in diesem Jahr fand am 17. Juni in Wien statt und hatte den Charakter eines Tagesseminars, das aus vier Vorträgen von zwei überaus kompetenten Expertinnen sowie einem kleinen Workshop bestand. Heidrun WIESENMÜLLER von der Hochschule der Medien, Stuttgart (Stellvertretende Leiterin der Expertengruppe Sacherschließung, EGSE) machte uns zunächst mit den theoretischen Grundlagen der FRBR vertraut und bereitete am Nachmittag die RDA praktisch für uns auf. Esther SCHEVEN von der Deutschen Nationalbibliothek, Frankfurt am Main (Leiterin der EGSE) referierte am Vormittag über das theoretische Modell der FRSAD, das der schon bisher in der SWD praktizierten Terminologiearbeit nicht widerspricht, brachte uns nachmittags das bereits weit gediehene Konzept für die GND (Gemeinsame Normdatei) nahe und lud schließlich noch zu einigen praktischen Übungen mit Datensätzen im künftigen GND-Format ein. Besonders was die Zusammenführung von Körperschaftsansetzungen aus GKD und SWD betrifft, dürfte der Prozess noch recht spannend bleiben. Kein Wunder also, dass an diesem Tag auch zahlreiche Formalerschließer/-innen bei uns zu Gast waren, was nicht nur in den Fragerunden nach jedem Vortragsteil sondern auch in den Pausengesprächen die immer wichtiger werdenden Kontakte über die Grenzen bisheriger Arbeitsfelder hinweg durchaus förderte. "Grenzüberschreitendes" Interesse planten wir auch für das SE-Panel bei der ODOK´10 in Leoben am Donnerstagvormittag, 23. September mit ein. Dort gestalteten wir erstmals einen Themenvormittag mit jungen Informationswissenschaftlern rund um Linked Data und Sacherschließung und kombinierten die Auswirkungen dieses neuen Forschungsgebiets mit einem Ausblick auf bevorstehende Änderungen in der SE-Praxis der Deutschen Nationalbibliothek. Im Anschluss daran luden wir die zahlreichen Teil-nehmer/-innen zu einer regen Diskussion ein.
Zunächst führte Bernhard HASLHOFER vom Department of Distributed and Multimedia Systems, Universität Wien, behutsam in die Thematik Linked Data als Perspektive für die bibliothekarische Inhaltserschließung ein. Dann stellte Lars SVENSSON von der Deutschen Nationalbibliothek, Frankfurt am Main die uns vertrauten Normdateien SWD, GKD und PND als Linked Data vor und erläuterte deren bisher erreichten Stand und Perspektiven. Auch DDC-Deutsch und die Ergebnisse aus dem CrissCross-Projekt sind bereits jetzt "open linked" verfügbar. Steffen HENNICKE vom Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Humboldt-Universität Berlin stellte in seinem mit Gemälden als Beispiele sehr anschaulich gestalteten Vortrag "Linked Data und semantische Suchfunktionalitäten in Europeana besonders den Nutzen eines so genannten "Semantic Data Layer", also der semantischen Datenschicht, die heterogene Objektmetadaten kontextualisiert, dar und zeigte wie und warum Search & Retrieval in einer derartigen Informationsarchitektur funktionieren. Im ersten Vortrag nach der Pause mit dem Titel Freie Katalogdaten und Linked Data, rückte Adrian POHL vom Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (hbz), Köln dann die wichtige Komponente Linked "Open" Data mit der lizenzrechtlichen Seite von im Web frei verfügbaren bibliographischen Daten in unseren Fokus. Außerdem berücksichtigte er, dass viele Aleph-Anwender/-innen im Auditorium saßen und erläuterte die praktischen Probleme beim regelmäßigen Export von Daten aus dem Verbundkatalog. Schließlich stellte er laufende und zukünftige Linked-Open-Data-Projekte des hbz vor, in denen - teilweise in Kooperation mit der DNB - eine Basisinfrastruktur für Bibliotheken im Semantic Web entwickelt werden soll. Ulrike JUNGER, Leiterin der Inhaltserschließung an beiden Standorten der Deutschen Nationalbibliothek, Leipzig und Frankfurt am Main, holte uns wieder in die Realität des Sacherschließungsalltags zurück und stellte in ihrem Vortrag Automatisierung in der Inhaltserschließung - neue Ansätze in der Deutschen Nationalbibliothek konkrete Planungen und Aktivitäten der DNB für automatische Erschließungsverfahren vor. Im Bereich der Netzpublikationen wurde die traditionelle, intellektuell durchgeführte verbale und klassifikatorische Inhalterschließung seit Anfang 2010 eingestellt und soll durch automatische Verfahren ersetzt werden. Derzeit wird insbesondere die Vergabe von DDC-Sachgruppen und Schlagwörtern erprobt. In die bisher vorliegenden Testergebnisse beider Verfahren erhielten wir kurz Einblick. Wenig überraschend schnitten dabei Fächer wie Medizin am günstigsten ab. Schon 2012 könnten solche Verfahren in DNB zur Anwendung kommen."
- Source
- Mitteilungen der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare. 63(2010) H.3/4, S.95-99
-
RDA Toolkit (5 - Juni 2018) (2018)
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Janich, P.: Stillschweigende Hirngespinste : Die FR-Debatte zur Willensfreiheit (2010)
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- "Wenn in der Debatte um Willensfreiheit, Recht und Verantwortung die Hirnforschung ins Spiel kommt, taucht immer wieder der Vorwurf des Kategorienfehlers auf - so auch beim früheren Richter und Vizepräsidenten des Bundesverfassungsgerichts Winfried Hassemer ("Haltet den geborenen Dieb!", FAZ vom 15. 6. 2010), was ebenso prompt den nächststehenden "Hirnforscher" zurückschlagen lässt ("Haltet den Richter!", Gerhard Roth, Grischa Merkel, FR 26./27. Juni 2010). Roth weist entrüstet - die juristische Kompetenz mag bei der Koautorin Merkel gut aufgehoben sein - den Vorwurf des Kategorienfehlers mit dem Trick zurück, auch Philosophen zu den Hirnforschern zu rechnen, die sich nun einmal mit der Legitimation des strafrechtlichen Schuldprinzips befassen, also dort kategorial zuhause seien. Worin besteht ein Kategorienfehler? Warum soll er ein Argument gegen die Ansprüche von Hirnforschern liefern, Willensfreiheit als Illusion zu entlarven oder Selbstbewusstsein durch neuronale Prozesse zu erklären? Aristoteles hatte den rechtlichen Begriff der Anklage (kategorema) auf Sätze übertragen, um die Unterscheidung sinnloser von sinnvollen Aussagen zu begründen. Seither wird von Philosophen der Begriff der Kategorie auf die Einteilung des Wirklichen durch Sprechen und Denken angewandt. Wie aber lässt sich der Kategorienfehler so verstehen, dass sich der Hirnforscher vor ihm hüten muss, will er nicht seine Ergebnisse preisgeben? Das ist, gegenüber den komplexen Grundsatzfragen der Philosophiegeschichte, ein übersichtlicher Zusammenhang: Jedenfalls wird da geredet, von Juristen, Philosophen und Neurowissenschaftlern. Kategorienfehler werden Sprechfehler.
Rede kann "semantisch" fehlerhaft sein, das heißt, einen Bedeutungsfehler haben: "6 ist eine Primzahl" ist nicht sinnlos, aber falsch. "6 ist geduldig" ist nicht falsch, aber sinnlos. "Geduldig" wird nämlich sinnvoll nur für Menschen gebraucht. "Papier ist geduldig" ist eine davon genommene Übertragung (Metapher), und jeder versteht, was damit gemeint ist. Ein anderer Kategorienfehler betrifft die grammatische Zusammensetzung eines Satzes. "Angela kariert merklich" ist nicht falsch, sondern sinnlos, weil "kariert" zwar wie ein Verbum klingt, aber ein Adjektiv ist, etwa für Hemden, und sicher kein Verbum, auf das man "merklich" beziehen kann. Die Werbesprache ("So geht Bank heute") oder der journalistische Gag ("Brüderle kann Opel") machen sich, durchaus verständlich, diese Art von grammatischer Übertragung zunutze. Aber die Kategorienfehler der Hirnforschung sind anderer Art, nicht so leicht mit ein wenig Sprachgefühl zu diagnostizieren. Sie haben mit den "kategorialen" Unterschieden von Materie und Geist, von Neuronen und Gedanken, von Natur und Kultur, von Beschreiben und Vorschreiben zu tun. Hinter ihnen verbergen sich, oder vor sie stellen sich konträre Menschen- und Weltbilder, unversöhnliche, weil unausgesprochene und für ihre Inhaber meistens unaussprechbare, weil undurchschaute Grundüberzeugungen. Wie ist diesen beizukommen? Hier sei es methodisch versucht, also Schritt für Schritt in der richtigen Reihenfolge. Beginnen wir beim Anspruch der Hirnforschung und umfassender der Evolutionsbiologie, das Erkennen als Hirnleistung zu erklären. Das Gegenargument, dass wir mit demselben Hirn im selben Sinne irren, in dem wir mit ihm erkennen, hat bisher bei Hirnforschern so wenig verfangen wie bei Evolutionsbiologen, die unsere Erkenntnisfähigkeit aus Anpassung durch natürliche Selektion erklären wollen. Immerhin könnte man aus dem Argument ja lernen, dass der menschliche Organismus in seinen kausal erklärbaren Funktionen neutral gegenüber dem Unterschied von Erkennen und Irren ist.
Zu einem Kategorienfehler führt dieses Argument, weil Erkennen und Irren über wahr und falsch zu bestimmen sind. Wahr und falsch gehören einer anderen Kategorie an, liegen auf einer anderen Sprachebene als die Aussagen, die man als wahr oder falsch bezeichnet. Das hat Folgen, die ein einfaches Beispiel leicht belegt: Man denke an eine Rechenmaschine, die selbstverständlich richtige oder wahre (auf das spezielle Wort komme es hier nicht an) Ergebnisse und nicht falsche liefern soll. Um diesen Zusammenhang Schritt für Schritt zu analysieren, nehme man eine sehr einfache Rechenmaschine: ein Fahrrad. Zählt man die Umdrehungen der Tretkurbel im Verhältnis zu denen des Hinterrades, und, sagen wir, findet ein Verhältnis 1:3, so kann man damit multiplizieren: "5 x 3 = 15" lässt sich an den zugleich abgezählten Umdrehungen der beiden Räder ablesen. Wie aber, um den Kategoriensprung des Körper-Geist-Problems anzugeben, weiß das Fahrrad, dass "3 x 5 = 15" richtig und "3 x 5 = 14" falsch ist? Ja, ist nicht genau das der Kategorienfehler zu sagen, dass das Fahrrad etwas "weiß"? Nehmen wir zusätzlich an, die Kette sei zu locker. Bei zu kräftigem Antritt springt sie am Ritzel des Hinterrades über, oder sie springt völlig raus. Dann ist das Ergebnis von "3 x 5" vielleicht nur 14,6 - oder gar Null. Also scheint das Fahrrad gegenüber dem Unterschied richtiger und falscher Rechenergebnisse ebenso neutral wie das Hirn gegenüber Erkennen und Irren. Es "weiß" gar nichts.Hier werden nun die erwähnten Grundüberzeugungen und Menschenbilder manchem Hirnforscher zur selbst gestellten Falle: Zwar wird man als zugegeben finden: Die Wörter "richtig" und "falsch" für Rechenergebnisse lassen sich nicht durch Wörter für Zahnräder, Durchmesser oder für Zahlwörter und die arithmetischen "x" und "=" definieren. Sie sind "kategorial verschieden". In der Definition "Ein Rappe ist ein schwarzes Pferd" dagegen sind die Wörter "kategorial gleich". Man kann auf ein und dasselbe Objekt zeigen und sinnvoll sagen: Dies ist ein Rappe; dies ist ein Pferd, dies ist schwarz. Das heißt, beim Definieren begeht einen Kategorienfehler, wer die Verschiedenheit der Kategorien beim definierenden und dem definierten Teil ignoriert. Das ist in etwa der Kern der Einsicht, die Gilbert Ryle in seinem berühmten Buch "The Concept of Mind" (1949) für das Körper-Geist-Problem beschrieben hat. Und was machen Hirnforscher damit? Sie schwören auf Naturwissenschaft, genauer auf die eigene Naturwissenschaftlichkeit, besonders auf das Experiment, und behaupten: Zwar ist der Kategoriensprung vom Körper (Fahrrad, Hirn) zum Geist (Rechenergebnis, Erkenntnis) definitorisch nicht zu schaffen; aber Letzteres sei durch Ersteres kausal erklärbar. Besonders beliebt ist zu sagen, die geistigen Leistungen "beruhen auf" den materiellen des Hirns (Wolf Singer) und sind dadurch "kausal determiniert".
"Kausal" ist nun wiederum kein naturwissenschaftlicher oder gar neurobiologischer Fachausdruck, sondern ein philosophischer. Entsprechend kraus sind die Einlassungen von Hirnforschern dazu. Ursache-Wirkungs-Verhältnisse, die sich im physikalischen oder chemischen Labor durch ein Experiment erkennen lassen (wenn in technischer Reproduktion gleiche Ursachen zu gleichen Abläufen oder Zuständen, also gleichen Wirkungen führen), betreffen in den Labors der Hirnforscher niemals nur "natürliche", d.h. mit naturwissenschaftlichen Verfahren technisch beherrschte Gegenstände. Nicht nur die großen Kaliber wie Willensfreiheit, Selbstbewusstsein, Intentionalität usw., auch die etwas kleineren Gegenstände wie "sehen", "erkennen" und "sich entscheiden", "schuldig/unschuldig", "verantwortlich/unverantwortlich" bezeichnen keine technisch im Labor reproduzierbaren Sachverhalte. Sie verweisen auf Kultürliches, auf Naturabweichendes, ja gegen die Natürlichkeit des Menschen in der Kultur von anderen Menschen mühsam Erlerntes. Auch das lässt sich wieder einfach belegen: Ohne Zweifel ist die Physiologie des Sehens eine höchst erfolgreiche, experimentelle Naturwissenschaft. Niemand, der z. B. eine Gleitsichtbrille trägt, wird bestreiten, dass der Augenkundler im Zusammenwirken mit der geometrischen Optik der Physiker über Struktur und Funktion des einzelnen wie der beiden Augen zusammen bestens Bescheid weiß. Aber was "Sehen" ist, was also das Wort Sehen bedeutet, kann die Physiologie so wenig definieren wie die Physik oder die Neurowissenschaft: Hätten die Laborexperten nicht schon im Alltagsleben sehen gelernt, und zwar zusammen mit dem Sprechen über Sehen, dann hätten ihre Wissenschaften rein gar nichts zu erklären; sie hätten keinen Gegenstand. Mehr noch, sie hätten auch keine Methoden, also keine Mittel des Erklärens, müssen sie sich doch im Labor immer darauf verständigen, was sie im Experiment gerade gemeinsam sehen! "Sehen" in diesem Sinne ist Kultur, nicht Natur. Der Kategorienfehler im kausalen Erklären entspricht genau dem im Definieren: Der erklärte Sachverhalt gehört zu einer anderen Kategorie als der erklärende. Etwas allgemeiner gesagt: seine tacid philosophy, seine stillschweigenden Grundüberzeugungen lassen den Hirnforscher vergessen, welches seine eigene Rolle im Geschäft des Forschens ist, und was er schon an Festsetzung und Wissen über den zu erklärenden Gegenstand mitbringen muss, um überhaupt ein Experiment veranstalten zu können.
Dogmatisch ist die Grundüberzeugung, nur Definieren und Experimentieren, nur Logik und Erfahrung seien Werkzeuge der Naturwissenschaft, insofern sie die Zweck-Mittel-Verhältnisse der technischen und der begrifflichen Forschungsprozeduren - nein, nicht einfach vergisst, sondern beschweigt. Dass damit etwas Entscheidendes fehlt, sei zum Schluss gezeigt: Ist der Kategorienfehler des wissenden Fahrrads (oder Hirns) behebbar? Springt die Kette über, rechnet also die Maschine falsch, und irrt sich der Mensch trotz Hirn, so werden dadurch keine Naturgesetze widerlegt, nicht das Hebelgesetz am Fahrrad und nicht die neurophysiologischen Verhältnisse in den Synapsen. Nur der Zweck der Rechenmaschine ist verfehlt. Sie ist gestört. Und bei einem natürlichen, naturwissenschaftlichen Gegenstand wie dem Hirn? Wo sind da Zwecke? Nichts kann der Hirnforscher darüber sagen, ohne zu sprechen, ohne Beschreibungen oder Funktions-Modelle ins Verhältnis zu setzen. Wie die zwei Beschreibungen des Fahrrads, einmal der Zahnräder und einmal richtiger Rechenergebnisse in einem Mittel-Zweck-Verhältnis stehen, so auch die Hirnfunktionsbeschreibungen. Die Verschiedenheit der Kategorien bleibt, aber der Kategorienfehler einer angeblichen, aber missglückten Kausalerklärung ist verschwunden. Und die Willensfreiheit? Menschliche Schuldfähigkeit? Absichtlichkeit? Selbstbewusstsein? Alle sind kategorial verschieden von Experimental-Beschreibungen und als Zwecke einer Kausalerklärung nicht erfolgreich bestimmt. Der Richter toppt den vermeintlichen Naturforscher. Der ist in Wahrheit nur ein verkappter Hirnphilosoph, dem die dogmatische Kappe über die Augen gerutscht ist."
- Footnote
- Bezugnahme auf: Hassemer, W.: Haltet den geborenen Dieb! In: FAZ vom 15.06.2010. Erwiderung auf: Roth, G., G. Merkel: Haltet den Richter!: Schuld und Strafe. In: Frankfurter Rundschau. Nr.xxx vom 26.06.2010, S.xx. Walter, M.: Unzulässige Überinterpretation: Schuld und Strafe. In: Frankfurter Rundschau. Nr.xxx vom 05.07.2010, S.xx. Vgl. Fortsetzung: Lüderssen, K.: Wer determiniert die Hirnforscher?: Was ist Willensfreiheit (4). [Interview]. In: Frankfurter Rundschau. Nr.164 vom 19.07.2010, S.20-21. Pauen, M.: Das Schuldprinzip antasten, ohne es abzuschaffen: Was ist Willensfreiheit (5) oder: Wer ist verantwortlich für die Abschaffung von Verantwortung?. In: Frankfurter Rundschau. Nr.170 vom 26.07.2010, S.22-23. Vgl.: http://www.fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/feuilleton/?em_cnt=2837272&em_loc=89.
-
Beyond bibliometrics : harnessing multidimensional indicators of scholarly intent (2014)
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- Content
- Inhalt: Scholars and scripts, spoors and scores / Blaise CroninHistory and evolution of (biblio)metrics / Nicola De Bellis -- The citation : from culture to infrastructure / Paul Wouters -- The data it is me! / Ronald E. Day -- The ethics of evaluative bibliometrics / Jonathan Furner -- Criteria for evaluating indicators / Yves Gingras -- Obliteration by incorporation / Katherine W. McCain -- A network approach to scholarly evaluation / Jevin D. West and Daril A. Vilhena -- Science visualization and discursive knowledge / Loet Leydesdorff -- Measuring interdisciplinarity / Vincent Larivière and Yves Gingras -- Bibliometric standards for evaluating research institutes in the natural sciences / Lutz Bornmann, Benjamin E. Bowman, Jonathan Bauer, Werner Marx, Hermann Schier and Margit Palzenberger -- Identifying and quantifying research strengths using market segmentation / Kevin W. Boyack and Richard Klavans -- Finding and recommending scholarly articles / Michael J. Kurtz and Edwin A. Henneken -- Altmetrics / Jason Priem -- Web impact measures for research assessment / Kayvan Kousha and Mike Thelwall -- Bibliographic references in Web 2.0 / Judit Bar-Illan, Hadas Shema and Mike Thelwall -- Readership metrics / Stefanie Haustein -- Evaluating the work of judges / Peter Hook -- Academic genealogy / Cassidy R. Sugimoto -- A publishing perspective on bibliometrics / Judith Kamalski, Andrew Plume and Mayur Amin -- Science metrics and science policy / Julia Lane, Mark Largent and Rebecca Rosen.
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Kübler, H.-D.: Digitale Vernetzung (2018)
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- Abstract
- Vernetzung und Netzwerke finden sich allerorten, haben vielerlei Qualität und Materialität, erfüllen diverse Zwecke und Funktionen und konstituieren unterschiedliche Infrastrukturen, nicht nur kommunikativer und sozialer Art. Mit der Entwicklung und Verbreitung der Informationstechnik, der globalen Transport- und Vermittlungssysteme und endlich der anhaltenden Digitalisierung werden der Begriff und die damit bezeichnete Konnektivität omnipräsent und auf digitale Netze fokussiert, die im Internet als dem Netz der Netze seinen wichtigsten und folgenreichsten Prototypen findet. Dessen Entwicklung wird kompakt dargestellt. Die bereits vorhandenen und verfügbaren Anwendungsfelder sowie die künftigen (Industrie 4.0, Internet der Dinge) lassen revolutionäre Umbrüche in allen Segmenten der Gesellschaft erahnen, die von der nationalstaatlichen Gesetzgebung und Politik kaum mehr gesteuert und kontrolliert werden, neben unbestreitbar vielen Vorzügen und Verbesserungen aber auch Risiken und Benachteiligungen zeitigen können.
-
Rusch, G.: Sicherheit und Freiheit (2015)
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- Abstract
- Hier und heute bezeichnen die Worte Freiheit und Sicherheit vor allem jene politischen Begriffe, die den rhetorischen Referenzrahmen im sicherheitspolitischen Koordinatensystem unserer westlichen Demokratien nach Innen und Außen abstecken. Legitimatorische und agitatorische Diskurse, Wahlkampfrhetorik und Parlamentsdebatten, Zivilgesellschaft und politische Administration bemühen regelmäßig und formelhaft Begriffe von Freiheit und Sicherheit für ihre jeweiligen Zwecke. Dabei werden die Begriffe oft in ein oppositionelles Verhältnis zueinander gesetzt: Mehr (z.B. innenpolitische) Sicherheit bedeutet dann weniger (z.B. persönliche) Freiheit, und umgekehrt. Oder Sicherheit wird zur Voraussetzung und Bedingung von Freiheit (z.B. in der "wehrhaften Demokratie"). Die operationalen Wurzeln dieser Begrifflichkeit in der Wahrnehmung, im Verhalten und Handeln gelangen dabei jedoch weit aus dem Blick. Welche initialen und konsolidierten Eindrücke, Einsichten und Erfahrungen sind es, auf die wir uns affektiv und rational mit diesen Begriffen beziehen? Wie fühlt sich Sicherheit an? Wie sieht Verhalten oder Handeln als Ausdruck von Freiheit aus? Kann man Freiheit spüren? Zu welcher Freiheit ist man überhaupt fähig? Wieviel Sicherheit ist für das Leben nötig? Welche operationalen Evidenzen bieten Wahrnehmung und Verhalten für die Begriffe der Sicherheit und Freiheit vor all ihren ideologischen Aufladungen, historischen Interpretationen und philosophischen Explikationen?
-
Dextre Clarke, S.G.: Teil 1 der Thesaurus-Norm ISO 25964 veröffentlicht (2012)
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- Abstract
- Die neue internationale Thesaurus-Norm ISO 25964-1 ersetzt die Normen ISO 2788 und ISO 5964. Ihr englischer Titel lautet "Information and documentation - Thesauri and interoperability with other vocabularies - Part 1: Thesauri for information retrieval". Die Norm umfasst ein- und mehrsprachige Thesauri und berück sichtigt die Notwendigkeit von Datenaustausch, Vernetzung und Interoperabilität. Zu den Inhalten gehören - Konstruktion ein- und mehrsprachiger Thesauri - Unterschied zwischen Begriff und Benennung und ihren Beziehungen - Facettenanalyse und Layout - Einsatz von Thesauri in computergestützten und vernetzten Systemen - Management und Pflege von Thesauri - Richtlinien für Thesaurusmanagement-Software - Datenmodell für ein- und mehrsprachige Thesauri - Empfehlungen
- Source
- Information - Wissenschaft und Praxis. 63(2012) H.2, S.122-123
- Theme
- Konzeption und Anwendung des Prinzips Thesaurus
-
Mattmann, B.: ¬Die Möglichkeiten von RDA bei der Erschliessung historischer Sondermaterialien : Analyse der Beschreibungs- und Erschließungsmöglicjkeiten von Resource Description and Access für die historischen Sondermaterialien Brief und Fotografie (2014)
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- Abstract
- Der neue Erschliessungsstandard RDA beschäftigt aktuell unzählige Arbeitsgruppen und Einzelpersonen aus verschiedenen Ländern. Dabei geht es vor allem um die Anpassung einzelner Regeln und Konzepte an lokale Gegebenheiten und spezifische Medientypen. Das erklärte Ziel, den Standard auch für nicht-bibliothekarische Communities attraktiv zu machen, stand jedoch bislang im Hintergrund. Es ist unklar, ob und wie sich RDA beispielsweise in Archiven und Sondersammlungen anwenden lässt. Diese Bachelorarbeit widmet sich dieser Unsicherheit und untersucht die Möglichkeiten der Katalogisierung von ausgewählten archivalischen Ressourcen. Mittels einer Literaturanalyse werden die von Nutzern und Erschliessenden als essenziell erachteten Merkmale von Briefen und Fotografien erhoben und auf die Beschreibungsmöglichkeiten mit RDA hin untersucht. Dabei zeigt sich, dass der Standard grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber archivalischen und historischen Ressourcen ist und sich lediglich vereinzelte Anpassungen von Begriffslisten und An- wendungsregeln empfehlen. Entscheidende Fragestellungen, wie die Abbildung von Kontextualität und Hierarchien, müssen jedoch noch geklärt werden, um die Attraktivität des Standards für nicht-bibliothekarische Communities weiter zu verbessern.
- Imprint
- Chur : Hochschule für Technik und Wirtschaft
-
Fachlicher und finanzieller Beistand : Normenausschuss Bibliotheks- und Dokumentationswesen gründet Förderkreis / Informationen auf dem Bibliothekartag (2011)
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- Abstract
- In 75 Normenausschüssen und Kommissionen mit 3 244 Arbeitsausschüssen werden kontinuierlich rund 8000 Norm-Projekte im DIN bearbeitet. 2500 Normen, Norm-Entwürfe und Vornormen werden jährlich fertiggestellt und veröffentlicht. Die Normenausschüsse verantworten die nationale, europäische und internationale Normung in ihren jeweiligen Fach- und Wissensgebieten und setzen sich für die Einführung der erarbeiteten Normen ein. Einer dieser Normenausschüsse ist der Normenausschuss Bibliotheks- und Dokumentationswesen (NABD).
-
Tantner, A.: Suchen und Finden vor Google : eine Skizze (2011)
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- Abstract
- Es gab eine Zeit vor Google, die Karteikarten, Enzyklopädien, Adress- und Telefonbücher kannte. Es gab "Menschmedien", die als Suchmaschinen betrachtet werden können, wie Diener, "Zubringerinnen" und Hausmeister, und es gab Auskunftscomptoirs und Zeitungsausschnittsdienste. Der Beitrag möchte einige dieser Einrichtungen in Erinnerung rufen.
- Content
- Inhalt 1. Einleitung 2. Verzeichnisse von Büchern 3. Anordnung und Erschließung des Wissens 4. Datensammlungen in staatlichem und privatem Auftrag 5. Menschliche Informationseinrichtungen 6. Institutionen der Informationsvermittlung 7. Adressbücher und Personensuche 8. Schluss
- Source
- Mitteilungen der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare. 64(2011) H.1, S.42-69
-
Verein Deutscher Bibliothekare: Wissenschaftliche Bibliotheken in Deutschland unterstützen die neuen Studiengänge durch die nachhaltige Förderung von Informations- und Medienkompetenz : Hamburger Erklärung des Vereins Deutscher Bibliothekare e.V. (VDB) (2010)
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- Content
- "1. Informations- und Medienkompetenz sind unverzichtbare Schlüsselqualifikationenfürein erfolgreiches Lernen,Studieren und Forschen, insbesondere auch mit Blick auf die Bachelor- und die Master-Studiengänge. Die dort geforderten hohen Anteile selbstorganisierten Lernens setzen eine gut fundierte Informationskompetenz voraus. Sie beinhaltet differenzierte Fähigkeiten der Recherche, der Auswahl, der Bewertung und der Verarbeitung von wissenschaftlich relevanten Informationen und Medien sowie die Beachtung rechtlicher und ethischer Implikationen. Diese Kompetenzen müssen frühzeitig entwickelt und gefördert werden, um den wachsenden Herausforderungen der digitalen, durch das Internet geprägten Wissensgesellschaft begegnen zu können. 2. Wissenschaftliche Bibliotheken sind zentrale Orte des Lernens und Forschens. Sie stellen enorme Wissensressourcen, räumlich-technische Infrastruktur und professionelle Beratungs- und Serviceleistungen bereit. Im Rahmen eines bedarfsorientierten Programms an Schulungen, Kursen und Lehrveranstaltungen können sie deshalb an der Förderung von Informations- und Medienkompetenz auf lokaler, regionaler, nationaler und internationaler Ebene noch nachhaltiger mitwirken, als sie es bereits seit langem tun. Dabei bemühen sie sich um die Kooperation mit den Fachbereichen, Instituten und Bildungseinrichtungen. 3. Die Förderung der Informations- und Medienkompetenz erfolgt durch in das Studium fest eingebundene verpflichtenden Module oder Seminare, durch in Proseminare eingebettete Angebote, durch eigenständige fakultative Lehrangebote der Bibliotheken und durch die Unterstützung informellen Lernens. Als Lernort stellt die Hochschulbibliothek Lernressourcen sowie Lernarbeitsplätze für das individuelle Lernen und für das Lernen in Gruppen zur Verfügung. Es gibt Präsenzveranstaltungen und E-Learning-Angebote, die von didaktisch zu qualifizierendem Bibliothekspersonal entwickelt und getragen werden. Die Lehrangebote der Hochschulbibliotheken sind nach Möglichkeit verbindlich in die Studienpläne und Prüfungsordnungen aufzunehmen und mit ECTS-Punkten zu bewerten.
4. Hauptsächliche Zielgruppen der Bibliothekskurse/-veranstaltungen und des Lernorts Bibliothek sind Studienanfänger/-innen, Studierende im Grund- und im Hauptstudium, Examenssemester und Wissenschaftler/-innen. Außerdem bieten die wissenschaftlichen Bibliotheken Programme für Schüler(innen) der gymnasialen Oberstufe im Rahmen der Seminarkurse und des Seminarfachunterrichts als Beitrag zur Förderung der Studierfähigkeit an. Im Jahr 2008 führten laut Deutscher Bibliotheksstatistik (DBS) die 236 wissenschaftlichen Universal- und Hochschulbibliotheken insgesamt über 44.000 Schulungsstunden für rund 394.000 Personen durch. 5. Die Leitlinien für die inhaltliche Ausgestaltung der Kursangebote bilden die vom Deutschen Bibliotheksverband verabschiedeten "Standards der Informationskompetenz für Studierende". Diese setzen folgende Schwerpunkte: - Bibliotheks- und Ressourcenkenntnis (Medientypen) - Fähigkeiten und Fertigkeiten im eigenständigen Umgang mit Katalogen, Datenbanken, digitalen Volltextsammlungen, Internetsuchmaschinen, neuen Medien - jeweils unter Berücksichtigung des Fachbezugs - Fähigkeiten und Fertigkeiten der fundierten Literatursuche, insbesondere der gezielten Auswahl von wissenschaftlich relevanten Informations- und Medienressourcen, der Bewertung und Auswahl sowie der Verarbeitung von Informationen (Literaturverwaltungssysteme) - Kenntnisse rechtlicher Grundlagen (Urheberrechte/Copyright usw.) und ethischer Implikationen (Zitieren, Plagiarismus usw.) - weitere für das Studium wichtige grundlegende methodische Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die nach Absprache mit den Fachbereichen und Instituten von Bibliothekar(inn)en vermittelt werden können (Lern-und Schreibstrategien, Präsentationstechniken u.ä.). Diese Kompetenzen sollten Eingang finden in die entsprechenden Module der Bachelor- und Master-Studiengänge.
6. Die von den Universitäts- und Hochschulbibliotheken durchgeführten Schulungen und Kurse zur Informations- und Medienkompetenz unterliegen der laufenden Evaluation und Lernerfolgskontrolle, die auch im Rahmen von mündlichen und/oder schriftlichen Prüfungen vorgenommen wird. 7. Die Universitäts- und Hochschulbibliotheken können die mit der Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz verbundenen Aufgaben langfristig und verlässlich nur wahrnehmen, wenn sie in ausreichendem Umfang über - didaktisch geschultes - Bibliotheks-Lehrpersonal, über die notwendige, lernförderliche räumliche und technische Infrastruktur, einschließlich der für die virtuelle Lernunterstützung unabdingbaren Softwarelizenzen, verfügen und mit den erforderlichen Lehr- und Prüfungsberechtigungen sowie der Berechtigung zur Vergabe von ECTS-Punkten ausgestattet sind. Die Universitäts- und Hochschulbibliotheken gelten in diesem Sinne als anerkannte Lehr-Lernorte für Informations- und Medienkompetenz zur Unterstützung der Hochschullehre und des von den Studierenden der Bachelor- und Master-Studiengänge verstärkt geforderten selbstständigen Lernens. 8. Um die in diesem Grundsatzpapier aufgeführten Ziele der Universitäts- und Hochschulbibliotheken auf dem Gebiet der nachhaltigen Förderung von Informations- und Medienkompetenz verwirklichen zu können, setzt sich der Verein Deutscher Bibliothekare e.V. (VDB) für ein gemeinsames, abgestimmtes Handeln des Dachverbandes Bibliothek Information Deutschland (BID), des Deutschen Bibliotheksverbandes (DBV), des Berufsverbandes Information Bibliothek (BIB), der Deutschen Gesellschaft für Informationswissenschaft und Informationspraxis e.V. (DGI) und der unter www.informationskompetenz.de zusammengeschlossenen regionalen Arbeitsgemeinschaften und Netzwerke (zur Zeit: Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Saarland, Sachsen, Schleswig-Holstein, Thüringen) ein. Da es auf europäischer und auch auf internationaler Ebene seit längerem breite Bestrebungen zur Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz durch Bibliotheken gibt, soll auf entsprechende Aktivitäten seitens des deutschen Bibliotheks- und Informationswesens im Rahmen der IFLA und des European Network for Information Literacy (EnIL) Bezug genommen werden."