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Holland, M.: Erstes wissenschaftliches Buch eines Algorithmus' veröffentlicht (2019)
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- Abstract
- Der Wissenschaftsverlag Springer Nature hat nach eigenen Angaben das erste Buch veröffentlicht, das von einem Algorithmus verfasst wurde. Bei Springer Nature ist das nach Angaben des Wissenschaftsverlags erste maschinengenerierte Buch erschienen: "Lithium-Ion Batteries - A Machine-Generated Summary of Current Research" biete einen Überblick über die neuesten Forschungspublikationen über Lithium-Ionen-Batterien, erklärte die Goethe-Universität Frankfurt am Main. Dort wurde im Bereich Angewandte Computerlinguistik unter der Leitung von Christian Chiarcos jenes Verfahren entwickelt, das Textinhalte automatisch analysiert und relevante Publikationen auswählen kann. Es heißt "Beta Writer" und steht als Autor über dem Buch.
-
Löhrer, G.: Der Anti-Dualismus, sein Vokabular und dessen Ambiguität : eine methodische Bemerkung zu Searles monistischen Auffassungen in der Philosophie des Geistes (2005)
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- Abstract
- Wie passen mentale Phänomene wie Bewusstsein, Intentionalität und mentale Verursachung zum "Rest des Universums" und wie bringen wir unsere Theorien dieser Phänomene im Gebäude unserer übrigen Welterklärungen unter? Wie muss eine Theorie aussehen, die wissenschaftlichen Ansprüchen und neurowissenschaftlichen Erkenntnissen gerecht wird, ohne grundlegende Intuitionen und bewusste, subjektive wie qualitative Erfahrungen des Mentalen zu unterdrücken oder zu marginalisieren? - John Rogers Searle vertritt in seinem Buch Mind eine in Teilen verfeinerte Version jenes geschmeidigen Monismus, der auch seine früheren Arbeiten zur Philosophie des Geistes kennzeichnet. Ziel seiner Überlegungen ist eine, "biological naturalism" genannte, umfassende und einheitliche Theorie des Mentalen, die er für die Philosophie als das Projekt menschlicher Selbstverständigung für vordringlich hält. In ihrem Zentrum wiederum steht eine Theorie des Bewusstseins.
-
Kaeser, E.: ¬Das postfaktische Zeitalter (2016)
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- Abstract
- In der digitalen Welt wäscht ein Permaregen der Informationen ganz zentrale Standards wie Objektivität und Wahrheit aus. Die Folge: eine Demokratie der «Nichtwissenwollengesellschaft».
- Content
- "Es gibt Daten, Informationen und Fakten. Wenn man mir eine Zahlenreihe vorsetzt, dann handelt es sich um Daten: unterscheidbare Einheiten, im Fachjargon: Items. Wenn man mir sagt, dass diese Items stündliche Temperaturangaben der Aare im Berner Marzilibad bedeuten, dann verfüge ich über Information - über interpretierte Daten. Wenn man mir sagt, dies seien die gemessenen Aaretemperaturen am 22. August 2016 im Marzili, dann ist das ein Faktum: empirisch geprüfte interpretierte Daten. Dieser Dreischritt - Unterscheiden, Interpretieren, Prüfen - bildet quasi das Bindemittel des Faktischen, «the matter of fact». Wir alle führen den Dreischritt ständig aus und gelangen so zu einem relativ verlässlichen Wissen und Urteilsvermögen betreffend die Dinge des Alltags. Aber wie schon die Kurzcharakterisierung durchblicken lässt, bilden Fakten nicht den Felsengrund der Realität. Sie sind kritikanfällig, sowohl von der Interpretation wie auch von der Prüfung her gesehen. Um bei unserem Beispiel zu bleiben: Es kann durchaus sein, dass man uns zwei unterschiedliche «faktische» Temperaturverläufe der Aare am 22. August 2016 vorsetzt.
- Das Amen des postmodernen Denkens Was nun? Wir führen den Unterschied zum Beispiel auf Ablesefehler (also auf falsche Interpretation) zurück oder aber auf verschiedene Messmethoden. Sofort ist ein Deutungsspielraum offen. Nietzsches berühmtes Wort hallt wider, dass es nur Interpretationen, keine Fakten gebe. Oder wie es im Englischen heisst: «Facts are factitious» - Fakten sind Artefakte, sie sind künstlich. Diese Ansicht ist quasi das Amen des postmodernen Denkens. Und als besonders tückisch an ihr entpuppt sich ihre Halbwahrheit. Es stimmt, dass Fakten oft das Ergebnis eines langwierigen Erkenntnisprozesses sind, vor allem heute, wo wir es immer mehr mit Aussagen über komplexe Systeme wie Migrationsdynamik, Meteorologie oder Märkte zu tun bekommen. Der Interpretationsdissens unter Experten ist ja schon fast sprichwörtlich.
- Als eine regelrechte Sumpfblüte aus dem Szenario des «Bullshits» präsentiert sich der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump. Aber Künstlichkeit des Faktischen bedeutet nun gerade nicht Unverbindlichkeit. Dieser Fehlschluss stellt sich nicht nur für die Erkenntnistheorie als ruinös heraus, sondern vor allem auch für die Demokratie. Zur Erläuterung benütze ich drei politische Szenarien: jenes der Wahrheit, jenes der Macht und jenes des «Bullshits». Im Szenario der Wahrheit überprüfen wir eine Aussage, bis wir den robusten Konsens für einen Entscheid gefunden haben: Die Aussage ist wahr oder falsch, tertium non datur. Lügner werden überführt, wie US-Aussenminister Colin Powell, der 2003 in der Uno die Intervention im Irak mit falschen faktischen Behauptungen begründete. Dieser Makel haftet ihm bis heute an. Dies gerade auch - und das muss man ihm zugutehalten -, weil Powell das Szenario der Wahrheit anerkennt. George W. Bush und seine Kamarilla im Irakkrieg etablierten dagegen das Szenario der Macht.
Ron Suskind, Journalist bei der «New York Times», zitierte 2004 einen Chefberater der Regierung Bush. «Er sagte, Typen wie ich gehörten, wie das genannt wurde, der <realitätsbasierten> Gemeinschaft an», schreibt Suskind. Aber so funktioniere die Welt nicht mehr: «Wir sind jetzt ein Weltreich», so der Berater, «und wenn wir handeln, schaffen wir unsere eigene Realität. Und während Sie in dieser Realität Nachforschungen anstellen, handeln wir schon wieder und schaffen neue Realitäten, die Sie auch untersuchen können, und so entwickeln sich die Dinge. Wir sind die Akteure der Geschichte, und Ihnen, Ihnen allen bleibt, nachzuforschen, was wir tun.» Als eine regelrechte Sumpfblüte aus dem Szenario des «Bullshits» präsentiert sich der gegenwärtige republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump. Mit demonstrativer Schamlosigkeit produziert er Unwahrheiten und Widersprüche und schert sich einen Dreck um die Folgen. Paradoxerweise macht ihn diese Unglaubwürdigkeit umso glaubwürdiger, weil er sich im «Bullshit» geradezu suhlt. Er tritt auf mit dem Habitus: Seht doch, ich bin der, als den ihr Politiker schon immer sehen wolltet - ein Behaupter, Wortverdreher, Lügner! Ich bin nur ehrlich - ehrlich unehrlich! Das postfaktische Zeitalter lässt sich nun einfach dadurch charakterisieren, dass in ihm das Szenario der Wahrheit gegenüber den beiden anderen Szenarien immer mehr an Gewicht verliert. ...
- Bewirtschaftung von Launen Bewirtschaftung von Launen: Das ist die politische Verlockung des postfaktischen Zeitalters. Ihr kommt die Internetgesellschaft als «Nichtwissenwollengesellschaft» entgegen. Wir fragen nicht, wie man objektives Wissen gewinnt und wie es begründet ist. Wir googeln. Wir haben die Suchmaschine bereits dermassen internalisiert, dass wir Wissen und Googeln gleichsetzen. Das führt zum gefährlichen Zustand erkenntnistheoretischer Verantwortungslosigkeit. Google-Wissen ist Wissensersatz. Es treibt uns das «Sapere aude» Kants aus: Wagnis und Mut, nach Gründen zu fragen, eine Aussage zu prüfen, bis wir herausgefunden haben, ob sie stimmt oder nicht. Demokratie ist der politische Raum, der uns das Recht für dieses Fragen und Prüfen gibt. In ihm beugt sich die Macht dem Argument, nicht das Argument sich der Macht. Allein schon indem man dies ausspricht, muss man zugeben, dass von einem gefährdeten Ideal die Rede ist. Die Zersetzung der Demokratie beginnt mit der Zersetzung ihrer erkenntnistheoretischen Grundlagen. Das heisst, sie ist bereits im Gange. Zeit, dass wir uns bewusstmachen, was auf dem Spiel steht."
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Jochum, U.: Information oder Wissen und Gedächtnis (2002)
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- Abstract
- Während kaum noch jemand zu bezweifeln scheint, daß wir in einer Informationsgesellschaft leben, die auf Informationen als Ressource aufruht wie weiland die Industriegesellschaft auf Kohle, Stahl und Erdöl, ist der Informationsbegriff selbst durchaus immer noch strittig. Da liegt es nahe, sich seiner Historie zu versichern, um erstens dem Begriff im Rückgang zum Ursprung endlich zu seiner Legitimation zu verhelfen und zweitens im Durchgang durch die verschiedenen historischen Verwendungsweisen die Reflexionsmomente zu versammeln, die den Begriff als solchen ausmachen. Gelänge das, wäre jenes verborgene "Immer-schon" des Begriffs enthüllt, das im Streit bislang verborgen war und nach Meinung vieler letztlich im Sender-Kanal-Empfänger-Modell zu finden ist. Und tatsächlich fällt es nicht schwer, den Begriff der Information etymologisch auf das lateinische informatio zurückzuführen und den lateinischen Begriff wiederum auf das griechische morphê, aus dem das lateinische Wort durch Metathesis hervorgegangen ist.' Demnach wäre "Information" zu verstehen als "Ein-Bildung" (lat. in formatio) einer Form (gr. typos) in einen Stoff (gr. hylê), und das Resultat dieses Vorganges wäre dann nichts anderes als die gestalthafte (morphologische) Erscheinung alles Wirklichen. Interessant ist nun, daß dieser erkenntnistheoretisch-philosophische Informationsbegriff mit dem modernen mathematisch-nachrichtentechnisch geprägten Begriff der Information kompatibel zu sein scheint, der nicht nur eine stofflich-gestalthafte Einprägung einer Information in ein "Trägermedium" voraussetzt, sondern auch eine Prozessierung von "Wissen" meint.
-
Wallnöfer Köstlin, E.: Zum Charakter chiasmatischen Wissens (2006)
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- Abstract
- Wenn wir über Wissen, Wissensproduktion, Wissensdiffusion sprechen, betrifft dies in erster Linie, so wir im Rahmen wissenschaftlichen Wissens denken, den Auf- Aus- und Neubau wissenschaftlichen Wissens. Einmal ist dies in Form von additivem Wissen, das sich durch Reproduktion von bereits bestehendem Wissen zu methodischen Zwecken (Lehre) vollzieht, und zum zweiten erkenntnistheoretisch geleitetes Wissen, wie es durch härte und weiche Erhebungen im Labor oder Feld, breit angelegte Studien, selbstreferentielle Reflexionen und dergleichen erfolgt. Vor allem die empirisch erschlossenen Ergebnisse aus dem Labor oder den Feldforschungen zeichnen sich durch einen aufwändigen Verlaufsprozess aus, der nicht nur in den Vorbereitungen intensiv ist, sondern auch den Anspruch erhebt, neues, wahres und eigentliches Wissen zu schaffen. Auf diese Weise gewonnenes Wissen wird erfahrungsgemäß eher gesellschaftspolitisch nobilitiert, weil es innerhalb des Rahmens einer Messtheorie erfolgt und daher leichter nachvollziehbar wird. Nun haben wir innerhalb der Wissenslandschaften, und hier vor allem im kultur- oder geisteswissenschaftlichen Bereich, auch nicht messbare Einheiten, beziehungsweise anders messbare Einheiten, die sich nicht so leicht taxieren lassen. Allen beiden Bereichen jedoch ist der Wunsch nach der Vollbringung der hegelschen "Idee als reines Wissen" unterlegt. Warum wir nun gerade aus diesem Grund von chiasmatischem Wissen sprechen müssen, will hier erörtert werden. Von chiasmatischem Wissen sprechen wir, wenn wir ein crossover in der Wissensproduktion vorfinden und auch dann, wenn dieses Wissen sowohl These als auch Antithese beherbergt. Damit ist ein Bezugsystem angedeutet, dessen Gefüge mehrschichtig, oder genauer von mehrliniger Struktur von Wissenschaft ist. Wir haben es folglich mit mindesten zwei Wissensebenen zu tun: da ist zum einen das Wissen erster Ordnung. Damit ist wissenschaftliches Wissen gemeint. Und weiters das Wissen zweiter Ordnung. Damit ist jenes Wissen angesprochen, das aus dem Informationismus resultiert. Das Wissen erster Ordnung ist erkenntnisgeleitetes Wissen und entsteht innerhalb wissenschaftlicher Institutionen, ist also so genanntes Fachwissen. Das Wissen zweiter Ordnung speist sich aus Ersterem, verselbständigt sich aber über den Weg der Medien beziehungsweise der Vervielfältigung und ist bestenfalls von Übertragung zu Übertragung bloß strukturgleich. Die Struktur bildet quasi eine Art "Vorwissen", das demokratisch verfügbar ist. Über diese bloße Struktur hinaus entwickelt sich Wissen selbstständig. Diese Autonomisierung von Wissen ist nicht erkenntnisgeleitet, sie steht in Diensten der Popularisierung und macht oftmals mehrere Schritte der Übersetzung vom Wissenschaftlichen ins Populäre durch (und verengt dadurch den Spalt zwischen Wissen und Meinen, zwischen Wahrheit und Irrtum).
- Source
- Wissensorganisation und Verantwortung: Gesellschaftliche, ökonomische und technische Aspekte. Proceedings der 9. Tagung der Deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Wissensorganisation Duisburg, 5.-7. November 2004. Hrsg. von H.P. Ohly u.a
-
Wolters, C.: Wie muß man seine Daten formulieren bzw. strukturieren, damit ein Computer etwas Vernünftiges damit anfangen kann? : Mit einem Glossar von Carlos Saro (1991)
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- Abstract
- Die Dokumentationsabteilung im Institut für Museumskunde der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz (IfM) hat die Aufgabe, bundesweit Museen und museale Einrichtungen bei der Einführung der Informationstechnik mit Rat und Tat zu unterstützen. Hierbei arbeitet sie mit dem Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB) zusammen. Diese Aktivitäten liegen im Bereich einer professionell durchgeführten Rationalisierung; Computerisierung ist nicht Selbstzweck, sondern eine Möglichkeit, ohnehin durchzuführende Arbeiten in puncto Zeit und Kosten effizienter zu gestalten bzw. Dinge durchzuführen, für die man beim Einsatz konventioneller Methoden weder die Zeit noch das Geld hätte. Mit der Vermittlung der hierfür notwendigen Kenntnisse und Fertigkeiten ist ein kleines Institut wie das IfM wegen des rapide ansteigenden Beratungsbedarfs der Museen heute noch weit überfordert. Wir konzentrieren daher unsere Aktivitäten auf eine Zusammenarbeit mit den für die Museumsbetreuung zuständigen Einrichtungen in den Bundesländern. Wir haben die Hoffnung, daß mehr und mehr Bundesländer für diese Aufgabe eigene Dienstleistungsangebote entwickeln werden. Bevor das erreicht ist, versucht das HM interessierten Museen zumindest eine "Hilfe zur Selbsthilfe" anzubieten; auch wenn dieses oder jenes Bundesland noch nicht in der Lage ist, seine Museen auf diesem Gebiet professionell zu beraten, soll es einzelnen Museen zumindest erleichtert werden, sich hier selber schlau zu machen. Zum Inhalt: Zur Zeit der Großrechner waren sich noch alle Beteiligten darüber einig, daß man für den Einsatz der Informationstechnik professioneller Hilfe bedarf. Man war bereit, sich den Anforderungen der Maschine anzupassen, man versuchte, sich "computergerecht" zu verhalten. Die Einführung leicht zu bedienender und leistungsstarker Computer im Bürobereich hat diese Arbeitsbedingungen aber grundlegend verändert. Auch Leute, die von Computer noch nichts verstehen, können heute in wenigen Tagen lernen, mit Programmen für "Textverarbeitung" ganz selbstverständlich umzugehen. Sie erwarten daher, daß das bei einem Einsatz des Computers für die Inventarisierung genauso problemlos sei. Von einer solchen Benutzerfreundlichkeit der Programme sind wir im deutschen Museumswesen aber noch weit entfernt. Das hat einen einfachen Grund: In die eben erwähnten einfach zu handhabenden Programme wurde inzwischen hunderte oder gar tausende von "Mannjahren" investiert; ein erheblicher Teil dieser Mittel diente dazu, den Computer den spezifischen Bedürfnissen bestimmter Arbeitsplätze anzupassen, bzw. die daran arbeitenden Mitarbeiter auszubilden. Bis das auch für das Museum gilt, wird wohl noch einige Zeit vergehen; dieser Markt ist zu klein, als daß sich solche Investitionen auf rein kommerzieller Basis kurzfristig auszahlen könnten. Das Institut für Museumskunde versucht hier Hilfestellung zu geben. Das vorliegende Heft 33 der "Materialien" ist aus Beratungen und Kursen hervorgegangen. Es versucht, die für die Einführung der Informationstechnik im Museum unabdingbaren grundlegenden Computerkenntnisse für Museumsleute in Form eines Lern- und Lesebuchs zu vermitteln. Es schließt damit an Heft 30 (Jane Sunderland und Leonore Sarasan, Was muß man alles tun, um den Computer im Museum erfolgreich einzusetzen?) direkt an und soll zusammen mit ihm benutzt werden.
-
Petry, A.: Wissen auf schnellen Scheiben (2004)
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- Abstract
- Die Verlage setzen auf aufwändige CD-Roms und DVD-Editionen
- Content
- "Mit dem imponierenden Anblick in Leder gebundener Lexikonrücken können sie nicht mithatten. Sie bieten auch nicht das Vergnügen, das das Stöbern in den schweren Wälzern bereiten kann. Wenn es aber darum geht; gezielt nach Begriffen zu suchen und komplexe Zusammenhänge mit Texten, Tönen oder Filmen darzustellen, sind CD-Roms und DVDs klassischen Lexika überlegen. Seit kurzem auf dem Markt ist die neueste Ausgabe jenes Lexikons, dessen Name im deutschen Sprachraum synonym für die gesamte Gattung ist: der Brockhaus. Zu den wichtigsten Neuheiten des Brockhaus multimedial 2005 gehören nach Auskunft der Brockhaus Duden Neue Medien GmbH mit Sitz in Mannheim ein Länderpuzzle, Statistikfunktionen und Tipps zum Schreiben von Hausarbeiten in der Schule und im Studium. Beim Länderpuzzle kann der Nutzer sein Geographiewissen testen, indem er, zum Beispiel die Staaten eines Kontinents der Wirklichkeit entsprechend anordnet. Den Blick auf die Erde, den Mond und - zum ersten Mal - auch den Mars ermöglicht ein dreidimensionaler Atlas. Das Lexikon umfasst neben interaktiven Animationen und Videos insgesamt 240 000 Artikel und 315 000 Stichwörter. Hinzu kommen mehr als 19 500 Abbildungen und der Online-Zugriff auf zwei Millionen Bilder der Deutschen Presse-Agentur. Das Multimedialexikon für Windows wird in zwei Versionen angeboten: Der Brockhaus multimedial 2005 premium auf sechs CDs oder einer DVD kostet rund 90 Euro, die Standardversion rund 40 Euro. Eine neue Version des Fischer Weltalmanach (rund 20 Euro) hat United Soft Media (USM) mit Sitz in München in den Handel gebracht. Mit Hilfe einer neuen, interaktiven Weltkarte kann der Nutzer dabei aktualisierte Daten zur Weltpolitik abrufen. Die Datenbank enthält Informationen zu 194 Staaten der Welt sowie zu Organisationen, Personen und zu den Themen Wirtschaft, Umwelt und Kultur. Zur genauen Orientierung können Karten und Grafiken aufgerufen werden. Die Daten aus verschiedenen Ländern können miteinander verglichen und als Tabellen in der Weltkarte dargestellt werden. Ergänzt wird der Weltalmanach durch die Integration der kompletten Daten aus dem Fischer Länderlexikon, so dass zum Beispiel auch Informationen zur Geschichte, Geographie und zum Klima abgerufen werden können. Der Fischer Weltalmanach 2005 wird ausschließlich auf CD-Rom für das Betriebssystem Windows ausgeliefert.
Die Geschichte der Menschheit von den Anfängen bis in die achtziger Jahre des 20. Jahrhunderts hat Directmedia aus Berlin mit dem Standardwerk Fischer Weltgeschichte von 1982 erneut in den Handel gebracht. Der Inhalt füllt dieses Mal aber nicht die 25 000 Seiten der 36 Buchbände, sondern als Ausgabe 119 aus der Reihe Dfgitale Bibliothek lediglich eine CDRom. In digitaler Form soll die Fischer Weltgeschichte 45 Euro kosten. Historisch interessant ist auch der Inhalt von Pierers Universal-Lexikon und dem Lexikon der gesamten Technik: Beide Werke sind ebenfalls Teil der Digitalen Bibliothek von Directmedia. Pierers Universal-Lexikon, hierin der vierten Auflage von 1865, gilt als der Brockhaus des 19. Jahrhunderts und als ein Meilenstein der Lexikographie. Auf einer DVD präsentieren die 180 000 Seiten das Wissen der damaligen Zeit. Das Werk kostet 240 Euro, bis März 2005 ist es zum Subskriptionspreis für 180 Euro zu haben. Auf einer DVD legt das Lexikon der gesamten Technik Zeugnis ab von der Fortschrittsgläubigkeit zu Anfang des 20. Jahrhunderts. Der Inhalt zeigt die 30 000 Seiten der zweiten Auflage aus dem Jahr 1904. Das historische Techniklexikon ist für 90 Euro zu haben. Auf der Höhe der Zeit ist hingegen Das neue Filmlexikon von USM. Wer zum Beispiel wissen will, in welchen Filmen Brad Pitt vor der Kamera stand oder wer für Steven Spielberg einst dem Weißen Plastikhai Leben einhauchte, kann hier fündig werden. 75 000 Filmbeschreibungen, 30 000 Kritiken sowie Poster, Szenenbilder und Trailer machen das auf DVD und CD-Rom erhältliche Filmlexikon zu einer Fundgrube für Cineasten. Die DVD-Version kostet 49,90 Euro, die CD-Rom mit reduziertem Inhalt 24,90 Euro."
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Schnelling, H.M.: Shakespeare im Schlagwortkatalog : Vergleichende Untersuchungen anglo-amerikanischer und deutscher Praxis verbaler Sacherschließung (1983)
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- Content
- Teilw. zugl.: Köln, Fachhochschule für Bibliotheks- und Dokumentationswesen, Hausarbeit zur Laufbahnprüfung für den Höheren Bibliotheksdienst
- LCSH
- Subject headings / Literature
Subject headings / Shakespeare, William, 1564 / 1616
- Subject
- Subject headings / Literature
Subject headings / Shakespeare, William, 1564 / 1616
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Schneider, K.: Über den Musik-Thesaurus und die inhaltliche Erschliessung von Musik (1996)
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- Abstract
- Lecture given at the AIBM conference, Karlsruhe, Sep 95. The thesaurus appeared 1st in 1982, produced according to DIN standard 1463. This standard is largely adhered to, with 2 deviations: the controlled vocabulary is rather universal, covering more than 1 musical field, and descriptors are used as systematic collection points, with non-decriptors as subordinate headings. The 1994 edition has widened its contents range. There are still problems with ambiguity of headings and titles
-
Frey, S.: Vom Wort zum Bild - Von der Vernunft zum Instinkt? (2002)
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- Content
- "Die Medien können erstaunliche Dinge bewirken. Sie können Politiker zu Fall bringen, Kriege gewinnen, Firmen große Probleme schaffen. Aber wie gelangten sie eigentlich in diese Machtposition? Was ist der Mechanismus, der es ihnen erlaubte, sich in einer Weise zu entwickeln, dass heutzutage nicht zu Unrecht von ihnen als von einer "vierten Gewalt" im Staate gesprochen wird? Schließlich haben die Medien ja keinerlei formales Recht, Politiker in Amt und Würden zu heben oder sie zu feuern. Im Falle von Kriegen ist es ihnen nicht erlaubt, an der strategischen Planung oder am Kampfgeschehen selbst teilzunehmen. Und wenn sie Firmen in große Bedrängnis bringen, so nicht etwa auf dem üblichen Wege eines regulären Wettbewerbs. Die Macht der Medien ist von ganz anderer Art. Sie beruht gänzlich auf kommunikativem Geschick, d. h. auf der Fähigkeit, Menschen dazu zu bringen, die von den Medien verbreitete Information zu beachten, sie zu verstehen und ihr Glauben zu schenken. - Knecht des Gehirns - Von der Macht der Medien zur Manipulation der öffentlichen Meinung kann daher auch nur insoweit gesprochen werden, als es ihnen gelingt, die Aufmerksamkeit der Menschen auf sich zu lenken und ihr Publikum davon zu überzeugen, dass die ihm übermittelte Information zuverlässig ist. Aber wie schaffen sie das? Offenkundig nicht einfach durch die bloße Verbreitung von Information. Denn in einer modernen demokratischen Gesellschaft, die dem Bürger freien, unzensierten Zugang zu einer unlimitierten Anzahl von Informationsquellen gewährt, stehen die Medien selbst in einer Konkurrenzsituation, die alle Merkmale eines darwinistischen Überlebenskampfes aufweist. Und diesen können sie - falls Darwins Überlegungen korrekt sind - überhaupt nur dadurch gewinnen, dass sie sich ihren Umweltbedingungen optimal anpassen. Diese wiederum sind im Falle der Medien nun aber in erster Linie definiert durch die Funktionsweise jenes wundersamen Informationsverarbeitungsapparats, den wir das menschliche Gehirn nennen. Wenn es also darum gehen soll, herauszufinden, wie es den Medien gelingen konnte, sich den hehren Status einer vierten Gewalt anzueignen - einer Gewalt, die in Montesquieus Modell der drei Staatsgewalten noch gar nicht mal vorgesehen war -, müssen wir klären, wie der menschliche Wahrnehmungsapparat mit den Informationen umgeht, die ihm die Medien über die Sinnesorgane zuführen. Das heißt, wir müssen, um es in den Worten von Kurt und Gladys Lang, den großen Pionieren der amerikanischen Medienforschung, auszudrücken, uns der schwierigen Aufgabe stellen, herauszufinden, wie "das Beurteilungsschema des anonymen Herrn Jedermann" funktioniert.- Mehr als tausend Worte - Dazu aber gilt es zunächst einmal zu klären, auf welchem Wege es überhaupt gelingt, homo sapiens etwas "glauben zu machen". Wie kann man es erreichen, dass Menschen das Wahrgenommene als wahr erachten, wie ist es zu schaffen, dass ihnen ein Argument einleuchtet, dass sie eine Schlussfolgerung überzeugt? Man würde denken, dass bei einem Wesen, das sich - als einziges auf diesem Planeten - mit der Erfindung der Lautsprache sein eigenes Kommunikationswerkzeug geschaffen hat, der Prozess der Meinungsbildung vor allem auf verbalem Wege erfolgt. Ohne die Erfindung der Sprache hätte der Mensch schließlich einen sehr engen geistigen Horizont. Er wüsste nichts von der Existenz all jener Dinge, die jenseits seines engen persönlichen Erfahrungsraumes liegen. Er könnte kaum vom Wissen und vom Erfahrungsschatz anderer profitieren. Ja, er wüsste nicht mal, ob und in welcher Weise das Weltbild, das sein Gegenüber sich zurechtlegt, sich von dem seinigen unterscheidet. ..."
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Schmid, F.: »Information« ist Syntax, nicht Sinn : Quasisakrale Weltformel (2019)
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- Abstract
- Haben Sie sich einmal gefragt, was »Information« ist? Haben Sie vielleicht sogar versucht, so etwas zu finden wie eine exakte Definition? Schließlich leben wir im »Informationszeitalter«, in einer »Informationsgesellschaft« und beschäftigen uns andauernd damit, Informationen zu konsumieren, zu verarbeiten oder weiterzuverbreiten. Die öffentlich-rechtlichen Medien haben sogar einen »Informationsauftrag«. Und wer will nicht »informiert sein«?
- Content
- "Information, so scheint es, ist etwas Positives und ungemein Wichtiges, das gesellschaftliches Leben gestaltet. Aber eine griffige Definition des Wortes kennt nicht einmal die »Informationstheorie«, schreibt der Politologe Robert Feustel in seinem Essay »Am Anfang war die Information«. Für ihn ist »Information ein vom Menschenhirn erdachter Signifikant, der permanent schillert, Form und Sinn wechselt und gerade durch seine uferlose Verwendung entleert wird«. Dabei ist das Wort noch gar nicht lange derart präsent. Sein unglaublicher Aufschwung begann Mitte des 20. Jahrhunderts, als die »Kybernetik« die gesellschaftspolitische und philosophiegeschichtliche Bühne betrat. Hatte im 19. Jahrhundert noch die Angst vor »Entropie« und Chaos vorgeherrscht, das mancher in den Verwerfungen der Industrialisierung manifestiert sah, kommt in den 1950ern mit der Kybernetik ein Denkstil und eine Wissensordnung auf, die für Natur und Kultur, Technik und Gesellschaft einheitliche Steuerungsprinzipien annimmt. Einer ihrer Kernbegriffe ist eben die Information - und die späteren Diskurse der »Digitalisierung« setzten auf der Kybernetik auf. Bald, so schon die Kybernetiker, werde der Mensch, den auch sie sich bereits als Ansammlung von Daten und Informationen vorstellten, durch Maschinen ersetzbar sein.
Doch obwohl das in der Science-Fiction schon tausendmal durchgespielt wurde, gibt es noch immer keinen Computer, der Menschen imitieren kann. Die Rechnerleistungen werden zwar immer größer, aber »dennoch sind die Computer so dumm wie zuvor (.) Sie prozessieren Informationen anhand einer bestimmten und von Menschen eingegebenen Syntax. Mit der Bedeutung, der Semantik, den Ergebnissen können sie nichts anfangen«, schreibt Feustel. Das klassische Beispiel ist der Android Data in der Serie »Star Trek«, der keine Witze versteht, so sehr er sich auch müht - so setzte die Kulturindustrie vor 30 Jahren diesen Vorbehalt in Szene. Heute überwiegen hingegen Plots wie im Film »Lucy« von Luc Besson, in dem Mensch und Maschine als zwei Arten von Informationsflüssen prinzipiell kompatibel sind. Angesichts von Big-Data-Strömen und den »Deep Learning«-Prozessen der viel beschworenen Algorithmen wird allenthalben die Hoffnung - oder Befürchtung - artikuliert, es könne plötzlich eine selbstständige Intelligenz im Netz entstehen, die eben nicht mehr nur syntaktisch verarbeitet, sondern »semantisches« Bewusstsein entwickelt. Die Information könne quasi lebendig werden und als Geist aus der Flasche steigen.
Nicht nur der Google-Chefentwickler Ray Kurzweil hausiert schon seit Jahr und Tag mit dieser technizistischen Neuauflage jenes klassischen religiösen Ur-Moments, den Michelangelo auf dem berühmten Fresko in der Sixtinischen Kapelle festgehalten hat, auf dem Gott im Begriff ist, den erst körperlich erschaffenen Menschen durch eine Berührung der Fingerspitzen zu »beseelen«. Im Silicon Valley befassen sich ganze Think Tanks damit. Wie aber soll sich der Sprung vom Beschleunigen serieller Rechnungen mit Nullen und Einsen zum bewussten Denken, gar Fühlen und Begehren vollziehen? Darauf gibt es keine Antwort innerhalb der Ingenieurwissenschaft. Die Vorstellung, das Hirn sei nicht kategorisch von einer Anhäufung von Bits und Bytes zu unterscheiden - also von Informationen, die irgendwo hochgeladen oder maschinell generiert werden können -, erhebt die »Information« zu einer quasi sakralen Weltformel. Dieselbe hat aber natürlich sehr reale und rapide wachsende Auswirkungen auf unser soziales und politisches Leben. Das muntere Prozessieren von Informationen, die vor allem durch ihre Unmittelbarkeit enorme Wirkung entfalten, öffnet dem Gerücht, der Spekulation und den viel beschworenen Fake News Tür und Tor, wie Donald Trump mit seinen Tweets stets aufs Neue beweist. In digitalen Netzwerken vervielfachen sich Informationen, ihre semantische Stimmigkeit ist sekundär. »Alles, was prozessiert werden kann, hat Relevanz, von Aktienkursen über Theorien zur flachen Erde oder zu Reptiloiden. Es muss nicht stimmen, nur effektvoll zirkulieren«, schreibt Feustel - der auch als Mitautor des »Wörterbuchs des besorgten Bürgers« bekannt ist, in dem er und einige Wissenschaftskollegen sich kritisch mit den Begriffen der Neuen Rechten auseinandersetzen.
Ist »Information« also am Ende gar nicht so bedeutsam oder wichtig, wie es scheint und man uns auch glauben machen will? Ist dieser Heilige Gral der Jetztzeit nicht viel mehr als eine leere Hülle, die als sinnstiftendes und das Chaos ausräumende Moment in unserem sozialen und politischen Leben völlig überbewertet wird? Diese Frage kann und sollte man sich stellen. Hinter der Information aber nun eine große Gefahr oder einen heimlichen Herrschaftsapparat zu vermuten, wäre gleichfalls Unsinn. Feustels Essay ist weit von Technikfeindlichkeit entfernt. Es geht darum, das inflationäre Reden über die Information, die in unserer Gesellschaft längst Fetischcharakter erlangt hat, ideologiekritisch anzuleuchten und sich - so Feustel - nicht von der »philosophischen Großspurigkeit der Kybernetik« an der Nase herumführen zu lassen. Für das Alltagsleben dürfte das eine gute Richtschnur sein. Es muss uns nicht nur darum gehen, am Informationsfluss beteiligt zu sein, sondern sich mit dessen Inhalt auseinanderzusetzen."
-
Crystal, D.: ¬Die Cambridge Enzyklopädie der Sprache (1993)
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- Abstract
- Diese Enzyklopädie ist eine zuverlässige Informationsquelle für all jene, die tiefer in die Geheimnisse der Sprache eindringen wollen. Trotz des wissenschaftlichen Anspruchs präsentiert das Werk alle Themen in so überzeugend einfacher und lebendig-anschaulicher Weise, daß es den an Sprache allgemein Interessierten ebenso fesselt wie den beruflich motivierten Leser. Ausgehend von der alltäglichen Spracherfahrung führen 65 in sich abgeschlossene Kapitel in die Strukturen und Zusammenhänge menschlicher Kommunikation ein. Über 1.000 Abbildungen und 30 Karten illustrieren den Mikro- und Makrokosmos der Sprachen. Eine Vielzahl von Querverweisen, ein Glossar, umfangreiche Register und Hinweise auf weiterführende Literatur machen diese Enzyklopädie zu einem äußerst komfortablen Nachschlagewerk, das keine Frage über Sprache und Sprachen offen läßt.
- Content
- "Dieses Buch soll die menschliche Sprache rühmen und jenen Tribut zollen, die sie erforschen. Es soll die gewaltige Sprachenvielfalt auf der Welt ebenso vor Augen führen wie die Vielseitigkeit, Komplexität und Schönheit jeder einzelnen Sprache, ob sie nun von Millionen oder von Hunderten gesprochen wird - von den ausgefeiltesten Formulierungen der hohen Literatur bis hin zu den alltäglichsten Äußerungen. Gleichzeitig möchte ich ein wenig von der Faszination und dem Nutzen der Sprachforschung vermitteln, die unzählige allgemeine Erkenntnisse über Struktur, Entwicklung und Gebrauch von Sprache hervorgebracht und zu vielen wichtigen Anwendungen in individuellen wie sozialen Problembereichen geführt hat. Das Buch hat deshalb zwei Ebenen. Zum einen spiegelt es jenes Interesse für Sprachgeschichte und sprachliches Verhalten wider, dem wir täglich begegnen, wenn sich Menschen über die Herkunft einer Wortbedeutung Gedanken machen oder voller Staunen den ersten Sprechversuchen eines Kindes lauschen. Zum anderen reflektiert sich darin ein tieferes Interesse, das aus dem Bemühen entspringt, das Beobachtete zu erklären und Gesetzmäßigkeiten darin zu erkennen - ein Interesse, das darin münden kann, daß wir die Sprachforschung zu unserem Beruf machen oder eine Laufbahn im Sprachunterricht, der Sprachtherapie oder einem anderen sprachbezogenen Beruf einschlagen. Außerdem habe ich auch praktische Ziele. Ich hoffe, das Buch wird zu einem fundierten Bewußtsein über die Komplexität der menschlichen Sprache beitragen, die Aufmerksamkeit auf die vielfältigen sprachlich bedingten und sprachlich lösbaren Probleme lenken und deutlich machen, daß es sprachliche Rechte gibt, die nicht missachtet werden sollten. Vor mir liegt eine »Deklaration über die Sprachrechte des Individuums, für die Francisco Gomes de Matos von der Bundesuniversität Pernambuca im brasilianischen Recife eintritt. Der Appell verweist darauf, daß es überall auf der Welt sprachbezogene Vorurteile und Diskriminierung gibt, und er nennt auch die Hindernisse, die Menschen in den Weg gestellt werden, wenn sie besondere Hilfe beim Sprachenlernen und beim Sprachgebrauch suchen. Jeder Mensch hat das Recht auf den Gebrauch seiner Muttersprache, auf das Erlernen einer Zweitsprache, auf besondere Behandlung bei sprachlicher Behinderung - Rechte, die in vielen Teilen der Welt nicht oder nur unzureichend gewährleistet sind. Nur bei einem starken Interesse der Öffentlichkeit für solche Fragen haben diese Rechte eine Chance auf Anerkennung, und meine Hoffnung ist es, daß die Enzyklopädie zur Entstehung eines Klimas beitragen wird, in dem die Menschen sich der Bedeutung von Sprache für Individuum und Gesellschaft bewußt werden und entsprechend handeln. Die Bezeichnung "Enzyklopädie" verwende ich nicht ohne Vorbehalte: Gäbe es einen Ausdruck für "embryonale Enzyklopädie" so würde dieser das vorliegende Werk sicherlich treffender charakterisieren. Das Thema Sprache ist derart umfassend, daß es sich auf 478 Seiten im Grunde nur anreißen läßt. Mein persönlicher Hintergrund ist die Linguistik, und ich bin mir darüber im klaren, daß ich andere Bereiche des Wissens und der Forschung, etwa Philosophie, Psychologie und künstliche Intelligenz, nur unzureichend berücksichtigt habe. Zudem schreibe ich zwar aus Sicht eines Linguisten, doch ist das Buch nicht als Einführung in die Sprachwissenschaft angelegt: Ich habe auf eine Diskussion der zahlreichen sprachanalytischen Ansätze der Linguistik verzichtet und gehe nur auf wenige theoretische Unterschiede näher ein. Wer sich intensiver mit dem Thema befassen will, findet in den Quellenangaben hoffentlich reichlich Material."
- Issue
- Übersetzung und Bearbeitung der deutschen Ausgabe von Stefan Röhrich, Ariane Böckler und Manfred Jansen
-
Pfeifer, W. (Bearb.): Etymologisches Wörterbuch des Deutschen : Erarbeitet unter der Leitung von Wolfgang Pfeifer (2003)
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- Abstract
- Wer wissen will, wie alt ein Wort ist, woher es stammt, welche Bedeutung es ursprünglich hatte und mit welchen anderen Wörtern es zusammenhängt, findet in diesem Nachschlagewerk präzise Angaben über "tó étymon", den "wahren Sinn eines Wortes". In über 8 000 Einträgen gibt das 'Etymologische Wörterbuch des Deutschen' Auskunft über den Grundwortschatz der deutschen Sprache: Herkunft, Entwicklung, Bedeutung und Verwandtschaft von rund 22 000 Wörtern werden erschlossen. Verzeichnet sind das erste Auftreten eines Wortes im Deutschen, verwandte Formen innerhalb des Germanischen, indoeuropäische Wurzeln, kurz die Ursprungsform. Oberregionale Ausdrücke der Umgangssprache fehlen ebensowenig wie fachsprachliche Begriffe oder geläufige Fremdwörter, die in ihre Ursprungssprache zurückverfolgt werden. Bedeutungshinweise verdeutlichen die semantischen Bezüge zwischen Sprach- und Gesellschaftsgeschichte. Ableitungen und Zusammensetzungen eines Stichworts sind mit Angabe ihres Erstbelegs aufgeführt. Innersprachliche Zusammenhänge und lauthistorische Gesetzmäßigkeiten eröffnen sich dadurch dem an Sprache interessierten Leser.
- Content
- "Das Interesse an Etymologie ist alt und bis heute unvermindert groß. Sobald man beginnt, über Sprache nachzudenken, werden auch Überlegungen nach der Entstehung, nach der Herkunft, nach der Entwicklung der Wörter angestellt mit dem Wunsche, den "Ursprung" einer derartigen elementaren Erscheinung kennenzulernen. Immer wieder kann man daher hören: "Was heißt denn dieses oder jenes Wort eigentlich?" Damit hat der nachdenkliche Sprachbenutzer unwissentlich drei Fragen gleichzeitig gestellt und zu einer verschmolzen. Er möchte wissen: Wie alt ist das Wort und woher stammt es? Was ist als die älteste, als die ursprüngliche Bedeutung anzusehen? Mit welchen Wörtern unserer Sprache und anderer Sprachen hängt es zusammen? Fragen nach Alter, Bedeutung, Verwandtschaft oder (wissenschaftlich ausgedrückt) nach Grundwort, Benennungsmotiv, systematischer Bedeutung, Bildungstyp sind letztlich Fragen nach der Etymologie, und einem solchen Fragebedürfnis will ein etymologisches Wörterbuch Rechnung tragen. Es will über Entstehung, Verwandtschaft und Entwicklung der Wörter Auskunft geben, es will vorhandene Kenntnisse über sprachliches Geschehen und über den gängigen Wortschatz erweitern, und es will, wenn möglich, sprachgeschichtliches Interesse wecken. Das vorliegende Etymologische Wörterbuch des Deutschen ist für den praktischen Gebrauch bestimmt; es erhofft sich einen großen Benutzerkreis. Es will umfassend sein, ist (soweit möglich) auf Vollständigkeit bedacht und versucht, benutzerfreundliche Gliederungseinheiten anzubieten. Das heißt, die Stichwortansätze sind Wörter der gegenwärtigen Sprache, jene sprachlichen Einheiten also, die sich die Mehrzahl der Benutzer erklärt zu sehen wünscht. (Das ist durchaus nicht selbstverständlich, denn gerade für ein etymologisches Wörterbuch sind auch andere Gliederungsprinzipien denkbar und praktikabel.) Von daher gesehen ist allein zweckmäßig die alphabetische Anordnung des zu erklärenden Wortschatzes. Für alle Wörterbücher jedoch gilt: Das Alphabet ist die unwissenschaftlichste, wohl aber (für den Benutzer, nicht für den Bearbeiter) die praktischste Art der Darstellung. Der alphabetischen Anordnung ist, wenn man eine schnelle Orientierung geben und einen möglichst großen Benutzerkreis ansprechen will, unbedingt der Vorzug zu geben. Etymologische Forschung vollzieht sich freilich weithin nicht innerhalb der Spalten eines Wörterbuchs. Sie sucht vielmehr innersprachliche (dem Alphabet zuwiderlaufende) Zusammenhänge zu erweisen; sie will auf Grund von lauthistorischen Gesetzmäßigkeiten in Verbindung mit semantisch erkennbaren (oder auch postulierten) Grundmotivationen Anknüpfungs- und Vergleichsmöglichkeiten aufdecken, deren Grundlagen (im Falle des Deutschen) nicht in gegenwartssprachlichen Wörtern, sondern vielmehr in vorauszusetzenden rekonstruierten Stammformen oder indoeuropäischen Wurzeln sichtbar gemacht werden, aus denen lautliche und semantische Ableitungen und Weiterentwicklungen bis zu heute üblichen Wörtern mit Gründen (oder Zweifeln) anzugeben und zu erläutern sind. Etymologische Forschung untersucht an eine Grundform (oder Wurzel) anzuschließende Komplexe; sie befaßt sich mit bestimmten Wortgruppen, die dasselbe Suffix, denselben Kompositionstyp aufweisen; sie stellt die Bildungsreihen der starken oder der schwachen Verben mit ihren Abhängigkeitsverhältnissen zusammen; - kurz, sie beschäftigt sich mit dem, was in einem inneren Zusammenhang steht oder (bei unterschiedlicher Auffassung) zu stehen scheint."
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Oeser, E.: Geschichte der Hirnforschung : Von der Antike bis zur Gegenwart (2002)
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- Footnote
- Rez. in: Spektrum der Wissenschaft 2003, H.3, S.106-108 (R.-B. Illing): "Die Hirnforschung ist eine der erfolgreichsten wissenschaftlichen Unternehmungen der Gegenwart«, stellt der Wiener Wissenschaftshistoriker Erhard Oeser fest, ihre Geschichte sei jedoch neben Erfolgsmeldungen auch durch »Irrtümer, Kontroversen und Grausamkeiten« gekennzeichnet. Oeser ist es in beispielhafter Weise gelungen, alle Dimensionen dieser Geschichte in flüssiger Sprache und zumeist sogar spannend aufzuweisen. Die Darstellung erfolgt chronologisch und beginnt mit der schon in Steinzeitkulturen praktizierten Schädelöffnung (Trepanation), die »in den Bereich der medizinischen Hirnforschung hinein« reicht. Forscher der klassischen Antike hatten durch Experimente an lebenden Schafen den Unterschied zwischen sensorischen und motorischen (Sinnes- und Bewegungs-)Nerven entdeckt. In den Hohlräumen im Gehirn, den Ventrikeln, vermuteten sie den Sitz des lebendigen Geistes (spiritus animalis). Nach einer kurzen Würdigung mittelalterlicher Lehren geht Oeser zu den neuen, von mechanistischen Funktionsvorstellungen geprägten Konzepten der Renaissance über. Dem 19. und 20. Jahrhundert ist jeweils ein ganzes Kapitel gewidmet. Über weite Passagen sind Oesers Ausführungen packend. Durch das ganze Buch zieht sich die Darstellung des mehrmaligen Wechsels zweier Grundauffassungen: Jede Leistung des Gehirns sei in einem bestimmten Areal lokalisiert (diese Auffassung nahm immer dann Aufschwung, wenn ein solches Areal entdeckt wurde); und im Prinzip sei jedes Stück Hirngewebe, vor allem in der Großhirnrinde, zu jeder Leistung fähig (»Äquipotenzialität«). Der Leser erfährt, welche Irrwege begangen wurden, bis der Zusammenhang von tierischer mit neuronaler Elektrizität zu Tage trat. Mit viel Sorgfalt werden Aufstieg und Fall der Phrenologie geschildert. Oeser beschreibt nicht nur, worüber die frühen Hirnforscher Santiago Ramón y Cajal (1852-1934) und Camillo Golgi (1843-1926) stritten, ob nämlich eine Nervenzelle ein strukturell autonomes Gebilde oder übergangslos mit ihresgleichen verbunden sei, sondern berücksichtigt auch die emotionale Dynamik dieses Teils der Geschichte. Gegen Ende seines Buches gibt Oeser eine Übersicht über die moderne Hirntod-Debatte. Bemerkenswert ist auch die Dokumentation der zahllosen Grausamkeiten, die im Namen der Hirnforschung begangen wurden. In der Antike wurden nicht nur Verstümmelungen lebender Tiere, sondern auch Experimente an Verbrechern, »solange sie noch atmeten«, durchgeführt. Einige Forscher konnten ihre Vivisektionen nur mit Mühe vor sich selbst rechtfertigten, indem sie die Legitimität ihres Wissensdurstes beteuerten. Besonders grausam ging Friedrich L. Goltz (1834-1902) zu Werke, der große Teile des Gehirns von Hunden »mit Brunnenwasser« ausspülte, um zu erfahren, welche ihrer Verhaltensweisen danach noch übrig blieben. Oeser zitiert hier den Hirnforscher Roger Sperry (1913-1994), der die Geschichte seiner eigenen Wissenschaft als »Liste schwerer Straftaten« bezeichnet hat. Oeser beeindruckt über weite Strecken durch die Präzision seiner Quellenarbeit und die differenzierte Darstellung divergierender Standpunkte. An vielen Stellen hat er dabei bisher unbekannte oder wenig beachtete historische Aspekte zu Tage gefördert und durch gut ausgewählte Zitate illustriert. Wichtige Entwicklungen werden jedoch übergangen. Zum Beispiel fehlen Hinweise auf die Psychophysik des 19. Jahrhunderts. Seine Darstellung der Geschichte der Hirnforschung im 20. Jahrhundert enthält nur am Rande eine Passage über das für die moderne Hirnforschung fundamentale Konzept des rezeptiven Feldes. Auch die Entwicklung zur heute dominierenden Vorstellung des Gehirns als informationsverarbeitendes Netzwerk wird nur gestreift. Bedauerlicherweise verweist Oeser bei der Behandlung der letzten fünfzig Jahre oft nur noch auf Sekundärliteratur.
Einige Feststellungen in diesem Buch hinterlassen einen skeptischen Leser. Im Dunkeln bleiben die Grundlagen für die Behauptung, »dass das Menschengehirn jenes organische System ist, das an Komplexität und Dynamik alle anderen Systeme im Universum weit übertrifft«. Ein Wissenschaftstheoretiker vom Schlage Oesers sollte wissen, dass die Voraussetzungen für eine Begründung dieser Aussage unerfüllbar sind. Auch die am Schluss des Buches auftauchende Feststellung, dass uns unser ebenso großartiges wie verletzbares Gehirn »zum Herren dieser Erde« gemacht hat, ist unnötig und vermutlich falsch: Erfolgreicher und nachhaltiger wird unser Planet von hirnlosen Bakterien bevölkert. Vergeblich sucht der Leser in diesem Buch nach Argumenten dafür, dass Wissenschaftsgeschichte zu studieren mehr ist als ein Selbstzweck. Oeser nimmt für sich in Anspruch, »eine Rekonstruktion des naturwissenschaftlichen Weges der menschlichen Selbsterkenntnis« vorzulegen. In welcher Weise dies aber über ein Geschichtenerzählen hinausgehen kann, wird nicht erläutert. Als Erkenntnistheoretiker hätte Oeser den Versuch wagen sollen, explizit zu zeigen, welche besonderen Einsichten man in einen Gegenstand wissenschaftlichen Bemühens gewinnt, wenn man seine Entdeckungsgeschichte erforscht. So aber bleibt er der Einschätzung schutzlos ausgesetzt, aus der Geschichte könne man nichts lernen, denn in ihr gebe es Beispiele für alles. Für all jene aber, für die eine Beschäftigung mit der Wissenschaftsgeschichte selbstverständlich ist, hat Oeser ein hocherfreuliches Buch voller interessanter Details und bemerkenswerter Zusammenhänge geschrieben."
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Oberhauser, O.: Inhaltliche Erschließung im Verbund : Die aktuelle Situation in Österreich (2013)
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- Abstract
- Der Beitrag zeichnet ein aktuelles Bild der inhaltlichen Erschließung im Österreichischen Verbundkatalog, insbesondere in quantitativer Hinsicht. Um den Entwicklungsverlauf zu illustrieren, werden dazu Daten von 2005 bis 2013 präsentiert. Im Detail geht es um die verbale Sacherschließung durch RSWKbasierte Schlagwortfolgen und englischsprachige Subject Headings, sowie die klassifikatorische Erschließung mittels Basisklassifikation, Dewey Dezimalklassifikation und Regensburger Verbundklassifikation. Im Zusammenhang mit der Basisklassifikation wird auch von Anreicherungsprojekten mittels Konkordanzen und Datenübernahmen berichtet. Ausserdem werden Neuerungen bei der Suche und Anzeige klassifikatorischer Sacherschließungselemente in den Rechercheinstrumenten des Verbundes dargestellt.
- Source
- Mitteilungen der Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare. 66(2013) H.2, S.231-249
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Gernert, J.: ¬Das Superhirn : Jerry Young brachte mit Yahoo Ordnung ins Netz, jetzt wird er von Microsoft umworben (2008)
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- Content
- "Das Internet hat eine eigene Zeitrechnung. Alles geht rasend schnell. Mit Leuten, die im Netz Geschäfte machen, sei das ähnlich wie mit Hunden, hat Jerry Yang, der Gründer von Yahoo, einmal gesagt. Bei denen setzt man ein Lebensjahr mit sieben Menschenjahren gleich. Würde man denselben Faktor in der Internet-Branche verwenden, dann wäre Yang nicht 39 Jahre alt, sondern 273. Er ist also seit Ewigkeiten in dem Geschäft unterwegs. 1994, als das Internet nicht mehr als ein wirres Seitensammelsurium war, beschloss er mit seinem Studienkollegen David Filo, Ordnung in das Webwirrwarr zu bringen. Eine geniale Idee, wie sich zuletzt zeigte, denn Mircrosoft hat in der vergangenen Woche 44,6 Milliarden US-Dollar für die Übernahme von Yahoo geboten. In einer am Mittwoch veröffentlichten Email schrieb Yang, dass der Yahoo-Verwaltungsrat nach wie vor eine breite Palette möglicher strategischer Alternativen prüfe. Dies benötige ausreichend Zeit. Der Verhandlungspoker ist also eröffnet. Rückkehr an die Firmenspitze Yang und sein Partner Filo katalogisierten in der Anfangszeit die vorhandenen Internetseiten und wurden zu einem der erfolgreichsten Start-ups der 90er Jahre. Selbstbewusst setzten sie hinter den Firmennamen ein Ausrufezeichen. Mit Google kam aber irgendwann ein anderer Mechanismus der Internetsuche auf den Markt, wirtschaftlich überholte der Konkurrent Yahoo. Yang und Filo erlebten seitdem einige wirtschaftlich unruhige Zeiten. Zuletzt ging es eher bergab. Auf dem entscheidenden Online-Werbemarkt steht Google deutlich besser da. Software-Riese Microsoft will mit der Übernahme von Yahoo die Macht von Google brechen.
Als Yang vor einigen Tagen auf einer Konferenz die Neuentwicklungen für Mobiltelefone vorstellte, stand er lange alleine auf der Bühne. Seinen blassen Kompagnon Filo holte er erst am Ende kurz dazu. Yang, gewohnt leger im blauen Pulli mit V-Ausschnitt und beiger Hose, begann seinen Vortrag mit einem Scherz: "Sie wollen den neuen Look von Yahoo sehen, das neue Gesicht. Ich werde Sie enttäuschen müssen. Es ist immer noch das alte." Nämlich seines. Er ist der Mann fürs Rampenlicht, zumindest wenn es sein muss. Im vergangenen Jahr hat Yang im Konzern wieder die Leitung übernommen. Der vorherige Chef wechselte wegen der schwachen Börsenkurse in den Aufsichtsrat. Den Titel "Chief Yahoo!" hatte der gebürtige Taiwanese ohnehin nie abgelegt. Das Silicon Valley gehört zu seiner Erfolgsgeschichte wie sein Lebenslauf. Mit seiner Mutter und seinem Bruder kam er im Alter von zehn Jahren im kalifornischen San José an, der selbsternannten Hauptstadt des High-Tech-Tals, in dem die Start-up-Millionäre wohnen. Apple, Ebay, Google, alle haben in dieser Gegend angefangen. Als Yang nach San José kam, soll er nur ein englisches Wort gekannt haben: Shoes. Er lernte schnell andere Wörter dazu, in der Schule war er ein Mathe-Ass. Und obwohl Stanford erklärte, ihn finanziell nicht umfangreich mit Stipendien unterstützen zu können, beschloss er, genau dort, auf dem Campus im Silicon Valley, sein Studium zu beginnen. Während seiner Promotion legte er zusammen mit David Filo ein Netzverzeichnis an, das sie "Jerry's Guide to the World Wide Web" nannten. Schon da stand sein Name im Vordergrund. Die Büros der beiden waren klein und recht unordentlich, aber bei Yang lagen zwischen den Büchern und Zetteln immerhin keine T-Shirts und dreckigen Socken wie bei Filo. Wahrscheinlich haben all diese Anekdoten dem Image der beiden eher geholfen als geschadet, jedenfalls bekamen sie eine Million Dollar von einem Wagnis-Kapital-Geber. Als sie wenig später an die Börse gingen, stieg der Kurs am ersten Tag um 154 Prozent. Ihre kleine Firma war trotz der überschaubaren Umsätze plötzlich 800 Millionen Dollar wert. Yang ließ seine Promotion ruhen. Bis heute. Trotzdem ist er alles andere als ein lässiger Abhänger. Er war immer smart, strebsam und arbeitete, wenn es sein musste, Tag und Nacht. Damit erfüllte er in den Jahren des Internet-Booms jenes Klischee, das asiatischen Einwanderern nachgesagt wurde. Nur hatte das jetzt keinen negativen Touch mehr. "Sie sind so etwas wie die Helden der Jahrhundertwende", schrieb das Time Magazin über erfolgreiche asiatische Einwanderer. Ein Beispiel: Jerry Yang.
Daten in China weitergegeben Erfolgsorientierung allerdings hat den Finanzriesen Yahoo ausgerechnet in China nach Ansicht eines US-Politikers zu einem "moralischen Pygmäen" gemacht. Weil Yahoo belastende Informationen an die chinesische Regierung weitergegeben hatte, standen zwei Dissidenten vor Gericht. Im feinen, dunkelblauen Nadelstreifenanzug und ohne sein übliches Lächeln trat Yang im November bei einem Gerichtstermin vor die Mutter eines Verhafteten und verbeugte sich vor ihr. Aber geholfen hat sein Auftritt den Angeklagten nicht. Am Ende des Prozesses wurden die beiden Männer zu jeweils zehn Jahren Haft verurteilt. Das Vermögen des leidenschaftlichen Golfspielers wird heute auf 2,2 Milliarden Dollar geschätzt. 75 Millionen davon hat er im vergangenen Jahr der Stanford-Universität gespendet. Wie viele andere Einwanderer mit Wurzeln in China, die in den USA zu Millionären oder Milliardären geworden sind, würde er damit die Bedeutung der Uni als Karriereleiter unterstreichen, stellte die New York Times fest. Er ist auf dieser Leiter sehr hoch geklettert. Vielleicht reicht es gemeinsam mit Microsoft noch für ein paar mehr Sprossen. In Richtung Google."
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Sixtus, M.: Durchblick im Daten-Labyrith : Bescheidener Auftritt, starke Wirkung: Googles "Desktop-Search", das Suchwerkzeug für die heimische Festplatte, im Praxistest (2004)
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- Content
- "Unordentliche Zeitgenossen hatten es mit Windows-Rechnern bislang schwer. Wer sich nicht genau erinnert, wo dieses oder jenes Dokument abgespeichert liegt, war auf die systemeigene Suche angewiesen - und musste viel Geduld mitbringen. Windows durchforstet Festplatten im Schneckentempo. Der Grund: Jede Suche läuft in Echtzeit. Ein zentrales Nachschlagewerk, das sämtliche Dateien und die darin verborgenen Informationen bereit hält, kennt das Betriebsystem nicht. Erst die nächste Version, die unter dem Code-Namen "Longhorn" entwickelt wird, sollte mit dem auf Datenbanktechnik basierendem Dateisystem Win-FS das Problem beseitigen. Doch daraus wird vorerst nichts: Kürzlich hat Microsoft die voraussichtliche Veröffentlichung von "Longhorn" auf den Sommer 2006 verschoben. Und: Das intelligente Dateisystem wird darin noch fehlen; Win-FS wird frühestens im Jahr 2007 nachgeliefert. Google macht sich den Makel zunutze - und bietet mit "Desktop Search" kostenlos ein kleines Werkzeug an, das endlich flott den eigenen Rechner durchstöbert. Die 447 Kilobyte kleine Installationsdatei lässt sich unter Windows XP oder 2000 (mit Service Pack 3) ausführen. Mit älteren WindowsVersionen verweigert sie den Dienst. Nach der Installation beginnt das Programm, die Festplatten zu durchsuchen und einen Index der gefundenen Dateien zu erstellen. Google warnt zwar, der Vorgang könne mehrere Stunden dauern; auf unserem TestNotebook benötigte das Programm aber nur etwa 30 Minuten, um die prallvolle 40-Gigabyte-Platte zu erfassen. Die Google Desktop-Suche nutzt fortan die Leerlaufzeit des Rechners, die so genannte "Idle Time", um den Index auf dem neuesten Stand zu halten. Hat der PC länger als 30 Sekunden nichts zu tun, springt das Programm an und fahndet nach Dateien. Das Werkzeug findet Inhalte der gängigen Büroprogramme Word, Excel und Powerpoint; es durchforscht reine Text-Dateien, zwischengespeicherte Webseiten, Nachrichten des Instant-Messengers von AOL sowie E-Mails in Outlook und Gutlook-Express. Andere Dateien können bislang nur anhand ihres Namens gefunden werden. Noch bezeichnet Google seine RechnerRecherche als Beta-, also unfertige Vorab-Version. Zurzeit gibt es nur eine Variante in englischer Sprache. Etwas kurios: Während der Installation fordert das Programm dazu auf, sämtliche Browser-Fenster und Outlook zu schließen. Kurz darauf heißt es: "Outlook kann nur durchsucht werden, wenn das Programm geöffnet ist."
Die Oberfläche spartanisch zu nennen, würde den Kern nicht treffen: Genau genommen gibt es gar keine Oberfläche. Die installierte Suchfunktion erkennt man nur daran, dass die Google-Homepage nun auch den Suchbereich "Desktop" anbietet. Einkleines Symbol am Bildschirmrand neben der Uhrzeit bietet außerdem Zugriff auf die Einstellungen. Was Ungeübte verwirren könnte: Auch nach einer Google-Suche im Web erscheinen Treffer von der eigenen Festplatte unter der Überschrift "Results stored an your Computer". Diese Suchergebnisse sehen natürlich ausschließlich die jeweiligen Anwender. Erst darunter folgen die gewohnten Ergebnisse aus dem Netz. Datenschützer sind auf das kleine Programm aufmerksam geworden: "Die Kernfrage ist, ob dieses Ding nach Hause, zum Mutterschiff telefoniert % sagt Pam Dixon, Direktorin des World Privacy Forums. Google versichert, es würden keinerlei Informationen über den Festplatteninhalt an Unternehmen übermittelt. Auch während unseres Kurztests konnten wir keinerlei verdächtige Verbindungen feststellen. Aller. dings schickt die Desktop-Suche nach eigenen Angaben von Zeit zu Zeit Informationen über Programmabstürze und "nichtpersönliche Nutzungsdaten" auf den Weg.. Skeptische Zeitgenossen können die Funktion unter "Preferences" abstellen. Wer einen Rechner mit anderen Nutzern teilt, sollte sich die Installation der Suchfunktion gründlich überlegen. Denn problematisch könnte werden, dass das fleißige, Progrämmchen-unter anderem auch Seiten im Webbrowser-Zwischenspeicher indiziert, dem,so genannten Cache. Damit legt Google unter Umständen Überbleibsel der letzten Surftour offen. Unfreiwillige Einblicke Wer also den Kontostand über das Internet abgefragt oder seine Mails übers Web gelesen hat, kann dem nächsten PC-Nutzer mitunter unfreiwilligen Einblick in sein Privat-leben geben. Der unabhängige IT-Sicherheitsexperte Richard Smith bezeichnet, die Desktop-Suche deshalb als "Spyware ". Aus dem Hause Google heißt es dazu, das Ganze sei kein Fehler, sondern ein gewolltes Merk mal. Die Suchfunktion sei schlicht nicht für Mehrplatzrechner vorgesehen. In der Praxis gestaltet sich die Arbeit mit dem Suchwerkzeug praktisch und schnell. Allerdings vermisst man Filtermöglichkeiten, um allzu umfangreiche Ergebnisseiten zurechtzustutzen: Eine "Erweiterte Suche"; wie sie Google für das Web bietet, fehlt für den heimischen Rechner bislang. Google ist mit seinem so genannten Page-Rank-Verfahren zum Star der InternetSuchmaschinen aufgestiegen. Das System bewertet die Wichtigkeit einer Seite anhand der Anzahl und der Qualität der darauf verweisenden Webseiten: Mangels Verknüp fangen lässt sich das Prinzip nicht auf -einen isolierten Computer übertragen. Somit ist Googles Werbeslogan "Durchsuchen Sie ihren eigenen Computer so wie das Internet" etwas übertrieben."
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Was kommt nach der Informationsgesellschaft? : 11 Antworten (2002)
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- Footnote
- Rez. in: BuB 55(2003) H.4, S.264-265 (H.-D. Kübler): "Noch ist die "Informationsgesellschaft", nicht hinlänglich etabliert, erst recht nicht weltweit, noch streiten sich viele um ihre validen Charakteristika und registrierbaren Indikatoren, noch dürften viele Zeitgenossen mit dem Begriff und vor allem mit seinen konkreten Realia wenig anfangen und in ihrem Bewusstein zumal angesichts vieler vorderhand drängenderen Probleme des Alltags verankert habenda fragt die rührige Bertelsmann Stiftung in diesem (ansprechend gestalteten) Sammelband (schon in zweiter Auflage) internationale Experten danach, was ihres Erachtens oder nach ihrer Fantasie danach kommen wird: die Wissensgesellschaft, die selbstorganisierende Gesellschaft, die Hightouch- (statt Hightech)Society oder einfach mannigfaltige, immer weniger prognostizierbare Formationen und Zukünfte. Denn mindestens in zwei Pole lassen sich die elf, wohl willkürlich gewählten Autoren aus diversen Disziplinen - darunter auch notorische Propheten wie der umtriebige (Seite 46) Trendscout Matthias Horx, der Essener Medienguru Norbert Bolz und der Computer-Visionär John Naisbitt- aufteilen. - Durchwurstelei statt Nachhaltigkeit - Da sind zunächst die einen, die meinen, und just in diesen Aufsätzen meist mit vielen, sich auch widersprechenden Worten begründen, dass und warum Zukunftsprognosen, die über simple und damit irreführende Extrapolationen der Gegenwart hinausreichen wollen, kaum mehr oder gar immer weniger möglich sind. So fragt sich der Kommunikationswissenschaftler Holger Rust zunächst, in welcher Gesellschaft wir leben, zumal für ihn nicht einmal eindeutig ist, wann die Informationsgesellschaft beginnt: War's mit dem Buchdruck oder 1901 mit der Erfindung des Telegrafen oder 1956 mit der Gründung des Shockley Semiconductor Laboratory oder erst mit dem World Wide Web? Genüsslich verweist er auf die kürzlich (2000) erschienene Recherche (»In welcher Gesellschaft leben wir?«) des Münchner Journalisten Achim Pongs, der allein schon für die Bundesrepublik 24 einschlägige Etiketten ausmachte, und schlägt unter den Vorzeichen des wachsenden Naming die sperrige, aber wohl alle ironisch einvernehmende Kompromissformel »informationstechnologiebasierte Wissensdienstleistergesellschaft mit industriellem Kern« (Seite 66) vor. Da fehlt wohl nichts mehr von den wohlfeilen Attributen. Zuvor schon plädieren Eckhard Minx, Leiter der Forschungsgruppe »Gesellschaft und Technik« bei DaimlerChrysler, und seine Mitarbeiter mit nüchternem, aber kritischem Gespür dafür, die vielen eher technisch und ökonomisch formierten »Denkblockaden« weg zu räumen und mehr Utopien in »diskursiven Prozessen« zu entwickeln. Denn nur so ließe sich mit der »Zwickmühle« umgehen, in der wir stecken: »Auf der einen Seite wird der Druck, Aussagen über die Zukunft zu treffen, immer größer, auf der anderen Seite sind verlässliche Vorhersagen meist nicht möglich« (Seite 30).
Auch die Zukunftsforscher Klaus Burmeister, Andreas Neef und Beate Schulz-Montag versprechen sich von einer »gut entwickelten Diskurskultur« (Seite 116) »kreative Verknüpfungen«, Impulse und auch mehr Verantwortungsbereitschaft in einer generell nicht voraussagbaren, weil überaus widersprüchlichen und risikobehafteten »Crossover Socitey«. Selbst Norbert Bolz kann entgegen seinen früheren gewissen Visionen, »nüchtern betrachtet [...], nichts über die Zukunft sagen, sondern allenfalls etwas über ihre Möglichkeiten- und die Grenzen ihrer Andersartigkeit«. Denn »je mehr das Wissen die Zukunft prägt, desto weniger kann man von der Zukunft wissen« (Seite 210). Gleichwohl nimmt er »nach einem halben Jahrhundert [...] wieder Abschied« von der »Informationsgesellschaft«, und irgendwie im Fortgang seines »Blindfluges ins 21. Jahrhundert« werden ihm seine schon vielfach publizierten Vokabeln wieder gewiss (wie schon jenes Zitat ahnen lässt): »Weltkommunikation« ist eine, bei der man den Raum preisgibt, »um die Zeit zu binden« (Seite 201), oder »Wissensgesellschaft«, weil jetzt Wirtschaft und Bildung konvergiere und die »Produktivität der geistigen Arbeit entdeckt« werde, oder - nun endgültig - das Ende jeder großen Theorie, weil sie der »Inbegriff aller Versuche [ist], der Praxis zu entfliehen« (Seite 216). Nun also vernimmt der Zuhörer aus eitlem wissenschaftlichem Munde: »Kehrtmarsch!«, denn angestimmt wird jetzt das forsche Lied des »Sichdurchwurstelns«, weil eine solche Politik viel erfolgreicher ist »als die Strategie der Nachhaltigkeit und Antizipation« (Seite 214). Ob sich damit auch der visionär und strategisch operierende Think Tank Bertelsmann Stiftung angesprochen fühlt? - Welt als Text - Ungeachtet solcher Bedenken und Warnungen, entwirft die andere Gruppe nach wie vor ihre Zukunftsvisionen undwohlfeilen Etiketten für die nunmehr Nach-Informationsgesellschaft: Gemein ist ihnen fast allen die Abkehr von vorwiegend technischen und ökonomisch bestimmten Formationen, wozu sie die Informationsgesellschaft fast einhellig und erstaunlicherweise zählen; dies auch den hier noch unbelehrbaren Protagonisten ins Stammbuch geschrieben! Denn die Technik integriere sich mit Gen-, Nanound sonstigen Soft-Technologies in die alltäglichen Systeme oder gar in die menschlichen Organe, was selten als problematisch erachtet wird; das »Reich der Notwendigkeiten« und Zwänge eskamotiere. In den Mittelpunkt rücke (wieder) das Individuum, das Humane schlechthin, mindestens die Fähigkeiten der Selbstorganisation, Selbstbestimmung, der Dezentralisierung und weitgehenden Freiheiten. Ideelle Kräfte und Werte werden demnach vorrangig, »Nachhaltigkeit« - so lässt sich Computer-Guru John Naisbitt im Gegensatz zu Norbert Bolz vernehmen - »ist die Zukunft« (Seite 233), aber dafür bedarf es für ihn der Informationstechnologien. Der dänische Autor Rolf Jensen wähnt wie in seinem Buch (1999) die »Dream Society« heraufziehen, weil die Menschen für ihre emotionalen Bedürfnisse gute Geschichten brauchen, selbst wenn sie nur den Waren als Marketingzusatz beigegeben sind - als Gebrauchswertversprechen, wie man das früher nannte. Das Science-Fiction- und Zukunftsforscher-Ehepaar Angela und Karlheinz Steinmüller argumentiert sich in einem sokratischen Dialog in eine eher wunderliche Epoche von Erzählungen und Mythen hinein, und Steve Talbott, Herausgeber der elektronischen Zeitschrift »NetFuture«, verwirft ebenfalls den Informationsgriff und postuliert als lebenswerte Kategorien hingegen Sinn und Bedeutung: Auch Naturwissenschaftler und Okonomen müssten »die Welt« als einen »sinnvollen Text« begreifen und nicht länger mehr als »informationelles System«.
- Zukünftegestalten - So scheint der Informationsbegriff und mit ihm die Informationsgesellschaft schon mächtig dekonstruiert - oder soll man schon sagen: denunziert? -, ob auf seriösem, realistischem Fundament oder in reichlich spekulativen, idealistischen Höhen, scheint dahingestellt. Das Unbehagen ob ihrer Unschärfe und ihrer semantischen Implikationen seit ihren nachrichtentechnischen Anfängen schwärt ja schon lange - und wurde auch in dieser Zeitschrift diskutiert. Aber so recht etwas Neues und Treffenderes zur Beschreibung des zweifellos stattfindenden Strukturwandels ist (noch) nicht zur Hand, mindestens nicht hinlänglich akzeptiert. Und immerfort mit dem Präfix »Post-« zu operieren, befriedigt auf Dauerebensowenig. So kann sich der Autor des Vorworts, Michael Kühlen, ebenfalls nur für den Plural, für »Zukünfte«, aussprechen, weil dadurch die »Gestaltbarkeit des Kommenden in den Mittelpunkt« gestellt und die »Autonomie des Menschen« betont werden (Seite 14). Aber ist solche Rede nicht wieder maßlos optimistisch und damit unrealistisch - solange solche Ziele und Werte nur beschworen, aber nicht in ihrem realen Wettstreit mit den weniger (oder zumindest nicht von vielen) beeinflussbaren Kräften austariert werden? Solche im guten Sinne pragmatische (und auch einigermaßen taxierbare) Szenarios findet man zu wenige in diesen elf Zukunftsskizzen."
-
Lütgert, S.: ¬Der Googlehupf als Quantensprung : Content heißt jetzt Context - Warum man mit Websites noch nie Geld verdienen konnte. Linksverkehr (2001)
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- Content
- "Selbst die wenigen Shareholder, die mit ihren Websites tatsächlich Geld machen, bestätigen heute, dass sich mit Websites eigentlich kein Geld verdienen lässt. Warum das aber so ist, bleibt einem Großteil der Betroffenen auch weiterhin ein Rätsel. Niemand habe an den User gedacht, sagen die einen, der User habe gefehlt. Nein, die Bandbreite sei zu knapp gewesen, erwidern die anderen, und jetzt, wo sie vorhanden sei, könne sie niemand bezahlen. Der sogenannte Content aber, da sind sich alle einig, der Content war da. Dieser Content hat millionenteuer auf den Webservern gelegen und terabyteweise' (das belegen alle Studien) auf seine User gewartet. Am Content hat es nicht gelegen, der Content hat gestimmt. Tatsächlich lässt sich das eCommerce-Wissen von 1997 bis 1999 auf die Formel bringen: "Content ist King" - eine Phrase, die zu dieser Zeit auf keinem der einschlägigen Kongresse fehlen durfte und die wie ein Mantra durch die Managementseminare geisterte: Was allerdings Content genau sein sollte - außer eben King - blieb nebulös. Offensichtlich war damit so etwas wie Inhalt gemeint, doch ist die Aura des Content-Begriffs mit der gleichermaßen abstrakten wie banalen Übersetzung in "Inhalt" kaum zu erklären. Jede Tütensuppenfirma verkauft letztlich nichts anderes als "Inhalt", ohne sich gleich als Content-Provider darzustellen. - Über den Gipfeln von AltaVista -
Es musste also noch etwas anderes in dieser Anrufung des Content mitschwingen, eine verborgene und doch umso entschiedenere Abgrenzung vom digitalen Nicht-Content, der bloßen "Form", den inhaltsleeren Hüllen und körperlosen Oberflächen des Internet, deren Scheitern und Ende hier verkündet werden sollte. Der bis' dahin als hohl, flach und uneigentlich geltende Cyberspace, sollte mit einer neuen Substanz gefüllt werden, und zwar nicht mit einer bestimmten, sondern mit Substanz schlechthin. Diese Metaphysik des Content fand ihre perfekte Repräsentation in den Berggipfeln von AltaVista - dem Logo jener Suchmaschine, die 1997-99 beinahe jede und jeder von uns benutzt haben dürfte. Zu sehen waren Berge von Content: zwei am linken oberen Bildrand aufragende, schneebedeckte Gipfel, die über einem im Vordergrund gelegenen Hochplateau thronten, das nach rechts sanft abfiel, in einen blau-weiß gepixelten Nebel überging und sich schließlich in den nur unwesentlich helleren Horizont auflöste. Von rechts nach links wurde, gezeigt: das digitale Rauschen, seine Transformation in' Bedeutung, deren Erhebung zu Inhalt und schließlich der Triumph jenes Prinzips, das über diesen Content stets den Überblick behält: AltaVista (der Blick vom Gipfel, auf spanisch). Dieses Bild unterschied sich nicht nur, radikal von den meist bis zur Unkenntlichkeit abstrahierten Emblemen der Konkurrenz, sondern zeigte zugleich das Internet als Ganzes: in jenem Moment, als Content King war und über ein Königreich herrschte, das keine Grenzen kannte. Natürlich hatten auch die Betreiber von AltaVista darauf gewettet, dass sich mit Websites Geld verdienen ließe. Ihre Idee bestand darin, mehr Inhalte auffindbar zu machen als jede Suchmaschine zuvor, und das mit dem Verkauf von Werbebannern zu finanzieren, die auf noch mehr Inhalte verweisen sollten. Dass sich aber mit Websites kein Geld verdienen lässt - und das zeigt sich gerade an AltaVista - liegt weder an fehlenden Usern noch an fehlender Bandbreite (von beiden hatte die Suchmaschine mehr als genug), sondern eben genau am Content, genauer: an dessen sprichwörtlicher Flüchtigkeit. Content nämlich ist nicht bloß personalintensiv (also teuer) in der Herstellung und nur schwer in eine verkäufliche Form zu bringen, sondern hat zudem die Tendenz, sich sowohl permanent wieder in Rauschen aufzulösen wie am rechten Bildrand des AltaVista-Logos), als auch ständig zu solchen Massen von Bedeutung zusammenzuklumpen (linker Bildrand), dass er ins rein Tautologische umkippt. Die beiden letzgenannten Phänomene wurden schließlich zu einem inhaltlichen Problem der Suchmaschine selbst:
Der gesuchte Content ließ sich zwar finden, war aber entweder so unscharf, dass er sich sofort wieder verlor, oder so massenhaft vorhanden, dass jede Auswahl von vornherein sinnlos wurde. Und so war der Tag, an dem wir den Kopf von König Content haben rollen sehen, keiner der zahlreichen schwarzen Montage bis Freitage, an denen im Jahr 2000 der Neue Markt zusammenbrach, sondern schon jener Tag im November 1999, als AltaVista sein Logo abschaffte. In, der offiziellen Erklärung der Presseabteilung hieß es damals: "Das BlauWeiß des Bergmotivs wird als kalt und abweisend wahrgenommen, woraus sich die Notwendigkeit zusätzlicher Farben ergibt, um eine wärmere Markenpersönlichkeit herzustellen. Mit den Bergen verbindet sieh zwar die positive Assoziation von Stärke, doch werden euch die Berge als kalt; entfernt, bedrohlich und unpersönlich empfunden, was AltaVistas Begehren zuwiderläuft, eine offene und persönliche Beziehung zu seinen Kunden herzustellen. Zudem werden die Berge, häufig mit Mineralwasser assoziiert, was in keiner Weise synonym ist mit einer führenden, globalen Internet-Marke." AltaVista hatte sich von einem auf den anderen Tag in alta:vista verwandelt, ein gleichermaßen freundliches wie sinnloses Newsportal auf gelbem Grund, mit dem sich selbstverständlich genauso wenig Geld verdienen ließ.
Und doch hatten die Marketing-Strategen im Moment ihrer Selbstaufgabe unbewusst das zentrale Dilemma der Content-Regimes benannt: dass Content nämlich noch in seinen wärmsten, direktesten und personalisiertesten Formen als "kalt, entfernt, bedrohlich und unpersönlich empfunden" wird - als eine abstrakte, ungreifbare und wolkige Substanz. In Wirklichkeit verabscheuen die Leute Content sogar, und zwar nicht nur als theoretisches Konzept oder als die überaus geschwätzige Rede, die das eBusiness über sich selbst hält, sondern auch in fast jeder seiner konkreten Ausformungen: sei es als endlos über den Bildschirm scrollende Fließtexte, die sie sowieso nicht lesen, oder als ständig hin und her zu kopierende Musik, die sie ohnehin nicht interessiert. Überall dort, wo sich das herumgesprochen hat, heißt der große Hoffnungsträger heute längst nicht mehr Content, sondern Context. Und so liegt es auf der Hand, dass die Suchmaschine, die AltaVista beerbt hat - nämlich Google -'nicht mehr hauptsächlich Inhalte ausgibt, sondern vor allem Zusammenhänge. Google sortiert die Ergebnisse nicht mehr nach ihrer Treffergenauigkeit, sondern nach der Verlinkungsdichte, was dann zwar keinen Content mehr zum Vorschein bringt, dafür aber wundersamerweise stets genau jene Infopartikel und Fakten, denen die Suche galt. Und sogar das Logo von Google rellektiert diesen Paradigmenwechsel, indem es sich, je nach Trefferzahl, zu einem bunten Goooogle oder Goooooooogle aufbläht, was sowohl eine potentiell endlose Reihe inhaltlicher Nullen darstellt als auch die Serie jener kontextuellen Einkreisungen, aus denen sich das sogenannte Surfen letztlich zusammensetzt."
-
Scharmann, U.: Anwendung der Regeln für den Schlagwortkatalog (RSWK) in öffentlichen Bibliotheken. Abschlußbericht zum dbi-Projekt 11.35 (1989)
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- Classification
- AN 75400 Allgemeines / Buch- und Bibliothekswesen, Informationswissenschaft / Bibliothekswesen / Sacherschließung in Bibliotheken / Schlagwortregeln, Schlagwortverzeichnis
- LCSH
- Subject headings, German
- RVK
- AN 75400 Allgemeines / Buch- und Bibliothekswesen, Informationswissenschaft / Bibliothekswesen / Sacherschließung in Bibliotheken / Schlagwortregeln, Schlagwortverzeichnis
- Subject
- Subject headings, German